Zelluloid

chemische Verbindung
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Zelluloid nennt man eine Gruppe von Verbindungen, die aus Nitrozellulose und Kampfer hergestellt werden. Zelluloid wird als das erste Thermoplast angesehen. Man kann es leicht Schmelzen und Formen es gibt Hinweise, dass es als Elfenbeinersatz entwickelt wurde.

Das erste Zelluloid wurde 1856 von Alexander Parkes hergestellt, der aber es aber nie schaffte seine Erfindung zu verwerten. Der Name Zelluloid entstand aus der 1870 registrierten Handelsmarke "Celluloid" der Celluloid Manufacturing Company, die die Zelluloide herstellte, die durch die Patente von John Wesley Hyatt geschützt waren. Hyatt entwickelte einen Prozess, bei dem Hitze und Druck die Herstellung vereinfachten.

In den späten 1880ern wurden Zelluloide als fotographische Filme entwickelt. Hannibal Goodwin und die Eastman Company erhielten beide Patente für ein Filmprodukt aber Goodwin und die Investoren, denen er später seine Patente verkaufte, gewannen ein Patentverletzungsverfahren gegen die Eastman Kodak Company. Trotzdem wurde hier der Grundstein für fotographischen Film gelegt der nun in Konkurrenz zur fotografischen Platte trat und zur Entwicklung von Kinofilmen führte.

Als Termoplaste fanden die Zelluloide eine breite Anwendung im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Aus diesem Material stellte man unter anderem Messergriffe, Kugelschreibergehäuse und Spielzeug her. Leider war es leicht brennbar und verwitterte weshalb es durch Zellulose-Acetat Kunststoffe und Mitte des 20. Jahrhunderts durch Polyethylen ersetzt wurde.

Ein typishes Zelluloid enthält etwa 70 bis 80 Teile Nitrozellulose, auf 11% Stickstoff nitriert, 30 Teile Kampfer, 0 bis 14 Teile Farbstoff, 1 bis 5 Teile Ethylalkohol plus weitere Stabilisatoren und Zusätze, die den Kunststoff haltbarer und flammresistenter machen.

Eines der letzten Produkte welches man aus Zellulose herstellt sind Tischtennisbälle.