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Glameyer-Stack

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Ein Satellitenbild der Elbemündung
Die Befestigungen in Richtung Cuxhaven gesehen
Die Befestigungen in Richtung Otterndorf gesehen
Die Brandungswelle eines vorbeifahrenden Schiffes trifft den Zaun.
Betroffenes Gebiet bei einer „kleinen“ Sturmflut von nur 4,50 m

Glameyer Stack ist ein Deichabschnitt an der Unterelbe (km 713) in der Gemeinde Otterndorf Ortsteil Müggendorf, es wird als neuralgischer Punkt in der Deichlinie zwischen Cuxhaven und Otterndorf gesehen. Falls es zu einer starken Sturmflut in der südlichen Nordsee kommt, wird dieses Gebiet als das Gebiet mit dem höchsten Risiko eines möglichen Deichbruches angesehen.

An dieser Stelle fließt die Elbe sehr schnell, das Fahrwasser ist sehr eng und über 30 Meter tief. Die gesamte Kraft des Stroms trifft das Erste Mal direkt auf den Deich, da sich hier die Strömungsrichtung ändert.

Die Fahrrinne ist fast direkt am Deichfuß, da an dieser Stelle auch kein Deichvorland vorhanden ist. Im weiteren Verlauf der Elbe ist das Watt im Bereich Besenhalmer Trift soweit abgebrochen, das es kaum noch trocken fällt. Vor dem Otterndorfer Grünstrand ist das Watt in den letzten Jahren auf einer Länge von ca. 300 m und einer 1 Meter Höhe in letzten Jahren ebenfalls verschwunden. Ob die Verkleinerung der Wattflächen mit der Erhöhung der Fließgeschwindigkeit und der letzten Elbvertiefung zu tun hat wird zur Zeit untersucht.

Deshalb wird dieses Gebiet durch verschiedene Befestigungen, betonierte Steine, Brandungszaun, gepflasterter Deichfuß usw. besonders geschützt und beobachtet. Es ist ein Verschleißkörper, die Kraft des Wassers fordert die konstruktiven Möglichkeiten der Wasserbauer an dieser Stelle besonders. Am Glameyer Stack wurden 1990 1,4 Mio. DM verbaut, um die Veränderungen durch die Elbvertiefung in diesem Zeitraum auszugleichen. Allerdings konnte nicht verhindert werden, dass durch die Erosion ein tiefer liegendes Grundwasserstockwerk mit grobem Sand freigelegt wurde. Durch diesen Grundwasserleiter dringt Salzwasser viel schneller und weiter ein.

An dieser Stelle werden durch Schiffswellen ausgelösten Schwingungen unter dem Deich hindurch ins Land übertragen, die das Geschirr in den Deich nahen Häusern zum klirren bringen.

Deichbruchsimulation

Bei einer Vergleichssimulation mit Daten der Anatol-Sturmflut vom Jahres 1999 und einem Deichbruch von 200 m Länge würde ein 175 km2 großen Gebiet mindestens ca. 40 cm überflutet. Je nach Höhe der Flut verhindern verschiedene kleinere Erhöhungen wie Sommerdeiche, Kanaldeiche und der Damm der Niederelbebahn ein gleichmäßiges ausbreiten des Wassers. Diese Deichbruchs- und Überschwemmungssimulation ist allerdings „nur“ von einem Wasserstand von +4,50 m über NN ausgegangen und hat somit eine maximale Strömungsgeschwindigkeit an der Stelle des Deichversagens von 1,4 m/s berechnet. In den weiteren Berechnungen wird von einer Strömungsgeschwindigkeit von maximal 0,5 m/s in 500 m Entfernung und eine geringe unter 3 Stunden liegende Vorwarnzeit ausgegangen. Da aber in Cuxhaven bei der Sturmflut 1962 ein Wasserstand von +4,95 m über NN und im Jahr 1976 +4.70 und sogar +5.10 m über NN erreicht wurden, ist ein stärkere und schnellere Ausbreitung des Wassers und damit ein größeres Schadensgebiet mit höheren Überflutungen von ca. 360 km2 sehr wahrscheinlich.

Flutwasser /Oberwasser

Generell kann gesagt werden, dass sich das durch Erde und Schlamm tiefgrau gefärbte Brackwasser schnell mit Heizöl, durch halbleere aufgeschwemmte Tanks sowie mit Abwasser aus private Kläranlagen und Sicker- und Güllegruben vermischen wird. Diese stinkende Brühe wird ein Oberflächenfilm aus Ölen und leichtern Stoffen bilden. Zieht sich das Wasser zurück wird dieser Film sich wie eine Haut über die überschwemmten Gebiete legen. Daher ist es für eine Schadensberechnung unerheblich ob das Wasser 10 oder 50 cm in einem Haus gestanden hat. Sämtliche Türen sind aufgeweicht, das Wasser ist mit seinen Schmutzgemisch in das Mauern eingedrungen und eine Sanierung/Trocknung kostspielig und langwierig. Mit einem deutlichen Rückgang des Wassers ist frühestens nach der zweiten Flut zu rechnen. Da bei einer Sturmflut das erste folgende Niedrigwasser über den gebrochen Deichfuß stehen wird und so wird der Wasserdruck nur geringer auffallen und weniger Wasser in die überfluteten Gebiete nachläuft. Diese Pause währt allerdings nur wenige Stunden, je nach Wetterlage kann die zweite Flut zwar eine geringern Höchstwasserstand haben. Der vorhandene Wasserdruck wird sich aber über die schon gefluteten Gebiete als eine zweite Flutwelle verteilen und dabei neue Gebiete, die bei der ersten Flutwelle verschont wurden, erreichen und ebenfalls überschwemmen. Da sämtliche überschwemmte Gebiete unter dem Meeresspiegel liegen, wird es bis zu zwei Woche dauern bis alle Pumpen das Wasser abgepumpt haben. Die Beseitigung der Schäden wird Jahre dauern, da durch die Schadstoffbelastung des Erdreiches keine „normale“ Landwirtschaft möglich sein wird. Der biologische Schaden, da viele der überschwemmten Gebiete Naturschutzgebiete sind, ist je nach Jahreszeit ebenfalls sehr dramatisch.

Stationen der Überschwemmung einer „kleine“ 4,50 m Sturmflut

Das Gebiet um den Altenbrucher Bogen bis zum Glameyer Stack
Altenbrucher Kanal wird mit als erstes das Wasser aufnehmen
Die Medem kurz vor der Schleuse ist der zweite Fluß
Der Hadelner Kanal ändert hier um 90° seine Richtung
Hier in Bülkau - Höhe Dorf wird der Hadelner Kanal über die Ufer tretten
In Odisheim ist die nächste Schwachstelle des Kanaldeiches

Ist der Deich gebrochen fließt das Wasser einem Kilometer vom Deich liegende Müggendorf ca. 2km südwärts bis zum Bahndamm, das erste große Hindernis für einströmende Wassermassen. Am Bahndamm teilt sich das Wasser, je nach vorhandenen Geschwindigkeit hält dieser Damm das Wasser auf Dauer auf, wird der Damm dennoch überwunden ist nach weitern 2 km die B73 das zweite Hindernis bei der Ausbreitung des Wasser Richtung Süden. Allerdings gibt es verschieden kleine Durchlässe die das Wasser auch direkt hinter dem Bahndamm und der B73 langsam steigen lässt.

Richtung Westen breitet sich das Wasser über den Westerhofstrom und den Braakstrom (Südseite des Bahndammes) bis nach Altenbruch aus. Hier fließt es in Altenbrucher Kanal bis nach Lüdingworth. Hinter Lüdingworth verteilt sich das Wasser über die Gräben zuerst in die niedrigen Gebiete bis nach Wanna. Das relativ kleine Gebiet wird zwischen 10 und 40 cm tief Unterwasser stehen.

Richtung Osten wird sich das meiste Wasser ergießen. Vom Deichbruchgebiet bis zu den ersten Häusern und dem Kreiskrankenhaus in Otterndorf liegen etwas mehr als 4km. Zwischen der Stadt und dem Feriengebiet „See achtern Diek“ trifft das Wasser auf die Medem, in der Medem fliest es ohne Stauwehre oder Schleusen über Neuenkirchen, Luftlinie ca. 3,5 km bis nach Ihlienworth, ca 8km von Otterndorf entfernt.

Auf dem Weg nach Neuenkirchen trifft die stark mäadernde Medem bei Scholien als erstes auf die Brauneswettern, die nach Osterbruch führt. Da der Ort um die 1,1 Meter über NN liegt, wird das Wasser sich ohne große Überflutung im Südteil Osterbruchs mit dem Wasser der Aussenwettern treffen, die erst nach Pedingworth von der Medem kommend das Wasser aufnimmt und dort im Süden niedrig gelegenen Gebieten überflutet.

Kurz vor Neuenkirchen im Ortsteil Höden trifft die Medem auf die Wilster, sie ist die Entwässerung für den Bereich des Dorfes Nordleda, das ca.4 km von der Zusammenfluss liegt, zuständig. Von der Wilster fließen die Ostergehrenstrom, Osterscheidungsstrom, Süderscheidung und die Oberwettern ab. Je nach Wasserdruck wird nur der Ostteil Nordleders überflutet, da das Gebiet zwischen -60 cm unter NN und + 50 cm über NN beim Ortskern liegt.

In Neuenkirchen wird die Fließrichtung der Uthwettern umgedreht und Süderende überflutet.

In den nachfolgenden Pedingworth wird die schon angesprochene Aussenwettern den Süden von Osterbruch, den Schweinekopf und Nubhusen überfluten.

Auf den Weg der Medem nach Ihlienworth wird eine kleine Wettern und den alte Göscheeinfluß in die Medem berührt bevor mit der Emmelke und die Böderwettern zwei große Entwässerungen für das Gebiet um Wanna geflutet werden. Da Wanna aus vielen kleine und großen Wurten bestehe wird der Ort direkt nicht überflutet, allerdings wird durch diese beiden Entwässerungskanäle das Dreieck Neuenkirchen, Ihlienworth auf Ostseite und Wanna über Nordleda im Westen zum Teil bis zu 1m Unterwasser stehen.

In Ihlienworth, hinter dem Pumpwerk verteilt sich die Medem in Böderwettern und der Moorwettern im Westen, die Große Medemstader Wettern die Alte Aue und der Straßdeichwettern im Süden sowie die Siedenteiler Wettern Osten. Von der Siedenteiler Wetter die bis nach Odisheim reicht, geht die Misslacher Wettern und die zweite natürliche Entwässerung neben der Alten Aue, die Gösche ab. Alle diese Entwässerungsgräben fluten nun das Gebiet zwischen Ihlienworth, Odisheim und Steinau. Das Siedland liegt bis zu einem Meter unter dem Meeresspiegel und wird im Osten und Süden vom Hadelner Kanal begrenzt. Im Westen führe diese Entwässerungsgräben das Wasser ins Ahlenmoor, in den Flögelner See sowie zum Halemer- und Dahlemer See. Falls diese nicht schon über den Hadelner Kanal geflutet wurden.

Trotz Sperren im Gebiet des Schöpfwerk Otterndorfs wird sich gleichzeitig mit dem Vorstoß entlang der Medem das Wasser zwischen dem Schöpfwerk und den Baugebiet nördlich von Otterndorf hindurch weiter Richtung Osten in den Schifffahrtsweg Elbe – Weser, dem Hadelner Kanal ergießen. Dieser verläuft ca 4 km parallel zum Elbdeich Richtung Osten, bis er beim Belumer Radarturm die Richtung um 90° nach Süd wechselt. Diese grobe Südrichtung hält der Hadelner Kanal für ca. 14 km, bevor er in Odisheim seine Richtung 45° nach Südwest wechselt. In der Simulation der hier beschriebenen Sturmflut mit dem Deichbruch beim Glameyer Stack ist das zweite der drei Schwachstellen in der Deichlinie zwischen Cuxhaven und Hamburg nicht mit einbezogen. Neben dem Glameyer Stack, dem Ostesperrwerk weiter östlich, ist die Schleuse des Hadelner Kanals die zweite Schwachstelle, da sie niedriger als die Umgebenen Deiche ist. Die Deiche wurden 1998 bis 2001 erhöht, während für das Bauwerk nicht genügend Mittel in Land Niedersachsen vorhanden waren. Deshalb wird die Überflutungen des nachfolgenden Gebietes von dem Zustand der Schleuse abhängen und so nur das geringste Gebiet beschrieben.

Laut der Simulation wird das Wasser im Hadelner Kanal, nicht schon bei der erste 90° Drehung des Kanals bei Belum sondern erst ca, 6km weiter bis zum Bülkau Dorf hinauf fließen, in zwei leichten Kurven des Kanals wird, wie wenige Zeit später beim nächsten 45° Biegung nach weitern 8 km in Odisheim die Kanaldeiche nachgeben und sich das Wasser westlich zusammen mit dem Wasser der Medem ins Siedland ergießen. Auf der Ostseite den Kanals wird sich das Wasser zuerst in Süderende von Bülkau und im Bülkau - Bovenmoor ergießen. Dieses Gebiet liegt zwischen -30 cm Bülkau Dorf und Süderende, -40 bis -60 cm in Bülkau - Lichtenpilz und Bovenmoor bis zum niedrigsten Punkt, östlich der Oppelner Geest mit -90 cm. Im Osten Bülkaus und im Norden Bovenmoors wird die Bülkauer Aue das Wasser aufnehmen und es bis nach Neuhaus (Oste) tragen. Das Überflutungsgebiet erstreckt über ganz Oppeln (Wingst) bis zum Balksee und dessen Moorgebiete bis nördlich von Stinstedt und Mittelstenahe, die aber über den Meersspiele liegen und somit nicht direkt überflutet werden. Je nach Wassermenge wird das Wasser über den Neuhaus-Bülkauer Kanal zurück nach Neuhaus (Oste) fließen.

Im weiteren Verlauf des Hadelner Kanals wird in Odisheim die schon beschriebene Gösche, der nördliche Teil, da der Kanal teilt sie hier, der nördliche Teil wird über die Medem, der südliche Teil durch ein Pumpwerk in den Kanal entwässert, zusammen mit dem Stindstedter Randkanal das Gebiet Langes Moor westlich und südlich Stinstedt bis Moorausmoor überfluten.

Im weitern Verlauf des Hadelner Kanals, ca 6km von der letzten Kurve folgt eine weiter ca. 40° Wendung Richtung West. Kurz vorher trifft sich das Wasser des Hauptvorfluters Steinau, der Alten Aue sowie der Mühe, kleine alte natürliche Entwässerungsbäche, mit den Wassern der aus Ihlienworth kommenden Großen Medemstader Wettern sowie der Straßdeichwettern um das zwischen -70 cm bis -20 cm unter dem Meeresspiegel liegende Land um Steinau zu überfluten.

Nur weite 3km entfernt trifft der Kanal auf den natürlichen sowie den künstlichen Abfluss, die Lehe und der Flöglener Seeabfluß, des Flögelner Sees in dessen weitern Verlauf der Halemer und Dahlemer See liegen. Hier werden angrenzende Gebiete überflutet.


Das im weiteren Verlauf Bad Bederkesa liegt auf einem Geestrücken und so werden nur niedrig gelegene Teil wie Gebiete um den der Bederkesaer See überflutet.

Relativierung

Die beschriebene Überschwemmung, mit einem Deichbruch bei 4,5 m bezieht nur Gebiete mit ein, die unter dem Meersspiegel liegen. Ist die Wassersäule auch nur 20 cm höher, würden die blau eingefärbten Gebiete im Westen bis zur rot markierten Autobahn von Cuxhaven bis Wanna, im Süden mit trockenen Geestinseln bis Bad Bederkesa reichen. Im Osten würde das Wasser durch den Neuhaus Bülkauer Kanal die Wingst, dem bewaldeten Geestrücken und den davon nördlich gelegenen Ort Cadenberge umfließen um östliche davon das Gebiet zwischen Neuhaus (Oste) Geversdorf bis Oberndorf und Hemmoor zu überfluten.


Bei einem Wasserstand von 5,1 m über NN würden die schon beschriebenen Schwachstellen in der Deichverteidigung nachgeben und zu den beschriebenen Gebieten das Gebiet im Einflussbereich der Oste bis Hechthausen, dazukommen. Das Gebiet zwischen Neuhaus (Oste) und Hechthausen wurde 1962 das letzte Mal durch viele Deichbrüche überflutet. Da das Ostesperrwerk das Wasser fernhalten soll, wurde in den letzten Jahren kaum Geld in die Renovierung der Ostedeiche gesteckt. Aufwendige Baumaßnahmen am Sperrwerk sind in der nächsten Zeit nicht geplant, obwohl die Höhe der Sperre ca. 80 cm unter dem der neuen Deiche liegt.

Gefahrstelle Glameyer Stack

Das Heck des Dampfers "Kaffraria“

Schon durch die Nähe der Fahrrinne birgt das Gebiet ein großes Gefahrenpotenzial. Ob nun im Jahre 1891 der englische Dampfer "Kaffraria" dessen Heck im Deichgebiet von Otterndorf aufgestellt, bei Sturm strandetet, oder profan der 274 Meter lange Containerfrachter "Hyundai Discovery", dessen komplette Stromversorgung zusammen brach und so die Elbe runter trieb. Beide Beispiel forderten keine Menschenleben als die Schiffe Grund berührten. Das erste Schiff wurde an Ort und Stelle ausgeladen und versank später in der Elbe, das andere wurde nach 4 Stunden mit Hilfe von vier Schleppern und der einsetzenden Flut unter den Augen des in Cuxhaven stationierten Rettungskreuzer "Hermann Helms" und der "Neuwerk", ein auf Helgoland stationiertes Mehrzweckschiff des Bundes wieder in Fahrt gebracht wurde.

Klimawandel

Gut zu sehen, die Enge der Fahrrinne und die starke Strömung
Gepanzerter Deich, an anderer Stelle wird ein kleiner Wall ebenfalls zementiert

In einem Kongress der acua alta zum Thema Klimafolgen und Katastrophenschutz 2005 in München wurde zu Küstenschutzmaßname die Feststellung getroffen, das auf die Niedersächsischen Deiche eine großen Gefährdungspotenzial eintritt. Für die deutsche Bucht wird ein Anstieg des mittleren Meeresspiegels, sowie eine Intensivierung der Westwind-Wetterlagen gerechnet. Intensive Westwindlage bedeutet, dass der Wind größere Wassermengen aus dem Atlantik in die Nordsee befördert. Diese Wassermassen werden zur Gefahr wenn die Windrichtung auf Nordwest oder Nord dreht. Wie in einem Trichter wird das Wasser zuerst bei Westwind an die Schleswig Holsteinische Küste gedrückt. Dreht der Wind auf Nordwest ist die Elbmündung sowie die Wesermündung betroffen. Dreht der Wind weiter auf Nord, wie bei einem Orkantief, dass über die Britischen Insel Richtung Ost/Nordost zieht üblich, wird das Wasser zusätzlich in den ganzen Bereich der Südküste der Nordsee bis zum Ärmelkanal gedrückt.

Faktisch bedeutet es, das mit einem Anstieg des Tidehochwassers von 50cm bis 2100 gerechnet wird. Dadurch wird die Wahrscheinlichkeit eines Deichversagens um den Faktor 5,5 erhöht. Dazu kommt die gleichzeitige Intensivierung der Windgeschwindigkeit von 7%, was einen weitere Erhöhung um Faktor 1,3 bedeutet. Um diese Gefahren entgegenzuwirken müsste die Deiche um bis zu 1,5 m, bei besonders gefährdeten Deichabschnitte, zu dem auch das Gebiet des Glamayerstack gerechnet wird, auf 1,7m erhöht werden. In diesem Bereich wird eine Erhöhung um 170cm eine große Veränderung in der Deichlinie nach sich ziehen, da durch die direkte Angrenzung an das Fahrwasser der Elbe nur das Versetzten des Deiches ins Landinnere möglich ist. Das fehlende Deichvorland und der notwendige flach ansteigende Deichwinkel im Gefährdungsbereich sowie die zwei Kolkseen im direkten Deichhinterland wird die Planungs- und Bauzeit sowie die damit verbunden Kosten überproportional steigen lassen. Eine zweite Deichverteidigungslinie bestehend aus erneuerten und instand gesetzten der Sommerdeiche und einbeziehen anderer Erhöhungen wie Bahndämme in den Verteidigungspläne wird nötig sein.

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