Dritter Punischer Krieg

zwischen Römern und Karthagern 149 bis 146 v. Chr. ausgetragener Krieg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Mai 2007 um 13:18 Uhr durch Ralf S. (Diskussion | Beiträge) (Ausbruch des Krieges). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

In den Jahren zwischen dem Zweiten und Dritten Punischen Krieg war das Römische Reich mit der Eroberung der Hellenistischen Staaten im Osten und der Niederhaltung der Iberer im Westen beschäftigt, die zuvor wesentlich zum Erfolg der Römer im Zweiten Punischen Krieg beigetragen hatten.

Ausbruch des Krieges

Um 190 v. Chr. setzte durch Aufblühen des Handels und innenpolitische Reformen Hannibals eine Erholung des karthagischen Staatswesens ein. Das ging soweit, dass Karthago bereit war, seine gesamte Kriegsschuld auf einmal zurückzuzahlen. Dies lehnte Rom ab, wohlwissend, dass Karthago so von Rom weiterhin abhängig blieb. Karthago erfüllte auch seine Bündnispflicht gegen die Seleukiden und steuerte der römischen Flotte sechs Schiffe bei. Was Karthago besonders zu schaffen machte, war die ständig von Numidien ausgehende Gefahr. Traten Grenzstreitigkeiten auf, rief das Rom auf den Plan, welches meist einseitig für Numidien Partei ergriff. Durch die Expansionspolitik Massinissas von Numidien spaltete sich die politische Schicht Karthagos in eine Rom entschieden feindlich gesinnte Partei und in Verständigungswillige, welche keine Chance darin sahen, sich gegen die einzig verbliebene mediterrane Großmacht zu stellen.

Nach erneuten Plünderungen Massinissas auf karthagischem Gebiet schlug Karthago zurück. Diese Verletzung des Friedens von 200 v. Chr. sah Rom als casus belli. Jetzt wandelte sich auch die Außenpolitik Roms. Kolonien mussten Rom direkt unterstehen anstatt Partner im Bündnissystem zu sein (Problemreduzierung). Der römische Senat beschloss 150 v. Chr. die Zerschlagung des karthagischen Reiches. Einer der glühendsten Fürsprecher war Cato der Ältere. Von ihm stammt angeblich der berühmte Satz: Ceterum censeo Carthaginem esse delendam (Außerdem beantrage ich, Karthago zu zerstören), welchen er nach jeder seiner Reden geäußert haben soll, auch wenn diese ein anderes Thema hatten. Die Scipionen hingegen befürworteten die bisherige Lösung. Im Senat setzten sich aber die Kriegsbefürworter durch.

Kriegsverlauf

Ein Jahr später setzte sich eine römische Kriegsflotte in Richtung Karthago in Bewegung. Karthago versuchte alles, um die Auseinandersetzung zu verhindern. Man ging auf alle Forderungen der Römer ein – ausgenommen der Forderung, die Stadt Karthago zu verlassen und sich in den ländlichen Regionen außerhalb anzusiedeln. Das Jahr 149 v. Chr. war der Beginn einer dreijährigen Belagerung Karthagos. Danach begann 146 v. Chr. die sechstägige Eroberung der Stadt unter Publius Cornelius Scipio Aemilianus, die am 5. Februar endete. Von geschätzten 500.000 Einwohnern ergaben sich 50.000 den Römern. Sie wurden in die Sklaverei verkauft. Rom ließ die Stadt nach ihrer Eroberung schleifen. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende Überlieferung, dass auf Karthagos Grund und Boden Salz ausgestreut wurde, um die Gegend unfruchtbar zu machen, ist durch antike Quellen nicht belegt. Das karthagische Gebiet wurde zur römischen Provinz Africa proconsularis und spielte im Römischen Reich nur noch eine untergeordnete Rolle. Im selben Jahr (146 v. Chr.) wurde auch die griechische Stadt Korinth von den Römern zerstört.

Literatur

  • Klaus Zimmermann: Rom und Karthago. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 2005, ISBN 3-534-15496-7
  • Herbert Heftner: Der Aufstieg Roms, Pustet, Regensburg 1997 (dort auch weiterführende Literatur).