Die Abkürzung BRD wurde nicht abwertend, sondern einfach parallel zur Abkürzung DDR benutzt. Das Gefühl, dass dies "abwertend" sei, entspringt offensichtlich einem bundesdeutschen Unwohlsein, mit der DDR sprachlich auf eine Ebene gestellt zu werden. Dieses Unwohlsein ist mit Sicherheit nicht neutral. Ich habe daher das Adjektiv entsprechend geändert. --Vigala Veia 15:49, 25. Jun 2004 (CEST)(westdeutsch geboren)
"Broiler"= BRathühnchen Ohne ....?
- ich muss immer noch raten. es ist auch keine abkürzung, falls du das meinst. broiler kommt von engl. "to broil" = braten, schmoren. in die ddr soll es als marken-bezeichnung von einer ungarischen hühnerzucht eingesickert sein. --Sebastian
Kosmonaut - Astronaut hat doch nichts mit DDR-Sprache zu tun?! Mit Kosmonauten wurden und werden auch im Westen russische Weltraumfahrer bezeichnet, bzw. Weltraumfahrer die mit russischer Technik in den Weltraum gebracht wurden und werden. --Coma 22:45, 2. Jan 2003 (CET)
So isses --nerd
- Da gibt es zum neuen Jahr eine Fortsetzung: Taikonaut (aus China)! Wirklich!
Aktendulli - was ist das denn? Ich habe dieses Wort noch nie gehört. Allerdings habe ich zu DDR-Zeiten auch noch nicht im Büro gearbeitet. Angelika Lindner 02:00, 26. Dez 2002 (CET) Geht mir genauso... --Coma 22:45, 2. Jan 2003 (CET)
Das ist ein Aktendulli Datei:Aktendulli.jpeg momomu 21:00, 15. Jan 2003 (CET)
Wenn ich mich jetzt recht erinnere (ist ja schon 'ne Weile her...), dann war das die Innerei von einem Schnellhefter, also das Metallteil zum Zusammenheften von Unterlagen, ohne die Pappe drumrum. Vermutlich wollte man damit wertvolle Rohstoffe sparen ;-) --Unukorno 11:45, 26. Dez 2002 (CET)
- @Unokorno: Aktendullis sahen so aus, wie die Abbildung von Momomu es zeigt, mit dem Unterschied, daß die nicht aus Plaste, sondern aus Pappe (also der schmale Heftstreifen und der "Träger"; das Metallteil war auch bei uns aus Metall ;-) ). Ich habe hier ein scho etwas älteres Exemplar vor mir liegen, da ist sogar zwischen den Löchern das Wort "Aktendulli" eingeprägt.
- The sinister Lord (ostdeutsch geboren), 07.07.2004, 14.58 Uhr
- der beschreibung nach nennt man die biester im rohstoffarmen westen "hosenträger". aber wie heißen die wirklich? --Sebastian
Hallo,
Auch ich (natürlich Ossi) möchte gerne wissen,wie die Aktendullis auf Westdeutsch heißen! Ich brauche die Dinger dringend, und suche mich in ebay natürlich dumm und dämlich, da ich nicht weiß wie man sie dort und überhaupt benennen soll!
Wahrscheinlich bloß "Hefter", "Schnellhefter" oder sowas? Aber da findet man bloß die mit dem "Drumherum".
MfG, Karla
- Die Aktendullis heißen auf Westdeutsch "Heftstreifen". Ist leider nicht so blumig, aber schön bürokratisch, oder? --Vigala Veia 15:49, 25. Jun 2004 (CEST)
Apropos, wie wäre es mit einem Artikel "BRD-Sprache"? Bin bereit! GBust Mir geht es weniger um BRD-Slang, sondern mehr um Erscheinungen, die unsere schöne gemeinsame Sprache verhunzen (z.B. Aussprache, Anglizismen). Aber ich hatte auch einen Schock bekommen durch Wörter, die unsere alte deutsche Sprache viel einfacher kennt. Der Artikel ist schon vorbereitet..Ich warte noch auf Echo. GBust
- das müsste wohl ein ossi machen. aber die hatten westfernsehen und kannten schon alles, im gegensatz zu uns ;) (fieso konnten die eigentlich pal empfangen und wir kein secam?) aber leg ruhig mal vor, bitte klicken sie hier BRD-Sprache oder lieber hier BRD-Slang? --Sebastian
- Nunja, wir konnten nicht allzu gut und allzuviel West-Fernsehen empfangen. Das hing vom Ort ab... Soweit ich weiß, ist es zumindest mit Schwarz-Weiß kein Problem gewesen, weil die Empfangsnormen ja noch Rückwärtskompatibel waren. Die späteren Fernsehgeräte konnten dann glaube aber auch PAL empfangen. Wieso weiß ich allerdings auch nicht... --Coma 23:05, 2. Jan 2003 (CET)
- Fände ich interessant! Nieswurz
- Gute Idee, sofern sich unsere westduetschen Mitbürger nicht herabgesetzt oder anderweitig auf den Schlips getreten fühlen. Die Anmerkung muß ich leider bringen, da ich zuweilen im realen Leben böse angeguckt werde, wenn ich sage"bei Euch" ...
- Vielleicht sollte zur Verbesserung der Verständigung jeder dazuschreiben, woher er stammt?
- The sinister Lord (ostdeutsch geboren), 07.07.2004, 15.00 Uhr
"Kader" gibt/gab es genauso im Westen --zeno 10:49, 5. Feb 2003 (CET)
"Schwangerschaftsabbruch, -unterbrechung" auch. Mega 16:34, 18. Feb 2003 (CET)
Den Begriff "Datscha" hört man zwar jetzt oft, aber wurde er in der DDR wirklich so gebraucht? Ich kannte zu DDR-Zeiten nur die eingedeutschte Version "Datsche" mit "e" am Ende.
- >> datsche m. E. richtig gez. hillel
- Es war in der DDR nur "Datsche" gebräuchlich. "Datscha" sagte man in der BRD.
- The sinister Lord, 07.07.2004, 15.04 Uhr
Laut meinem Vater (50 Jahre) waren sowohl Vopo, als auch Sudel-Ede (für Karl-Eduard von Schnitzler) auch in der DDR benutzte Begriffe. Für Volkspolizei oder Volkspolizist kenne ich persönlich aber nur den Begriff VP. Nieswurz 01:30, 31. 5 2003 (CET)
- >> vopo war zumindest zwischen 1970 und 1989 im süden der ddr ungebräuchlich - bekannt sind mir "grüner" oder "die grünen" (wegen der grunen uniform), bulle (nicht ddr-typisch) oder im leipziger raum "butze" gez. hillel
- Vopo wurde in der DDR nicht benutzt. Der Begriff stammt aus dem 'Westen'.
- The sinister Lord, 07.07.2004, 15.06 Uhr
- >> "Vopo" ist meiner Erfahrung nach ein Wort, was im Westen für DDR-Polizisten gebraucht wurde/wird. Wollte man sich in der DDR abwertend über Polizisten äußern, sagte man "die Bullen"", wie im Westen auch.
Trabi mit Doppel-B?
Trabi würde ich mit nur einem b schreiben! 82.82.117.83 20:27, 12. Nov 2003 (CET)
EVP
EVP - ich hatte das noch als Einheitlicher VerkaufsPreis in Erinnerung. Kann mich da jemand aufklären, was tatsächlich stimmt. Hab leider kein Besipiel mehr zur Hand.
- Einzelhandelsverkaufspreis ist richtig. -- ArtMechanic 22:31, 12. Jul 2004 (CEST)
- Einzelhandelsverkaufspreis ist definitiv nicht richtig ! Richtig ist Endverbraucherpreis.
- richtig, das war Endverbraucherpreis Ralf 22:47, 16. Jul 2004 (CEST)
Wie wärs denn mit der Aufnahme der Begriffe:
- Forumschecks - Gruppenratsvorsitzender / Ordnungsdienst / Agitator - Held der Arbeit - Aktivist
Anmerkungen
Folgende im Artikel aufgeführte Begriffe waren nicht rein DDR-spezifisch bzw. wurden in der täglichen Umgangssprache nicht überwiegend so gebraucht, wie es suggeriert wird:
- Agitprop: wurde nur sehr selten und nur im Rahmen von SED-Parteiveranstaltungen (meist in historischem Kontext) verwendet
- A&V, BBZ : gab und gibt es auch im Westen
- Beratungsmuster: gibt es auch im Westen; die ironische Anwendung auch auf nicht erhältliche Produkte ändert nichts an der grundsätzlich gleichen Bedeutung in O/W
- Bilanzierung: meinte das Gleiche wie im Westen; auch wenn letztlich alles in einen Topf kam ("Volkseigentum"), mussten die Betriebe doch einzeln bilanzieren wie in der Marktwirtschaft; nur konnten sie bei negativen Bilanzen kaum pleite gehen, sondern die verantwortlichen Leiter wurden von den übergeordneten "Organen" gemaßregelt
- Blockflöten ist ein typischer Begriff aus der Wendezeit; vorher war er kaum zu hören
- Bonze(n) gab es m.W. auch im Westen und meinte auch dort hohe Funktionäre aus Politik und Wirtschaft
- CSSR war mit Sicherheit nicht DDR-spezifisch, da offizielle Staatsbezeichnung und auch im gesamten deutschsprachigen Raum so gebraucht
- DFF: hieß es nur in den Fünfzigern und dann wieder nach der Wende. In den 70ern und 80ern hieß es "Fersehen der DDR" (die Kanäle/Programme hießen kurz DDR I und DDR II)
- Dispatcher war eher ungebräuchlich, eher "Disponent"
- Ich (alter Wessi) kenne den begriff Dispatcher ausschließlich aus DDR-Büchern oder Filmen, im Westen war meines Wissens viel eher Disponent im Gebrauch. --ad 22:27, 7. Okt 2004 (CEST)
- Frühjahrsschokoladenhohlkörper und Jahresendflügelfigur hatten nur eine sehr begrenzte Lebensdauer; als nicht nur das Westfernsehen, sondern auch der "Eulenspiegel", DDR-Kabarettisten und der Volksmund diese Kreationen mit Hohn und Spott überhäuften, beeilte man sich, sie schnell aus dem Verkehr zu ziehen
- GOL war nicht sehr verbreitet, HdW ebenfalls nicht
- Kochklops war selten; meist hieß es auch Königsberger Klops
- organisieren wurde und wird auch anderswo im gleichen ironischen Sinne gebraucht
- Schwangerschaftsabbruch hat nichts mit DDR-spezifischem Wortschatz zu tun
- Versammlung: eine Versammlung war eben eine Versammlung - kein Unterschied
- Winkelement: gleiche Situation wie beim Schokoosterhasen
- Zellstofftaschentuch (Papiertaschentuch) wäre eigentlich auch im Westen korrekt, wenn nicht die Marke "Tempo" als Synonym dafür breiten Einzug in die Umgangssprache gehalten hätte
- Nicki und T-Shirt: sicher möglich, daß die Begriffe in der DDR insbesondere der 70er und 80er Jahre sehr gebräuchlich waren, evtl. für sehr begehrte West-Produkte. Aber DDR-Sprache sind diese Worte ungefähr soviel wie Jeans und Banane. -- adornix (alter Nickiträger der 70er Jahre)ad 22:27, 7. Okt 2004 (CEST)
Korrekturen und Präzisierungen
- Der ABV war kein Vertrauensbeamter. Beamte im heutigen Sinne gab es nicht. Allerdings findet der ABV sein Pendant heute im "Kobb" (Kontaktbereichsbeamten).
- Plaste und Elaste waren eigentlich korrekte Bezeichnungen für Kuntstoffe mit den entsprechenden Eigenschaften. Sie wurden erst lächerlich durch den inflationären Gebrauch im Zusammenhang mit der stereotypen Propagandasprache.
- EVP: siehe oben
- Genosse war in SED, Armee, Polizei usw, aber auch für leitende Wirtschaftsfunktionäre (Betriebsleiter waren fast ausnahmslos SED-Mitglieder) zwingende Anrede. In der Armee gab es z.B. Ärger, wenn versehentlich "Herr" gesagt wurde.
- im Intershop wurden Westwaren nicht angenommen, sondern gegen Westwährung (Valuta) verkauft
- Eine LPG war kein staatlicher Landwirtschaftsbetrieb, sondern ein genossenschaftlicher; auch wenn die Verpflichtungen gegenüber dem Staat naturgemäß von oben bestimmt wurden, hatten doch die Mitglieder bestimmte Rechte und Vergünstigungen, die auf ihrem nominellen Anteil am genossenschaftlichen Eigentum beruhten. Ein staatlicher Landwirtschaftsbetrieb war dagegen das VEG (Volkseigenes Gut, kurz "Volksgut").
- PA war neben dem Schulfach auch das Kürzel für "Personalausweis"
- Patenschaften der Betriebe/Brigaden gab es nicht nur zu Schulen und Kindergärten, sondern auch zu Armeeeinheiten; diese widerum hatten auch Patenklassen in Schulen
- der Riegenführer ist ein alter Begriff aus der Turnersprache.
- Das Tafelwerk (Name der Standardausführung bis zur 12.Klasse: "Tabellen und Formeln") enthielt nicht nur Formeln, sondern umfangreiche Tabellen (Tafeln) mit den Werten mathematischer Funktionen, chemischer und physikalischer Stoffeigenschaften und Konstanten sowie astronomische Standardwerte.
- Völkerfreundschaft war im allgemeinen Bewusstsein und Sprachgebrauch vor allem der Name eines Ferienschiffs. Die begehrten Plätze wurden offiziell vom FDGB unter maßgeblicher staatlicher Beteiligung an handverlesene "verdiente" und überzeugte Genossen (ggf. mit Beziehungen) vergeben.
- Vopo kam eher aus dem Westen. In der DDR war nur VP gebräuchlich.
Vorschläge/Fehlendes
Manche durchaus gängige DDR-spezifische Begriffe scheinen zu fehlen. Sicher fällt dem/der einen oder anderen gelegentlich noch etwas ein, was dann eingefügt werden könnte. Hier ein paar Vorschläge, die bitte in den Artikel übernommen werden können, wenn sie passend erscheinen:
- Arbeiterschließfach: Platennbauwohnung
- VOB: Vereinigung organisationseigener Betriebe: manche Blockparteien und Massenorganisation waren vereinzelt im Besitz eigener Betriebe, die spezielle Aufgaben der jeweiligen Organisation erfüllten (z.B. die DDR-CDU)
- VVB: Vereinigung Volkseigener Betriebe - eine Art Vorläufer der Kombinate, existierten aber auch nach deren Gründung parallel dazu
- Oder-Neiße-Friedensgrenze: offizielle Phrase für die Grenze mit Polen bis zur Machtübernahme durch Jaruzelski, danach war es aus mit dem Frieden und die Grenze fast so dicht wie die zum Westen
- Stabü (auch verschliffen zu "Stabi"): gebräuchliches Schülerkürzel für den Staatsbürgerkundeunterricht (kommunistische Ideologie)
- M/L: Marxismus/Leninismus, das Gleiche intensiviert und auf höherem Niveau während Abitur/Studium
- WK: Wehrkundeunterricht; in den späten Siebzigern unter Protesten als Pflichtfach ab der 8./9. Klasse an allen POS eingeführt, wurde oft von aktiven oder Reserveoffizieren theoretisch und praktisch (Marschieren, Geländeübungen, Verhalten bei Luftangriffen, Erste Hilfe...) durchgeführt
- WGG: Wohngebietsgaststätte; in den aus dem Boden gestampften großen Satellitenstädten aus Plattenbauten gab es meist zentral gelegene Großgaststätten mit mehreren Hundert Plätzen, die auch als kulturelle Veranstaltungsorte genutzt wurden
- VKU/KU: Verlängerter/Kurzurlaub; für Wehrpflichtige in der NVA gab es in 18 Monaten Dienstzeit 18 Tage Urlaub. Da die nicht Längerdienenden möglichst weit vom Wohnort stationiert wurden und die Einheiten sich meist abseits günstiger Verkehrsverbindungen befanden, war eine Heimfahrt und Rückkehr an einem Tag praktisch unmöglich. Deshalb behalf man sich in den Einheiten damit, das Wochenende mit einem oder zwei Tag(en) Urlaub zusammenzufassen und die Rückkehrzeit bis Montagnacht auszudehnen.
- BMSR: Betriebsmess-,Steuer-und Regeltechnik; sowohl eigener Facharbeiterberuf (BMSR-Techniker) als auch allgemeiner Lehrstoff/Fach in den meisten Berufsschulen. Damit wurden die Grundlagen der Datenverarbeitung und der Prozessablaufsteuerungen vermittelt. Scherzhaft auch als "Böhmisch-Mährischer Schnell-Roster" für die tschechische PKW-Marke "Skoda" gebraucht.
- Kulturistik: Spätestens in den 80ern entdeckten auch immer mehr DDR-Jugendliche das Bodybuilding.
- VPKA: Volkspolizeikreisamt
- NAW: Nationales Aufbauwerk, eine Art freiwilliger unbezahlter Arbeitseinsatz bei kommunalen Projekten in Gemeinden, wie z.B. Kultur-und Sporteinrichtuneg, Kanalisation, Straßen- und Gehwegbau, Gewässerreinigung, Grünanlagen usw. Viele NAW-Stunden wurden oft mit Vergünstigungen oder gesellschaftlichen Auszeichnungen belohnt.
- Rennsteigrocker: ironisch für den etablierten Thüringer Volksmusiker Herbert Roth und sein Ensemble
- (der) Spitzbart: verächtliches Synonym für Ulbricht
- Sozialismus in den Farben der DDR: ideologische Phrase zur demonstrativen Abgrenzung von Gorbartschows Reformkurs; bis zu Tschernenko galt die "unverbrüchliche Freundschaft" zum und bedingungslose Vorbildfunktion des sowjetischen "Brudervolkes".
- Dank dir, DU Sowjetsoldat: die allgegenwärtige Überflutung mit dieser Propagandaphrase in sämtlichen Medien, Verlautbarungen, Reden und auf Plakaten - gedacht als demonstrativer ewiger Kniefall vor der sowjetischen Armee - nahm derart parodistische Züge an, dass sie vom Volksmund bei allen unpassenden Gelegenheiten ironisch kopiert wurde.
- Kampagne: halboffizielle Bezeichnung für die Saison der Zuckerrübenernte und -verarbeitung in den Zuckerfabriken, aber auch allgemein für die Zeit der Getreideernte, wobei die Bauern (speziell Mähdrescherfahrer) in absurder Überhöhung als Erntekapitäne in heroischem Einsatz in der Ernteschlacht stilisiert wurden.
- GHG: Großhandelsgesellschaft, in der staatlichen Planwirtschaft das Bindeglied zwischen Produktionsbetrieben und Einzelhandel; im Volksmund respektlos umgedeutet zu Guck, Horch und Greif als Anspielung auf die Stasi
- Papagei: im Armeejargon für Generaldienstgrade; wegen der auffälligen farbigen Besätze an den Uniformen
- Schund- und Schmutzliteratur: Sammelbegriff für aus dem Westen stammende Illustrierte, Magazine (pornografische aber auch normale), Comics, aber auch "unerwünschte" Bücher
- K1: politische Abteilung der Kriminalpolizei, die eng mit Mielkes Stasi zusammenarbeitete
- Polit: Armeejargon für den regelmäßigen Politunterricht in den Kasernen, die einer Gehirnwäsche ähnliche Dauerberieselung mit dem ideologischen Kampfvokabular; wurde von einem speziell dafür geschulten Offizier oder Fähnrich mit eigener Planstelle, dem sog. Politnik (offiziell: Politoffizier) durchgeführt.
Ergänzung:
- DeDeRon: Synonym für einen künstlichen Stoff zur Herstellung von Beuteln, Schürzen und anderen Dingen, war glaub ich das gleiche wie Perlon.
Spinn ich denn?
Ist es auf dieser Seite Usus, nicht mehr zu signieren? Ich habe mal die Vorschläge durchgesehen und entschlackt, ergänzt, richtig gestellt. Ein ganz Teil sind Abkürzungen, die je nach persönlichem Hintergrund, mehr oder minder typisch und gebräuchlich waren. Z. B. die ganzen militärischen Abkürzungen, die kennen nur DDR-Gediente. Auch gab es so was wie eine Ideologie und der Sprachgebrauch in Partei, Staatsapparat, Zeitungen, Fernsehen, Rundfunk usw. quasi von gewissen Standards geprägt. Dann gab es noch so was wie parteichinesisch, das aber nur diejenigen betraf, die damit zu tun hatten. Also ich bin trotz meiner Aufräumaktion dennoch nicht so recht zufrieden. Dabei ist das hier Gesammelte zeitgeschichtlich, kulturell und sprachwissenschaftlich wertvoll. Und es gab von jeher schon und gibt regionale Unterschiede im Sprachgebrauch des Deutschen, die mit Ost und West nichts zu tun haben. Mal abgesehen davon, dass Regionen verortet werden müssen. Man nehme nur das Sonnabend-Samstag-Problem, das Kohl-Kraut-Problem, der Verwendung des bestimmten bzw. des Nullartikel in Fügungen wie "Herr Max Mustermann", "der Herr Max Mustermann" oder "der Mustermann, Max". Also ich empfehle auch für diesen Artikel eine stärkere Nutzung des Portals Sprache. Und es sei auf Hauptseite der Wiktionary hingewiesen oder aber daran erinnert. Und: deutsche Sprache und Logik, Klassifizierung, einheitliche Strukturierung geht nur schwer zusammen (siehe Rechtschreibreform). Und das bei dem deutschen Hang zum Perfektionismus. Ohgottogott, und das bei der Muttersprache. Und, es gibt halt Nachschlagewerke in Form von Wörterbüchern. --acf 17:31, 9. Sep 2004 (CEST)
Weitere Bemerkungen:
"In der DDR hätte man diesen Artikel "DDR- Sprache" geschrieben, vor einem Substantiv war generell ein Leerzeichen." entfernt, weil es nicht stimmt. Nochmals die Gliederung präzisiert und verändert.--acf 23:33, 12. Sep 2004 (CEST)
Apparat
Von ehemaligen DDR-Bürgern weiß ich, dass "Apparat" durchaus Sprachgut war, und ungefähr die Bedeutung von "Verwaltung" hatte. -- mawa 01:36, 13. Okt 2004 (CEST)