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Baccum

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Baccum ist ein Ortsteil der Stadt Lingen (Ems). Der Ort liegt im Süden des Landkreises Emsland.

Geschichte

Eine Ansiedlung muss im heutigen Baccum schon in der Steinzeit bestanden haben. Dafür sprechen einige Großsteingräber in den Baccumer Tannen (heute zerstört) und Urnenfelder im Bereich der Wessmann´schen Kämpe, dem heutigen Schützenplatz, sowie Waffenfunde. Nach Tacitus lebten in diesem Gebiet die Amsivarier, also die Emsmänner, die etwa 50 n. Chr. von vordringenden Chauken vertrieben wurden. Die Chauken sind bis zum 5. Jahrhundert ostwärts der Ems nachweisbar. Sie wurden ebenso wie die antiken Friesen („Frisii“) von den römischen Historikern Tacitus und C. Plinius d. Älteren den Ingaevonen zugeordnet.

Die Herkunft des Namens Baccum ist nicht bekannt. Es liegt aber ein chaukisch / friesischer Ursprung nahe. Die Namen friesischer Gründungen enden oft auf „-um“ (von „hem“ = „heim“). Beispiele sind: Dornum, Critzumum, Pewsum, Petkum, Büsum, Lesum, Pogum, Sustrum, aber auch Mundersum, eine Ortschaft, die direkt südlich an Baccum angrenzt.

Im Corveyer Heberegister wurde um das Jahr 1000 der Ort Baccamum erstmals erwähnt. Ein Buovo lieferte 20 Scheffel Roggen, 10 Scheffel Hafer und 1 Schaf. Um 1160 wird die Ortschaft im Heberegister Bacheim geschrieben.

Baccum gehörte schon in alter Zeit mit seinen Bauernschaften Ramsel und Münnigbüren zur Niedergrafschaft Lingen. 1974 wurde Baccum offiziell Ortsteil der Stadt Lingen (Ems).

Literatur

  • Paul Heine - Über 575 Jahre Pfarrgemeinde Baccum. Ein Beitrag zur Geschichte des Kirchspiels, Sebstverlag, Lingen/Baccum 1989
  • Agnes Dojan - Dönkes ut Baccum, sammelt un uppschreben van Agnes Dojan, Selbstverlag, Lingen/Baccum 1991
  • Lehrerverein der Diözese Osnabrück - Der Kreis Lingen. Beiträge zur Heimatkunde des Regierungsbezirks Osnabrück Heft I, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1905
  • Chr. Oberthür, Fr. Busche, Fr. Barth , Heinrich Dünheuft - Heimatkarte des Kreises Lingen mit statistischen Angaben, Verlag R. van Acken, Lingen/Ems 1953
  • Werner Kaemling - Atlas zur Geschichte Niedersachsens, Gerd J. Holtzmeyer Verlag, Braunschweig 1987, ISBN 3-923722-44-3