Frustrations-Aggressions-Hypothese

Zusammenhang zwischen Frustration und Aggression
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Die Frustrations-Aggressions-Hypothese ist eine der Aggressionstheorien.

Sie geht davon aus, dass einer Frustration eine Aggression folgt.

In anderen Worten: Auf eine Wunschversagung folgt ein verbaler oder tätlicher Angriff.

Der derzeitige Forschungsstand der Psychologie geht nicht mehr von einem zwingenden Zusammenhang zwischen Frustration und Aggression aus. Es ist möglich, dass Frustrationen auch in andere Verhaltensweisen als Aggressionen münden können.

Zur Frustrations-Aggressions-Hypothese von Dollard

Diese These von Dollard u.a. betont, daß Aggressionen grundsätzlich als Frustrationsfolgen auftreten. Die Aggressiosnstärke hängt dabei ab

  • 1. vom Grad der Neigung zu Frustrationsreaktionen
  • 2. vom Grad der Behinderung einer Reaktion
  • 3. von der Zahl der frustrierenden Reaktionen
  • 4. von der Zahl gelöschter nicht-aggressiver Raktionen

Kritisch zu sehen ist die theoretische Klärungsbedürftigkeit der Begriffe "Aggression", "Frustration" , die mangelnde Berücksichtigung der verschiedenartigen Frustrationsformen und besonders die Tatsache, daß Aggressionen sich eindeutiger durch Bekräftigungslernen als durch Frustrationen erklären lassen.

Zur Frustrations-Regressions-Hypothese von Barker u.a.

Diese Hypothese stellt als zentrale Frustrationswirkung die Regression in den Mittlepunkt, d.h. die Senkung des Organisationsniveaus des Verhaltens auf ontogenetisch frühere, "unreife" Stufen. Der Konstruktivitätsgrad des Spielverhaltens von Kindern sinkt z.B. nach Entzug attraktiven Spielzeugs erheblich ab. Das Verhalten zeigt qualitative Merkmale früherer Entwicklungsphasen der Kinder.

Auch hier setzt die Kritik von lerntheoretischer Seite aus an, besonders durch Untersuchungen über instrumentelles Bekräftigen regressiven Verhaltens.

Zur Frustrations-Fixierungs-Hypothese von Maier

Nach dieser Hypothese werden die unter Frustrationsbedingungen auftretenden Verhaltensweisen fixiert bzw. auch beibehalten, wenn sie sinnlos geworden sind. Sie wurde durch Rattenexperimente mit unlösbaren Situationen aufgestellt. Das Fixierungsverhalten wird durch Wolpe als gelernte angstmindernde Reaktion aufgefaßt.

In neueren Untersuchungen werden Frustrationsfolgen als Produkt selektiver Bekräftigungen verstanden(Adelman u.a.): Diejenige Reaktion wird verstärkt, die den Organismus aus der frustrierenden Situation befreit.

Zur Kontroverse zwischen den Hypothesen

Die Kontroverse zwischen den Hypothesen, die Aggression, Regression und Fixierung als Frustrationsfolgen in den Vordergrund stellen, und andererseits lerntheoretischen Annahmen ist zur Zeit noch nicht entschieden.