Corporate Social Responsibility

Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen sozialen Entwicklung
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Corporate Social Responsibility (CSR) umschreibt den Beitrag der Wirtschaft zu einer Nachhaltigen Entwicklung und steht für verantwortliches unternehmerisches Handeln in der eigentlichen Geschäftstätigkeit (Markt), über ökologisch relevante Aspekte (Umwelt) bis hin zu den Beziehungen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern (Arbeitsplatz) und dem Austausch mit dem Umfeld im Gemeinwesen (Gemeinwesen).

Hintergrund

Für Unternehmen besteht aufgrund veränderter Umweltbedingungen (insbesondere Globalisierung, verbesserte Informations- und Kommunikationstechnologie und sich verändernde mentale Modelle) der Druck, sich zunehmend mit dieser Thematik auseinander zu setzen, da sie anderenfalls Gefahr laufen, die von der Gesellschaft benötigte Licence to operate zu verlieren. Prominentes Beispiel für die Konsequenzen bei Verlust der Licence to operate stellt Shell (Brent Spar) dar. Die Gesellschaft fordert von Unternehmen die Übernahme von Verantwortung. Unternehmen haben dieser Forderung in ihrem Eigeninteresse nachzugehen. Sie stehen vor der Herausforderung, angemessene Konzepte zu entwickeln. Um eine gemeinsame Annäherung an das Thema CSR zu finden, schließen sich Unternehmen zu Netzwerken zusammen (econsense, Unternehmen: Aktiv im Gemeinwesen, CSR Europe, UN Global Compact).

EU und Verbände zu CSR

Die Europäische Kommission sieht in der Förderung von CSR einen Ansatz um ergänzend zu gesetzlicher Regulierung die freiwilligen Beiträge von Unternehmen zu sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit zu fördern.

Die wesentlichen Meilensteine der europäischen CSR-Politik sind:

  • Das Davoser Manifest (1973)
  • das EU-Grünbuch zu CSR (2001)
  • das Europäische Multistakeholder Forum zu CSR (2002-2004)
  • Zwei Mitteilungen der Kommission zu CSR
  • Die Unterstützung der von Unternehmen gegründeten Europäischen Allianz zu CSR
  • Das Programm "Förderung von CSR in KMU" der Generaldirektion Unternehmen und Industrie

Der europäische Prozess hat wesentlich zur Verbreitung von CSR in Deutschland beigetragen.

Immer wieder wird kontrovers diskutiert, inwiefern Vereinheitlichung, Standards oder gesetzliche Rahmenbedingungen (z.B. zu mehr Transparenz) zur Förderung von CSR eingeführt werden sollen. Unternehmensverbände, wie z.B. der BDI, sprechen sich strikt dagegen aus und berufen sich auf den Freiwilligkeitscharakter von CSR. Umwelt- und soziale nichtstaatliche Organisationen (NGO) halten gewisse Standards und gesetzliche Verpflichtungen zu Transparenz für notwendig damit fortschrittliche Unternehmen auch als solche von den Konsumenten erkannt werden können und vom Markt belohnt werden. Vgl. Loew 2005 The Results of the European Multistakeholder Forum on CSR in the View of Business, NGO and Science, Berlin.

Siehe auch

Literatur

  • Bassen, Alexander/ Jastram, Sarah/ Meyer, Katrin (2005): Corporate Social Responsibility. Eine Begriffserläuterung, in: Zeitschrift für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Jhrg. 6, Heft 2 (2005), S. 231-236
  • Beschorner, Thomas (2005): "Corporate Social Responsibility, Corporate Citizenship, Corporate Governance. Schillernde Begriffe und ihre Deutung." Ökologisches Wirtschaften 2005(3), S. 40-42.
  • Daub, Claus-Heinrich (2005): Globale Wirtschaft - globale Verantwortung: Die Integration multinationaler Unternehmen in den Prozess der nachhaltigen Entwicklung. Basel 2005
  • Suchanek, Andreas / Lin-Hi, Nick: Eine Konzeption unternehmerischer Verantwortung, Diskussionspapier des Wittenberg-Zentrums für Globale Ethik Nr. 2006-7. .pdf
  • Jobst Münderlein/Michael Welzel (Hrsg.)(2006): Corporate Social Responsibility. Erfolgsfaktor für den Mittelstand, Münchener Beiträge zur nachhaltigen Entwicklung; Bd. 01