Die Heinkel He 219 Uhu war ein zweisitziger, propellergetriebener, zweimotoriger Nachtjäger des Zweiten Weltkriegs.
Ursprünglich war unter dem Namen Heinkel He 219 ein dem Konzept der Heinkel He 119 aus dem Jahr 1936 entsprechendes zweimotoriges Aufklärungs- und Kampfflugzeug geplant, bei dem zur Verringerung des Luftwiderstandes beide Motoren im Rumpf untergebracht waren und auf zwei gegenläufige Propeller in der Flugzeugnase wirkten.
Als für die geplante Heinkel He 219 die Verwendbarkeit als Nachtjäger gefordert wurde, mußten das ursprüngliche Konzept aufgegeben werden, weil es unmöglich gewesen wäre, die für diese Rolle notwendigen Bordwaffen synchronisiert durch die gegenläufigen Luftschrauben schießen zu lassen. Die Motoren wurden wieder in die Tragflächen verlegt, ein konventionelles zweimotoriges Flugzeug entstand.
Durch die gute Flugstabilität, das Dreibahnfahrwerk und das doppelte Seitenleitwerk war die He 219 auch unter den für Nachteinsätze typischen schwierigen Bedingungen sicher zu fliegen. Sie war das erste Flugzeugmuster, das serienmäßig mit Schleudersitzen für die Besatzung ausgerüstet war.
Taktisch erwies sich der Mangel an deutschen Hochleistungsmotoren als Nachteil. Obwohl die Leistung der He 219 die der anderen deutschen Standard-Nachtjäger übertraf und sie mit großem Erfolg gegen die britischen schweren Bomber eingesetzt wurde, war sie nicht schnell genug, um mit der als Bomber und später in zunehmenden Maße ebenfalls als Nachtjäger eingesetzten de Havilland D.H.98 Mosquito mithalten zu können. Um eine Abwehr der Mosquito-Fernnachtjäger zu ermöglichen, wurde daher eine dreisitzige Variante der He 219 mit zusätzlichem Heckschützen geplant, die aber nicht mehr in die Serienproduktion ging.
Die Heinkel He 219 war das erste Flugzeug der deutschen Luftwaffe, das vom Beginn seiner Entwicklung 1940 als Nachtjäger geplant war.
Technische Daten
Heinkel He 219 A-5 Uhu
- Einsatzzweck: Nachtjäger
- Besatzung: 3 Mann
- Länge: 15,55 m
- Höhe: 4,10 m
- Spannweite: 18,53 m
- Tragflügelfläche: 44,5 m²
- Flächenbelastung: 341 kg/m²
- Triebwerke: zwei 12-Zylinder V-Motoren DB603A / DB603E mit je maximal 1.750 / 1.900 PS
- Höchstgeschwindigkeit: 586 km/h in 6.000 m Höhe
- Gipfelhöhe: 9.400 m
- Steigfähigkeit: ca. 8,8 m/s
- Reichweite: 1.545 km
- Bewaffnung :
- Sechs 20mm Kanonen MG151/20 - vier in einer Wanne unter dem Rumpf und zwei in den Flügelwurzeln
- Alternativ Ersatz der MG151/20 durch 30mm Kanonen MK103 oder MK108
- Zwei MK108 im Rumpf ca 60 Grad noch Vorne Oben feuernd (Schräge Musik)
- Radar (aktiv) : Fug220 "Lichtenstein" SN2
- Radar (passiv): Fug227 "Flensburg" und/oder Fug350 "Naxos"
Siehe auch: Liste von Flugzeugtypen Liste_der_Jagdflugzeuge_der_Deutschen_im_Zweiten_Weltkrieg