Krimkrieg

militärisch ausgetragener Konflikt um die Halbinsel Krim
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Der Krimkrieg dauerte von 1854-1856.

Wegen angeblicher religiöser Streitigkeiten verlangten die Russen zum Schutz ihrer orthodoxen Glaubensbrüder auf dem Balkan, der sich unter osmanischer Herrschaft befand, das Protektorat über selbige. Die Osmanen lehnten dies ab, woraufhin Russland angriff und die Donaufürstentümer besetzte.

Ende März 1854 erklärten England, Piemont und Frankreich Russland den Krieg, um eine russische Machtausweitung zu verhindern. Österreich erzwang den Abzug aus den Donaufürstentümern, ohne der englisch-französischen Flotte, die auf der Krimhalbinsel Sewastopol belagerte, zu Hilfe zu kommen.

Nach Rußlands Niederlage wurde im Pariser Frieden 1856 die Entmilitarisierung des Schwarzen Meers beschlossen. Das Resultat des Krimkriegs war das Ende der Heiligen Allianz zwischen Österreich, Rußland und Preußen, das im Krieg neutral geblieben war. Preußen und Rußland hatten weiterhin gute Beziehungen. Österreichs Beziehungen zu Preußen waren gespannt, zu Rußland zerrüttet. Es lief Gefahr, von England und Frankreich isoliert zu werden.

Der Krimkrieg war der erste moderne Krieg der Weltgeschichte. Heute ist er fast vergessen, so ist er doch militärhistorisch sehr interessant. Im Krimkrieg kamen erstmals Dampfkanonenboote (Ironclads) zum Einsatz sowie die moderne Artillerie mit Explosivgranaten. Er war der erste Graben- und Stellungskrieg. Zum Einsatz kamen ebenfalls erstmalig der Telegraph und die Eisenbahn zum Nachschub von Mensch und Material.

Erstmals konnten Kriegsberichterstatter ohne Zeitverlust Berichte an Zeitungen senden. Dabei kam es zu einem Eklat in England. Durch Fehler eines Offiziers starben bei einer Attacke mehr als 900 britische Kavalleristen in weniger als 20 Minuten. Die Zeitung London Times berichtete bereits am selben Abend über die militärisch sinnlose Attacke.

Erwähnenswert ist weiterhin die Betreuung verwundeter Soldaten durch Florence Nightingale.