Provinz Schlesien
Die Provinz Schlesien war eine Provinz im Südosten des Staates Preußen. Sie bestand von 1815 bis 1919 und nochmals von 1938 bis 1941. Hauptstadt war Breslau.
Flagge | Wappen |
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Lage in Preußen | |
Bestehen | 1815-1919, 1938-1941 |
Provinzhauptstadt | Breslau |
Fläche | 40.319 km² |
Einwohner | 4.935.823 (1905) |
Bevölkerungsdichte | 122 Ew./km² (1905) |
Kfz-Kennzeichen | I K |
Entstanden aus | Schlesien |
Aufgegangen in | Provinz Niederschlesien, Provinz Oberschlesien |
Heute Teil von | v.a. Polen; Sachsen, Tschechien |
Karte | |

Geschichte
Der größte Teil des Herzogtums Schlesiens nebst der Grafschaft Glatz wurde infolge der Schlesischen Kriege im 18. Jahrhundert preußisch. 1815 organisierte Preußen diese Gebiete wie auch seine übrigen Territorien als Provinz. 1816 kam die nördliche Oberlausitz um Görlitz hinzu. Die historische Teillandschaft Oberschlesien bildete den Regierungsbezirk Oppeln. Niederschlesien zerfiel in die Regierungsbezirke Breslau und Liegnitz sowie kurzzeitig auch Reichenbach.
Als Teil Preußen gehörte sie bis 1866 zum Deutschen Bund und ging 1871 an das Deutsche Reich. Bei den Reichstagswahlen wählten die überwiegend katholischen Oberschlesier mehrheitlich die Zentrumspartei, die Niederschlesier zunächst überwiegend die Partei der „Deutsch Freisinnigen“, später zunehmend die SPD. Mit der Industrialisierung wurde Oberschlesien mit seinen Steinkohlebergwerken zu einem wichtigen Industriegebiet des Reiches.
Als nach dem Ersten Weltkrieg der Staat Polen neu entstand und Gebietsansprüche auf Teile der östlichen preußischen Provinzen stellte, wurde das Gebiet 1919 in die Provinzen Nieder- und Oberschlesien geteilt, um den mehrheitlich slawischsprachigen Oberschlesiern mehr Eigenständigkeit zu geben und sie so beim Reich zu halten. Dennoch mussten Teile Oberschlesiens an die Tschechoslowakei und an Polen abgetreten werden. 1938 entstand die Provinz kurzzeitig neu, ab 1939 vergrößert um nach dem Polenfeldzug annektiertes Territorium, das im Südosten deutlich über die früheren Grenzen hinausreichte.
1941 wieder geteilt, wurde das Gebiet 1945 infolge der deutschen Niederlage im Zweiten Weltkrieg fast gänzlich an Polen geschlagen und die deutsche Bevölkerung fast vollständig vertrieben. Hier verteilt es sich heute v.a. auf die Woiwodschaften Schlesien, Niederschlesien und Oppeln, ferner auch Lebus, Großpolen und Kleinpolen. Ein kleiner Teil verblieb bei Deutschland und verteilt sich heute innerhalb des Bundeslandes Sachsen auf die Landkreise Kamenz und Niederschlesischer Oberlausitzkreis sowie die kreisfreien Städte Görlitz und Hoyerswerda.
Verwaltungseinteilung 1910
Regierungsbezirk Breslau
Stadtkreise
Kreise und Landkreise |
Regierungsbezirk Liegnitz
Stadtkreise Kreise und Landkreise |
Regierungsbezirk Oppeln
Stadtkreise Kreise und Landkreise |
Oberpräsidenten
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