Alfred Meyer (Gauleiter)
Gustav Alfred Julius Meyer (* 5. Oktober 1891 in Göttingen, † Mai 1945) war deutscher Staatssekretär im Reichsministerium für die besetzten Ostgebiete während der Zeit des Nationalsozialismus.
Als Stellvertreter des Ministers Alfred Rosenberg war Dr. Meyer vom Sommer 1941 bis November 1942 verantwortlich für die drei Hauptabteilungen Politik, Verwaltung und Wirtschaft. In dieser Eigenschaft beteiligte er sich an der Ausbeutung und Plünderung der besetzten sowjetischen Gebiete, der Unterdrückung und Ermordung ihrer Bewohner, besonders der jüdischen Bevölkerung. Zur Wannsee-Konferenz war Meyer eingeladen, weil im Verwaltungsgebiet seines Ministeriums der Völkermord an den Juden durch die Einsatzgruppen bereits begonnen hatte. In Wannsee forderte Meyer, gewisse vorbereitende Arbeiten jeweils an Ort und Stelle durchzuführen, ohne jedoch die Bevölkerung zu beunruhigen. Im Juli 1942 schlug er vor, in der Sowjetunion gegen Mischlinge dieselben Maßnahmen wie gegen Juden zu treffen.
Leben
Meyer entstammt einem evangelischen Elternhaus in Göttingen. Sein Vater war Regierungs- und Baurat. Nach seinem Abitur im Jahr 1911 wurde er 1912 Fahnenjunker, 1914 Kompanie- und später Bataillonschef. 1917 kam er in französische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1920 als Hauptmann entlassen wurde.
Meyer arbeitete als kaufmännischer Angestellter und studierte Rechts- und Staatswissenschaften sowie Nationalökonomie. 1922 promovierte er zum Dr. rer. pol. 1923 bis 1930 war er juristischer Referent auf einer Gelsenkirchener Zeche. 1928 trat er der NSDAP bei und wurde Ortsgruppenleiter. 1929/30 stieg er zum Leiter des Bezirks Emscher-Lippe auf. Im September 1930 zog er als Abgeordneter in den Reichstag ein. 1931 war Meyer NSDAP-Gauleiter für Westfalen-Nord in Münster, ab Mai 1933 Reichsstatthalter von Lippe und Schaumburg-Lippe und 1936 Führer der lippischen Landesregierung. 1938 ernannte man ihn zum Oberpräsidenten der Provinz Westfalen und SA-Obergruppenführer. Ab November 1942 hatte Meyer das Amt des Reichsverteidigungskommissar für Westfalen-Nord inne. Er verübte im Mai 1945 im Teutoburger Wald Suizid.
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Meyer, Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Staatssekretär |
GEBURTSDATUM | 1891 |
GEBURTSORT | Göttingen |
STERBEDATUM | 1945 |