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Bahncard

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Eine BahnCard 50

Die BahnCard (engl. card – Karte) ist eine kostenpflichtige Kundenkarte der Deutschen Bahn. Sie dient zur langfristigen Kundenbindung.

Geschichte

Als Vorläufer der heutigen BahnCard gab es Jahre vorher die so genannten Taschengeld-, Junioren-, Familien- oder Seniorenpässe, die jeweils einen Rabatt von 50% auf den Normalpreis garantierten.

Bereits 1955 wurde vom damaligen Bundesminister für Familienfragen Franz-Josef Wuermeling die verbilligten Bahnfahrkarten für kinderreiche Familien eingeführt. Der entsprechende Berechtigungsausweis, mit dem bis April 1999 für die Kinder vergünstigte Fahrkarten erworben werden konnten, ist noch heute als Der Wuermeling bekannt. Im Volksmund wurde Der Wuermeling auch als Karnickelpass bezeichnet.

Der Seniorenpass wurde 1976 testweise eingeführt, kurze Zeit später auch der Taschengeld-, Junioren- und der Familienpass. Damit konnten Fahrausweise des Bundesbahntarifs zum halben Preis benutzt werden. Auf Fahrkarten regionaler Verkehrsverbünde und spezieller S-Bahn-Tarife gab es dagegen in der Regel keine Ermäßigung.

Die BahnCard wurde im Oktober 1992 – vor allem durch das Engagement des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) – eingeführt und galt mit mehreren Millionen Kunden bald als das Rückgrat des Tarifssystems der Bahn. Mit deren Erwerb reduzierte sich der Preis einer normalen Fahrkarte der 2. Klasse um 50 %. Die Gültigkeit der BahnCard betrug ein Jahr. Sie war personengebunden und nicht übertragbar. Neben der normalen BahnCard gab es noch eine teurere „BahnCard First“, bei der die Ermäßigung auch für die 1. Klasse galt.

Ab 1995 kooperierte die Deutsche Bahn mit der Citibank, so sollten künftige BahnCards in drei Versionen ausgestellt werden:

  • 1. DB/Citibank Visa BahnCard mit VISA-Zahlungs und Kreditkartenfunktion
  • 2. DB/Citibank Electron BahnCard mit Electron Zahlungsfunktion
  • 3. BahnCard pur ohne Zahlungsfunktion

Die Kundendaten und Fotos wurden dazu in den USA weiterverarbeitet, was die Datenschützer auf den Plan rief.

Die gesamte Aktion um die „bessere BahnCard“ war geprägt von chaotischen Begleiterscheinungen, wie die Die Zeit am 7. Juni 1996 wissen ließ: „Das führte zu einem Zielkonflikt. Denn die Bank wollte vor allem die Kreditkartenversion verkaufen, während die meisten Reisenden nur an der bisherigen Form der BahnCard ohne Zahlungsfunktion interessiert waren. Mit allerlei Tricks versuchte die Bank, deren Verkauf zu blockieren. So gab es auf dem Antragsformular kein Feld zur Bestellung der Karte in bisheriger Form ohne Zahlungsfunktion. Außerdem wurden von den Kunden datenschutzrechtlich fragwürdige Auskünfte über ihre Finanzverhältnisse verlangt. Verstärkt wurde das Dilemma durch eine organisatorische Pannenserie: Die im Servicekartengeschäft unerfahrenen Citibanker lieferten die Karten mit monatelanger Verzögerung, es wurden verkehrte Karten geschickt und die Geheimzahl für die Kreditkarte im ungesicherten Briefumschlag versandt.“ Die Heilbronner Stimme berichtete unter dem Titel „Fangprämie“ am 8. September 1995: „Auf Kritik der Verbraucherschützer stößt die Praxis der Bahn AG, ihren Mitarbeitern für jede verkaufte BahnCard mit Zahlungsfunktion eine Mark Prämie zu gewähren“ Bahn-Vorstand Heinz Neuhaus gab im Focus 6/1996 zu: „Die CitiBank muß bei der BahnCard noch einiges verbessern“. Trotz massiver Werbemaßnahmen - so wurden auf vielen deutschen Bahnhöfen Werbestände der Citibank aufgebaut − zeigten die Bahnkunden der 'besseren BahnCard' die kalte Schulter: „Statt der erhofften 1,5 Millionen BahnCards mit Zahlungsfunktion sind bis Ende Mai 1996 nur 390.000 Exemplare verkauft worden.“ [1]. Die Zusammenarbeit mit der CitiBank wurde am 31. März 1999 beendet.

Ende 2002 führte die Bahn ein neues Preissystem ein. Die neue, günstigere BahnCard erlaubte nur noch einen Rabatt von 25 %, konnte gleichzeitig aber mit den ebenfalls neu eingeführten „Plan-und-Spar“-Tarifen kombiniert werden. Nach Protesten und Einbrüchen der Fahrgastzahlen wurde das Preissystem im August 2003 erneut geändert: Die BahnCard 50 wurde wieder eingeführt, die nicht übertragbare BahnCard 100 löste die bisherigen (teils auch übertragbaren) Jahresnetzkarten ab.

Insgesamt sind 3,6 Millionen BahnCards im Umlauf (Stand: März 2007)[2]. Laut eigenen Angaben ist das Unternehmen bestrebt, diese Zahl bis 2011 auf fünf Millionen zu steigern (Stand: November 2006).[3].

Im Februar 2007 kündigte die Deutsche Bahn AG an, ab 2008 wieder eine Bahncard mit Kreditkartenfunktion anbieten zu wollen.

Nachdem das BahnCard-Geschäft und auch der Kundenservice zwölf Jahre lang durch das Bertelsmann-Tochterunternehmen Arvato im niedersächsischen Schortens abgewickelt wurden (ab 1995 zunächst für die Citibank und seit 1999 direkt für die Bahn), übernimmt ab dem 1. März 2007 das bahneigene Serviceunternehmen DB Dialog dieses Geschäft. Dieses Insourcing erfolgt auf Grund firmenpolitischer Überlegungen innerhalb der Bahn, um personellen Überkapazitäten von DB Dialog entgegenzuwirken. Die Bahn übernimmt damit erstmals seit der Einführung des Produktes BahnCard im Jahr 1992 selber eigenverantwortlich das komplette BahnCard-Geschäft und die Betreuung der BahnCard-Kunden.

Aktuelles Tarifsystem

Seit August 2003 gibt es drei verschiedene BahnCard-Typen: BahnCard 25, BahnCard 50 und Mobility BahnCard 100, jeweils mit Versionen für die 2. und 1. Klasse. Die BahnCard 25/50 ist ein Jahr gültig und kann nur im Abonnement erworben werden, welches bis spätestens 6 Wochen vor dem Ablauf der gültigen BahnCard gekündigt werden kann. Die Mobility BahnCard 100 kann entweder für ein Jahr (Vorauszahlung) oder im monatlichen Abonnement (12 Monate Mindestlaufzeit) erworben werden.

Neben der Funktion als Rabattkarte kann die BahnCard unter anderem auch als Identifikationskarte für Online-Tickets und Handytickets sowie zur Bezahlung per Lastschrift am Automaten verwendet werden. Darüber hinaus können BahnCard-Inhaber Fahrkarten auch über die auf der Karte aufgedruckte BahnCard-Hotline buchen, die deutlich günstiger als der reguläre telefonische ReiseService ist.

Beim Kauf der BahnCard 25 und 50 kann auch ein Versicherungspaket (Reisekosten-Rücktrittsversicherung, Reise-Gepäckversicherung, -Unfallversicherung) abgeschlossen werden.

BahnCard 25

Mit der BahnCard 25 werden 25% Rabatt auf die Normalpreise und die SparPreise 25/50 gewährt. Sie kann mit dem Mitfahrerrabatt kombiniert werden, soweit ein SparPreis-Ticket erworben wird. Die BahnCard 25 kostet für die 2. Klasse 53 Euro pro Jahr (1. Klasse: 106 Euro). Partner und Kinder (unter 18 Jahre) von Inhabern der Mobility BahnCard 100 sowie Inhaber der JahresCard erhalten die BahnCard 25 gratis. Wenn die Voraussetzungen nicht mehr erfüllt sind, läuft das Abonnement zu den normalen Konditionen weiter.

Familien können Zusatzkarten erwerben, die für im Haushalt lebende Partner und Kinder jeweils 5 Euro kosten. Für einmalig 10 Euro erhalten Jugendliche bis einschließlich 18 Jahren eine Jugend-BahnCard 25. Diese gilt in beiden Wagenklassen bis zum 19. Geburtstag.

Momentan sind etwa 1,632 Millionen BahnCard 25 im Umlauf (Stand: 31. Dezember 2005). Zur Fußball-Weltmeisterschaft bot die Bahn eine Weltmeister BahnCard 25 an (siehe unten).

BahnCard 50

Mit der BahnCard 50 werden 50% Rabatt auf den Normalpreis gewährt, eine Kombination mit den Sparpreisen ist jedoch ausgeschlossen. Die BahnCard 50 kostet für die 2. Klasse 212 Euro pro Jahr (1. Klasse: 424 Euro). Der ermäßigte Preis beträgt 106 Euro (1. Klasse: 212 Euro) und gilt unter anderem für Schüler und Studenten bis einschließlich 26 Jahre, Senioren ab 60 Jahre sowie Ehepartner.

Es sind etwa 1,630 Millionen BahnCard 50 im Umlauf (Stand: 31. Dezember 2005).

Mobility BahnCard 100

Mit der Mobility BahnCard 100 (etwa vergleichbar mit der früheren NetzCard) kann man ohne weitere Kosten beliebig viele Fahrten mit der Deutschen Bahn unternehmen. Die Karte selbst gilt dabei als Fahrschein – ein separates Ticket ist nicht nötig. Ausgenommen sind die Züge von DB AutoZug; ICE-Sprinter, Nachtzüge u. a. sind aufpreispflichtig. Die Karte berechtigt auch zur Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs in 86 größeren Städten (City-Ticket).

Sie kostet für die 2. Klasse bei Sofortzahlung 3400 Euro für ein Jahr (1. Klasse: 5700 Euro). Die Mobility BahnCard 100 gibt es auch im Abonnement für 310 Euro monatlich (1. Klasse: 520 Euro) (Stand: Januar 2007). Nach 12 Monaten kann man dieses jederzeit zum Monatsende kündigen.

Ein Wechsel in die 1. Klasse ist gegen Zahlung des Differenzbetrags bei beiden Modellen jederzeit möglich. Kinder unter 18 Jahren und Partner erhalten je eine BahnCard 25 kostenlos, wenn mindestens ein Kind unter 18 Jahren im Haushalt lebt.

BahnCard-100-Kunden genießen einige Vorteile: Sie werden automatisch bahn.comfort-Kunden, können kostenlos Gepäck von Haus zu Haus verschicken und – wo möglich – Fahrräder kostenlos mitnehmen. Für letzteres ist im Fernverkehr eine kostenlose Reservierung nötig. Neukunden erhalten für Car- und Bike-Sharing 20 bzw. 10 Euro Startguthaben, das Carsharing kann zu Business-Konditionen genutzt werden (fünf Prozent Rabatt auf Zeit- und Kilometergebühren).

In die Karte ist ein elektronischer Schlüssel (RFID) für DB Carsharing integriert. Datenschützer kritisieren, dass das Unternehmen nicht hinreichend auf diesen Umstand hinweisen würde. Eine Karte ohne Chip bietet die Bahn nicht an.

Momentan sind etwa 20.000 Mobility BahnCard 100 im Umlauf (Stand: 31. März 2006).

Sonderformen

Weltmeister-BahnCard 25

Vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 bot die Bahn vom 1. April bis 9. Juni die Weltmeister-BahnCard 25 an. Die Karte hat dieselbe Funktionalität wie die BahnCard 25 und kostete 19 Euro. Die Gültigkeit der Karte war dabei abhängig vom Erfolg der deutschen Fußballnationalmannschaft. Wäre das Nationalteam bereits in der Vorrunde ausgeschieden, hätte die Karte bis Ende Juli gegolten. Für jede weitere erreichte Runde verlängerte sich die Gültigkeit um jeweils einen Monat – bis zum 31. Dezember, wenn Deutschland Fußballweltmeister geworden wäre. Durch das Erreichen des Halbfinales hat sich eine Gültigkeit bis zum 31. Oktober 2006 ergeben. Für den Kauf der Karte wurden dabei bis zu 500, statt ansonsten bis zu 250, bahn.bonus-Punkten gutgeschrieben.

Bis 9. Juni 2006 verkaufte sich die Karte 400.000 mal. Vom 10. bis 12. Juli 2006 war die Karte erneut erhältlich. Insgesamt wurden rund 420.000 Exemplare verkauft. Zum Ende der Gültigkeit der Karte erhielten die Inhaber dieser Karte ein Angebot zum Erwerb einer BahnCard 25 zum regulären Preis. Bei Anmeldung bis 31. Dezember 2006 wurde dabei ein Reisegutschein in Höhe von 25 Euro angeboten.

Umwelt-BahnCard

Das Angebot war bis zum 31. Dezember 2005 befristet.

Die Umwelt-BahnCard war wahlweise als BahnCard 25 oder BahnCard 50 zu entsprechenden Preisen und Kondititionen erhältlich. Beim Fahrkartenkauf spendet die Bahn dabei ein Prozent des mit der Karte erzeugten Umsatzes für ein Projekt an eine der drei beteiligten Umweltorganisationen, über die auch ausschließlich der Vertrieb der Umwelt-BahnCard erfolgte.

Als Projekt konnte beim Kauf der Karte zwischen den Projekten „Nachhaltige Mobilität und Klimaschutz“ (von BUND), für die „Renaturierung der Unteren Havel“ (von NABU) oder „Zugfahren für Zugvögel“ (von WWF) gewählt werden.

Mobilitätskarte

Die Deutsche Bahn ist bestrebt, die BahnCard zu einer „Mobilitätskarte“ aufzuwerten.

So erhalten BahnCard-Inhaber schon heute Rabatte bei Hotelbuchungen, Autovermietungen, Carsharing, Nahverkehrsverbünden, im internationalen Zugverkehr sowie bei anderen mobilitätsbezogenen Dienstleistungen.

City-Ticket

Wird die BahnCard 25/50 bei einer Reise über 100 km benutzt, welche teilweise mit dem Fernverkehr zurückgelegt wird, darf bei teilnehmenden Verbünden eine Anschlussfahrt im städtischen Nahverkehr am Zielort kostenlos genutzt werden (in der gleichen Klasse wie BahnCard und Ticket; bei Rückfahrkarten ist eine kostenlose Anschlussfahrt ebenfalls am Zielort der Hinfahrt enthalten). Dazu wird auf der Fahrkarte der Zusatz „+City“ eingetragen. Mit der Mobility BahnCard 100 ist man unbeschränkt in den City-Ticket-Gebieten der teilnehmenden Städten unterwegs.

Das City-Ticket wurde am 14. Dezember 2003 in Zusammenarbeit zwischen VDV, DB AG und den teilnehmenden Verkehrsverbünden entwickelt und in 44 Städten eingeführt. Zum 12. Dezember 2004 wurde es in weiteren 13 Städten eingeführt. Mit dem Fahrplanwechsel zum 11. Dezember 2005 wurde das Programm um 19 weitere ausgebaut, zum 1. April 2007 kamen noch einmal 16 Städte hinzu. Das City-Ticket gilt aktuell in 102 Städten (Stand: April 2007).

BahnCard und Busunternehmen

Viele zur Deutschen Bahn gehörende Busunternehmen akzeptieren die BahnCard. Innerhalb ihres Tarifsystems (also nicht innerhalb von Verkehrs- und Tarifgemeinschaften) erlassen sie mit der BahnCard 25 und 50 25 % des regulären Fahrpreises, die Mobility BahnCard 100 gilt als Fahrschein.

Dies betrifft Linien folgender zur DB gehörender Unternehmen: Autokraft Kiel, Busverkehr Rhein-Neckar, Kraftverkehr GmbH, Omnibusverkehr Rhein-Nahe, Omnibusverkehr Franken, Zug-Bus Regionalverkehr Alb-Bodensee, Regionalbus Augsburg, Regionalbus Braunschweig, Regionalbus Ostbayern, Regionalbus Stuttgart, Rhein-Mosel-Verkehrsgesellschaft, Regionalbus Saar-Westpfalz, Regionalverkehr Hildesheim, Regionalverkehr Oberbayern, Regionalverkehr Südwest, Südbadenbus, Verkehrsgesellschaft Untermain, Weser-Ems-Bus, Verkehrsverbund Oberallgäu (mit Kleinwalsertal).

Darüber hinaus wird die BahnCard beispielsweise auch in den Linienbussen der Bentheimer Eisenbahn von und zu den Bahnhöfen Bad Bentheim und Gronau anerkannt.

RAILPLUS

Beim Kauf der BahnCard 25/50 kann gegen 15 Euro Aufpreis die RAILPLUS-Option erworben werden. Damit erhält man mit der BahnCard – die nur in Deutschland und für grenzüberschreitende Reisen nach Österreich und in die Schweiz anerkannt wird – auch in 29 europäischen Ländern (bei grenzüberschreitenden Reisen) 25 Prozent Rabatt.

Kunden mit Mobility BahnCard 100 oder bahn.comfort Status erhalten die RAILPLUS-Option ohne Aufpreis automatisch. Jugendliche bis 26 und Senioren ab 60 Jahre profitieren zusätzlich.

BahnCards mit RAILPLUS-Option sind auf der Rückseite mit entsprechendem R+P-Logo gekennzeichnet.

Kundenbindungsprogramme

bahn.comfort

Der Begriff bahn.comfort bezeichnet das zum 15. Dezember 2002 eingeführte Vielfahrerprogramm der Deutschen Bahn AG. Es zielt auf eine Verbesserung des individuellen Reisekomforts.

Mitgliedschaft

BahnCard-Inhaber sind automatisch Mitglied in diesem Programm. Sie können beim Kauf von Fahrscheinen mit BahnCard-Rabatt im Fernverkehr freiwillig bahn.comfort-Punkte sammeln. Jeder angefangene Euro Umsatz (Mindestumsatz: fünf Euro) entspricht dabei einem Punkt. Auch Zeitkarten mit Fernverkehrsanteil können angerechnet werden. Reine Nahverkehrsangebote innerhalb von Verkehrsverbünden und sonstige Fahrscheine ohne BahnCard-Rabatt sind hingegen nicht sammelfähig.

Sind binnen zwölf Monaten 2000 Punkte erreicht, erhält man den bahn.comfort-Status. Hierfür erhält man eine neue BahnCard mit derselben Rabattstufe und Laufzeit. Diese ist grau (BahnCard 100: schwarz) unterlegt und trägt den Zusatz bahn.comfort . Inhaber einer Mobility BahnCard 100 oder Inhaber einer Jahreskarte (JahresCard) im Wert von mindestens 2000 Euro sind automatisch Teilnehmer am bahn.comfort-Programm.

Die Folgekarte der ersten bahn.comfort-Karte ist dabei automatisch wieder eine bahn.comfort-Karte. Während deren Gültigkeit müssen erneut 2000 Punkte gesammelt werden, um den Status zu erhalten. Eine Qualifikation für den Status ist seit dem 15. April 2002 möglich. In den sechs Monaten bis zum Start des Programms am 15. Dezember 2002 waren dabei nur 1000 Punkte erforderlich. Über 100.000 Teilnehmer hatten sich bis dahin qualifiziert. Im November 2006 lag die Zahl der bahn.comfort Kunden bei 160.000.

Vorteile

bahn.comfort-Kunden profitieren von folgenden Vorteilen:

  • Lounges

bahn.comfort-Kunden und je eine Begleitperson haben – auch ohne Fahrschein – Zugang zu den Lounges genannten Warteräumen der DB, sowie über gegenseitige Anerkennung auch der österreichischen ÖBB.

  • bahn.comfort-Service

Dieser von DB Dialog betriebene Kundendienst mit ca. 70 Mitarbeitern steht nur bahn.comfort-Kunden zur Verfügung (Stand: Juli 2005). Das so genannte „bahn.comfort-Servicetelefon“ ist täglich von 6 bis 23 Uhr unter der auf der Rückseite der bahn.comfort Karte genannten Nummer erreichbar.

  • Sitzplatz-Kontingente

bahn.comfort-Kunden können spezielle Sitzplatz- und Reservierungskontingente in Fernzügen nutzen.

Im Sitzplatzbereich sollen Fahrgäste, die selber nicht bahn.comfort-Kunden sind, ihren Platz für bahn.comfort-Kunden freigeben; einen Anspruch auf diese Plätze sehen die Beförderungsbedingungen nicht vor.

  • bahn.comfort-Schalter in Reisezentren

In 25 größeren Reisezentren können spezielle bahn.comfort-/Erste-Klasse-Schalter genutzt werden.

  • bahn.comfort-Parkplätze

An rund 20 größeren Bahnhöfen stehen für bahn.comfort-Kunden spezielle Parkplätze am Bahnhof zur Verfügung. Diese müssen spätestens bis 20 Uhr des Vortags über das bahn.comfort-Servicetelefon gebucht werden. In einigen Bahnhofs-Parkhäusern gibt es Preisnachlässe für bahn.comfort-Kunden.

  • Weitere Rabatte

bahn.comfort-Kunden stehen verschiedene Rabatte zur Verfügung. Vor allem handelt es sich dabei um Preisnachlässe bei (Oberklasse-)Hotels und Mietwagenanbietern. Darüber hinaus gewährt der bahnshop Rabatt. Die Anmeldung zu DB Carsharing ist vergünstigt, der Mietpreis ermäßigt. Darüber hinaus kann kostenlos eine aktuelle Fahrplan-CD beim bahn.comfort-Service angefordert werden.

  • Rail Plus

BahnCards mit bahn.comfort-Status beinhalten automatisch und ohne Aufpreis Rail Plus.

bahn.bonus

bahn.bonus ist ein Prämien-Programm der Deutschen Bahn AG für Besitzer einer BahnCard. Es wurde zum 1. September 2005 gestartet und seit dem 1. Dezember 2005 konnte man Punkte gegen Prämien eintauschen. Seit September 2006 wurde es um die genannten BonusCard für Mitglieder des Firmenkundenprogramms bahn.corporate erweitert, mit welcher man auch ohne ohne BahnCard Punkte sammeln kann.

Bei jedem Kauf einer Fahrkarte der 2. Wagenklasse über mindestens fünf Euro wird ein Punkt pro Euro Umsatz gutgeschrieben. Für Fahrkaten der 1. Wagenklasse werden seit Januar 2007 1,5 Punkte pro Euro gutgeschrieben. Auch der Kaufpreis der BahnCard wird in Punkten gutgeschrieben. Daneben gibt es bei Sonderaktionen weitere Punkte. bahn.bonus-Punkte haben eine Gültigkeit von 36 Monaten. Werden sie bis dahin nicht gegen Prämien eingetauscht, verfallen sie.

Diese können beispielsweise Gutscheine für Bordrestaurants oder DB Lounge, aber auch Freifahrten oder 1.-Klasse-Upgrades sein. Die Zahl der dafür einzulösenden Punkte liegt zwischen 500 und 6000.

Laut Bahnangaben meldeten sich bis November 2006 rund 800.000 BahnCard-Inhaber für das Programm an. Zum Start der Prämienvergabe wurden im Dezember 2005 rund 4000 Prämien vergeben, bis November 2006 stieg diese Zahl auf 100.000.

Zum 1. Dezember 2006 wurde das Programm erweitert: Die Zahl der Prämien wird auf rund 40 erhöht; neu sind unter anderem Nacht- und Autozugfahrten, Reisepakete sowie Hotelübernachtungen und Mietwagen. Gleichzeitig entfiel die Anmeldepflicht. Es wurde ebenso das Punktespektrum nach unten und oben verändert.

In Zukunft soll dieses System weiter ausgebaut werden. So soll es ab 2008 möglich werden, mittels des mit einer BahnCard-Kreditkarte erzielten Umsatzes ebenso Punkte zu sammeln. Ebenso soll ein neuer höherer Bahn.Comfort-Status eingeführt werden. Im Zuge der Kooperation mit anderen Eisenbahngesellschaften des sogenannten Railteams, soll dieses Programm mit den Kundenbindungsprogrammen der anderen Gesellschaften angeglichen werden.

Siehe auch

Quellen

  1. Heilbronner Stimme vom 5. Juli 1996
  2. Deutsche Bahn und VDV weiten ab 1. April City-Ticket und City mobil aus Presseinformation der Deutschen Bahn vom 21. März 2007
  3. Bahn zählt mehr Reisende im ICE Financial Times Deutschland vom 22. November 2006