Personenkult
Personenkult ist eine übertriebene Untergebenheit, Huldigung und Verehrung von führenden Politikern, seltener von anderen herausragenden Personen des öffentlichen Lebens oder Heiligen.
In Diktaturen kommt es infolge der Machtmechanismen einer Diktatur oft zwangsläufig zu Personenkult um den Diktator. Ausgeprägten Personenkult gab es beispielsweise im deutschen Nationalsozialismus um Adolf Hitler, in religiös-nationalistischen Diktaturen wie um Saddam Hussein im Irak sowie in kommunistischen Diktaturen, so um Stalin in der [[Sowjetunion] und anderen Ostblockstaaten, um Mao Tse-Tung in China, um Nicolae Ceaucescu in Rumänien oder um Enver Hoxha in Albanien. Nach Ende der Herrschaft des Diktators setzt in der Regel eine Umkehrung ein: Umbenennungen werden Rückgängig gemacht (siehe die Stalinstädte, öffentliche Bildnisse entfernt, mit dem Personenkult verbundene Schriften und Kunstwerke aus dem öffentlichen Raum (Büchereien, Galerien) entfernt.
Merkmale von Personenkult können sein
- übertrieben devote Haltung aller öffentlich auftretenden Personen
- unkritische Rezeption aller Äußerungen der gehuldigten Person in der Öffentlichkeit
- Verfolgung kritische Haltungen gegenüber der gehuldigten Person, teilweise mit Gefahr für Leben und Gesundheit des Kritikers
- übertriebene Präsenz von Bildnissen und Losungen (Huldigungen an diese Person oder Aussprüche derselben)
- Benennung von Betrieben, öffentlichen Gebäuden, Straßen, Sportstätten, Städten (Beispiele siehe unter Stalinstadt)
- Herstellung von (bei kritischer betrachtung oft absurden) Zusammenhängen zwischen der Person des Führers und sämtlichen Lebensbereichen
Personenkult kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Beispiele für bis heute anhaltenden Personenkult starker Ausprägung sind Nordkorea (Kim Il Sung, Kim Jong Il) und Libyen (Muammar al-Ghaddafi).
In demokratischen Staaten sind der Selbstdarstellung vom Partei- und Staatsführern Grenzen gesetzt. Es können sich einige charakteristische Elemente des Personenkults ausprägen [[zum Beispiel Rolle und Präsenz von Silvio Berlusconi in seinem eigenen Medienimperium in Italien), die aber nicht unausweichlich sind (d. h. Gleichschaltung der Medien).