Bootleg

nicht autorisierte Film- oder Tonaufzeichnung
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Der Begriff Bootleg (engl. für den Stiefelschaft) bezeichnet den Schmuggel und Verkauf von verbotenen oder gefälschten Dingen. Die Verwendung des Begriffes Bootleg für den Schmuggel geht in die Zeit der Prohibition in den USA zurück und bezeichnete den illegalen Verkauf von Spirituosen. Später wurde er auch auf andere Schmuggelgüter angewendet.

Bootleg in der Musik

unautorisierter Mitschnitt

Speziell bei Musik ist ein Bootleg eine nicht autorisiert hergestellte und vertriebene Langspielplatte oder CD (Raubpressung). Im Gegensatz zu selbst gebrannten CDs oder aus dem Internet heruntergeladenen MP3-Dateien ist ein Bootleg eine in einer Fabrik gepresste CD, die in Geschäften oder über Online-Shops verkauft wird. Man unterscheidet dabei das Bootleg vom Counterfeit. Bei Counterfeit handelt es sich um die rechtswidrige Kopie einer offiziell erschienenen Platte, bei der Musiker und Plattenfirmen um ihre Gewinne geprellt werden. Diese Absicht hegt ein Sammler von Bootlegs in aller Regel nicht. Er strebt vielmehr danach, möglichst viele Konzertmitschnitte bestimmter Musiker zu besitzen. Ein Bootleg enthält unveröffentlichte Konzert- oder Studioaufnahmen. Im Gegensatz zur öffentlichen Meinung weisen viele Bootlegs eine sehr gute bis exzellente Soundqualität auf.

Seit es die Möglichkeit gibt, CDs selbst problemlos zu brennen, haben die Bootlegs sehr an Bedeutung verloren. Heute ist in Fankreisen der Tausch von Konzertmitschnitten verbreitet, wobei die Cover der CDs aus dem Internet herunter geladen werden können. Die eigentliche Bedrohung für die Musikindustrie ging früher von den Counterfeits aus (nicht von den Bootlegs!), heute in viel stärkerem Maß vom Brennen offiziell erschienener Musik auf dem heimischen PC. Dagegen dürften in Fanzirkeln kursierende Konzertmitschnitte ein wirtschaftliches Randproblem darstellen, da die Fans in aller Regel auch sämtliche offiziell erschienenen Alben ihrer Stars besitzen.

autorisierter Mitschnitt

Im Gegensatz zu den vielen Musikern, die Bootlegs mit allen juristischen Mitteln verfolgen, hat die Gruppe Grateful Dead den anderen Weg beschritten. Bei ihren Konzerten wurden spezielle Bereiche abgetrennt, damit die Fans dort ihre portablen Anlagen zum Mitschneiden der Konzerte aufbauen konnten. Diese Aufnahmen wurden, bzw. werden zwischen den Fans getauscht, etliche sind auch auf Platten oder CD´s veröffentlicht. Trotz oder gerade wegen dieser Vorgehensweise, gehörte die Musikgruppe über etliche Jahre zu den bestverdienenden in den USA.

unautorisierter Mix

Seit Ende der 1990er versteht man unter Bootleg bzw. Bootlegging außerdem ein Musikstück, das aus Songs von meist zwei oder mehr Interpreten zusammengemischt wurde. Siehe Bastard Pop.

Bootleg bei technischen Geräten

In der Ära der Blockkonfrontation galt ein strenges Exportregime vor allem für technische Güter in Staaten des Ostblocks. Dies führte zu umfangreichen Nachbauversuchen von Mikroprozessoren, etwa des Zilog Z80 und früher 80X86-Prozessoren von Intel-Pentium.

Auch bei Spielautomaten wurden ganze Geräte nachgebaut, die Elektronik wurde hierfür teilweise verändert, um den Kopierschutz in den Spiele-ROMs zu umgehen.


Siehe auch: Raubkopien