Gagausen

Turkvolk in der Republik Moldau
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. September 2003 um 13:13 Uhr durch 62.104.206.81 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Gagausen sind eine Volksgruppe in Moldawien.

Geschichte: Ihr Hauptsiedlungsgebiet war die Dobrudscha, die meisten wanderten aber Anfang des 19. Jahrhunderts nach Bessarabien aus.

Herkunft: Als Vorfahren der Gagausen gelten z.T. die türkischen Völkern der Petschenegen, Uzen, Torken und Polovcer, z.T. die Kumanen.

aktuell: Sie sind eine im Süden Moldawiens lebende Bevölkerungsgruppe von etwa 150.000 Menschen. Sie sprechen eine Turksprache und sind mehrheitlich christlich-orthodoxen Glaubens. Beim Zerfall der Sowjetunion entstand unter den Gagausen eine Autonomiebewegung, die allerdings friedlich blieb. Im Dezember 1994 wurde durch das Moldawische Parlament eine Territorialautonomie verabschiedet.

Das Gebiet nennt sich jetzt "Gagauz Yeri" (Land der Gagausen).

Siedlungsgebiet: Moldawien, Türkei, Bulgarien, Russland, Rumänien, Ukraine

Gagausen (insgesamt ca. 173.000 - laut Zensus der Sowjetunion 1989) leben in einem zusammenhängenden Gebiet im Süden der Moldawischen Republik bis in die Ukraine, bei Warna in Bulgarien (1990 ca. 12.000) und in Südostmazedonien / Griechenland (4.000 zu Beginn des 20. Jhd.), die Untergruppe der Surguchen (7.000 zu Beginn des 20. Jhd.) auch in der Region Edirne (Türkei), die Untergruppe der Gajalen (?) in der Region Deli Orman, Bulgarien.

Sprache: Gagausisch - Dialekte [Haarmann 1975: 392]:, a) Zentralgagausisch, b) Südgagausisch.

Literatur: [Grulich, in: Europa Ethnica, 1989/46: 81].