Der Odenwald ist ein Mittelgebirge in Südhessen, Unterfranken und Nordbaden. Der Name Odenwald ist vermutlich abgeleitet von 'Odins Wald'.
Lage
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Der Odenwald liegt zwischen der Oberrheinischen Tiefebene mit der Bergstraße im Westen und dem Main und dem Bauland im Osten. Er erstreckt sich zwischen der Rhein-Main-Ebene bei Darmstadt im Norden und dem Kraichgau im Süden. Südlich des Neckartals liegt der 'Kleine Odenwald'. Der Norden und der Westen des Odenwaldes liegen in Hessen, im Osten und im Süden erstreckt er sich nach Bayern und Baden-Württemberg. Der höchste Berg ist der Katzenbuckel mit 626 m Höhe. Bekannt ist auch der Melibocus (517 m).
Geologie
Der Odenwald gehört mit vielen Mittelgebirgen Deutschlands zum variszischen Gebirge, das sich vor mehr als 300 Millionen Jahren im Devon durch große Teile Europas zog. Auslöser der Gebirgsbildung war die Kollision der beiden Kontinente Ur-Europa und Ur-Afrika.
Im Tertiär vor ca. 220 Millionen Jahren senkte sich das Land wieder, und es bildete sich das so genannte 'Germanische Becken', in dem sich meterdicke Schichten des roten Buntsandstein-Sediments ablagern konnten. Diese wurden später durch die Muschelkalkablagerungen eines großen Binnenmeers überdeckt, gefolgt von den Sedimenten der Keuperzeit. Das süddeutsche Schichtstufenland bildete sich.
Als sich das Land im Bereich des heutigen Odenwalds vor etwa 180 Millionen Jahren wieder hob, wurden mehrere 100 m der Sedimentschicht z.T. bis auf das Grundgebirge wieder abgetragen, wie es im Westen des Odenwalds noch zu sehen ist. Im östlichen Odenwald ist von den Sedimentpaketen nur der rote Buntsandstein übrig geblieben. Weiter östlich im Bauland sind die Muschelkalkablagerungen über dem Buntsandstein noch nicht abgetragen.
Vor ungefähr 60-50 Millionen Jahren bildeten sich Vulkane entang der großen geologischen Störungszonen. Einer der erhaltenen Reste ist der Otzberg, ein anderer der Katzenbuckel. Entlang der Störungen haben sich die Flüsschen Gersprenz und Weschnitz teilweise ihre Flussbetten gegraben.
Etwa zur gleichen Zeit begann die mitteleuropäische Platte aufzureißen, sodass der Rheintalgraben einbrach und die Hessische Senke entstand. Während sich der Rheintalgraben heute noch mit knapp einem Millimeter pro Jahr absenkt, wurde der Odenwald relativ dazu in seine heutige Höhe gehoben. Der Rheintalgraben ist Teil eines Grabenbruchs, der vom Mittelmeer bis nach Norwegen reicht. Direkt am Odenwaldrand ist er ca. 2500 m tief, aber bis auf die heutige Höhe aufgefüllt mit jungen Fluss- und Meeressedimenten, denn noch vor etwa 20 Millionen Jahren reichte die Nordsee über die Wetterau-Senke bis herunter in das Rheintal.
Kreisstädte
Erbach (Odenwald) (Odenwaldkreis), Heppenheim (Kreis Bergstraße), Miltenberg (Landkreis Miltenberg), Mosbach (Baden) (Neckar-Odenwald-Kreis), ...
Landkreise
Kreis Bergstraße, Odenwaldkreis, Landkreis Darmstadt-Dieburg, Landkreis Miltenberg, Main-Tauber-Kreis, Neckar-Odenwald-Kreis, Rhein-Neckar-Kreis
Eisenbahnen im Odenwald
- Weschnitztalbahn von Weinheim nach Fürth, 1895 eröffnet.
- Überwaldbahn von Mörlenbach über Wald-Michelbach nach Wahlen, 1901 eröffnet, 1996 stillgelegt.
- Odenwaldexpress von Mosbach nach Mudau, ehemalige 1000 mm Schmalspurbahn, 1905 eröffnet, 1973 stillgelegt. Seit 1980 als (Rad-) Wanderweg ausgebaut.
Tourismus
In Hainstadt befindet sich ein Steinbruch der von den Odenwälder Kletterfreunden zum Klettern eingerichtet worden ist. Die Odenwälder Kletterfreunde sorgen auch dafür, dass die Wege gepflegt werden und es ordentlich aussieht. Der Steinbruch liegt auch im Einzugsbereich der Sektion Darmstadt des DAV.
Siehe auch
Odenwälderisch, Hessisch, Kurpfälzisch, Kurpfalz, Kurmainz, Fürth (Odenwald), Lorsch, Michelstadt