Turkmenen

asiatische Ethnie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 29. Oktober 2004 um 19:28 Uhr durch Bierdimpfl (Diskussion | Beiträge) (+en:). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Turkmenen (Eigenbezeichnung: Türkmen) sind ein turksprachiges Volk, das vor allem in Turkmenistan, Afghanistan, dem Iran, der Türkei, Syrien, dem Irak, Jordanien und Russland ansässig ist. In der Steppe leben sie meist nomadisch und sind sunnitische Mohammedaner. Sie gehören zur südtürkischen Gruppe innerhalb der Turkvölker. Die Turkmenen sind eines der ältesten Volksgruppen dieser Ethnie.

Als Alternativbezeichungen dieses Volkes sind uns auch die Namen Turkmenler, Trukhmen, Trukhmeny und Turkmani bekannt. Aber auch die Bezeichnungen Turkomanen und Turkmanen sind verschiedentlich gebräuchlich.

Die Turkmenen zerfallen bis in die hiesige Zeit in Stämme und Klans.

Die regional sehr unterschiedliche Sprache der Turkmenen ist die turkmenische Sprache.

Namensherkunft

Der Name Turkmene stammt wohl aus dem Persischen und bedeutete ursprünglich: "Den Türken ähnlich" (persisch: Turk-menet) und bezeichnete ab dem 10. Jahrhundert die muslimischen Türken Asiens (Seldschuken). Eine andere Variante der Namensgebung ist, daß der Name Türkmen vom Nomen Türk (Türke) und dem Suffix men (-schaft) zusammengesetzt wurde. Dann wären die heutigen Turkmenen mit: "Die Türkenschaft" zu übersetzen.


Geschichte

Die Turkmenen als solches sind eine bedeutende Gruppe der Turkstämme, die sich im 5. Jahrhundert aus dem Altaigebirge in den Süden ausgebreitet hatten. In den chinesischen Chroniken werden sie unter dem Namen Tu-kiu zusammengefasst. Die Turkmenen bilden die engeren Verwandten der Türkeitürken und der Aserbaidschaner.

Stammesmäßig gehören die heutigen Turkmenen zu den oghusischen Völkern. In dieser Gruppe bilden sie die sogenannten Ost-Oghusen und stehen damit im Gegensatz zu ihren engeren Verwandten, die zur sogenannten Gruppe der West-Oghusen gerechnet werden.

Mit den Oghusen teilten sie eine lange gemeinsame Geschichte, und die Herausbildung eines eigenständigen "turkmenischen Volkstums" begann schließlich im 10. Jahrhundert, als die Seldschuken den Islam annahmen und die eigentlichen Turkmenen weiterhin dem Schamanismus anhänglich blieben.

Das Siedlungsgebiet der Turkmenen gehörte zu verschiedenen turkstämmigen Nomadenreichen. Später geriet es unter dem Einfluß der Perser, deren Herrschaft allerdings formal blieb. Die wahren Machtfaktoren spielten weiterhin die einheimischen Stammesfürsten, die Khane.

Seit 1884 war das ganze Land der Turkmenen russisch, später gehörte es zur Sowjetunion. Seit deren Ende ist Turkmenistan wieder selbständig.