Als Haarnadelkurve, Haarnadelkehre oder Spitzkehre bezeichnet man eine enge, U- bzw. V-förmige Kurve mit einem Winkel von etwa 180°, die zwei parallele Strecken miteinander verbindet. Der Name leitet sich von der charakteristisch gebogenen Gestalt vielerHaarnadeln ab. Haarnadelkurven kommen häufig bei Passstraßen im Gebirge in Form von Serpentinen vor.


Motorsport
Bei der Planung von Motorsport-Rennstrecken wurden und werden Haarnadelkurven bewusst nach längeren Geraden eingesetzt, um eine Überholmöglichkeit zu schaffen. Da die Fahrzeuge vor der Kurve aus hohen Geschwindigkeiten stark abgebremst werden müssen, können versierte Fahrer ihre Gegner ausbremsen, indem sie ihren Bremspunkt hinter den ihrer Konkurrenten legen und so als erste in die Haarnadelkurve einlenken. Der Überholvorgang geschieht somit bei sehr niedriger Geschwindigkeit, die das Risiko für schwere Unfälle vermindert. Beispiele für solche Kurven sind die Adelaide-Hairpin in Magny-Cours, La Source am Ende der Formel-1-Start- und Zielgeraden von Spa-Francorchamps und die Spitzkehre nach der Parabolika am Hockenheimring, bei denen die Geschwindigkeit am Scheitelpunkt auch bei Rennfahrzeugen kaum über 60 km/h liegt.