Die Schieferung ist ein Merkmal, das viele Gesteine aufweisen. Ähnlich der Schichtung der Sedimentite ist die Schieferung eine lagige Textur des Gesteins. Im Gegensatz zur Schichtung ist die Schieferung jedoch kein Ergebnis eines Ablagerungsprozesses, wird vielmehr durch tektonsiche Vorgänge hervorgerufen.
Bei tektonischen Prozessen, wie beispielsweise der Faltung von Gesteinseinheiten, wirkt ein gerichteter Druck, d.h. ein Druck, der in eine bestimmte Richtung wirkt (Im Gegensatz dazu ist der lithostatische Druck in allen Richtungen gleich), bei der Faltung in der Richtung, in der das Gesteinspaket verkürzt wird.
Minerale, die sehr stark zur Ausbildung von flächigen Strukturen neigen (z. B. Glimmer, Tonminerale), regeln sich unter dem gerichteten Druck so ein, dass die Bereiche größten Kristallwachstums, nämlich die Kanten, dem geringsten Druck ausgesetzt sind, da dieser für das Kristallwachstum energetisch am günstigsten ist. Die größten Flächen dieser Minerale stehen daher senkrecht zur Richtung des gerichteten Drucks.