Landkreis Kronach

Landkreis in Bayern
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Wappen Karte
Bild:Wappen Landkreis Kronach.png Lage des Landkreises Kronach in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Verwaltungssitz: Kronach
Fläche: 651,50 km²
Einwohner: 73.157 (30. September 2006)
Bevölkerungsdichte: 112 Einwohner je km²
Kfz-Kennzeichen: KC
Kreisschlüssel: 09 4 76
Kreisgliederung: 18 Gemeinden
Adresse der
Kreisverwaltung:
Güterstraße 18
96317 Kronach
Website: www.landkreis-kronach.de
E-Mail-Adresse: poststelle@lra-kc.bayern.de
Politik
Landrat: Oswald Marr (SPD)
Kreistag:
Karte
Landkreis Kronach in Bayern

Der Landkreis Kronach ist der nördlichste Landkreis des Regierungsbezirks Oberfranken in Bayern. Nachbarkreise sind im Norden der thüringische Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, im Nordosten der ebenfalls thüringische Saale-Orla-Kreis, im Osten der Landkreis Hof, im Süden der Landkreis Kulmbach und der Landkreis Lichtenfels, im Südwesten der Landkreis Coburg und im Westen der thüringische Landkreis Sonneberg.

Geographie

Das Kreisgebiet hat hauptsächlich Anteil am Frankenwald, der mit Höhen bis zu 700 m den Norden, Osten und Südosten des Kreisgebiets bedeckt. Im Südwesten liegt das Obermainische Hügelland mit Höhen zwischen 200 und 500 m. Hier liegt unter anderem die Kreisstadt Kronach. Sie wird von der Rodach, auch Zahme Rodach genannt sowie deren Quellfluss Wilde Rodach, durchflossen, die im Nordosten des Kreises entspringt, dann in südwestlicher Richtung durch den Kreis fließt, um dann außerhalb des Kreises in den Main zu münden. Die Rodach nimmt in Kronach die von Norden her kommende Haßlach auf.

Geschichte

 
Die Kreisstadt Kronach mit ihrer Festung Rosenberg. (Foto: Stefan Wicklein 2006)

Das Gebiet des heutigen Landkreises Kronach gehörte vor 1800 überwiegend zum Hochstift Bamberg. 1802 kam es an Bayern. 1804 wurden die Landgerichte Kronach, Lauenstein und Teuschnitz gebildet, die zum Mainkreis, bzw. ab 1817 zum Obermainkreis - ab 1838 Oberfranken - gehörten. 1837 wurde der Sitz des Landgerichts Lauenstein nach Ludwigsstadt und von Teuschnitz nach Nordhalben verlegt. 1862 wurden beide Landgerichte zum Bezirksamt Teuschnitz vereinigt, gleichzeitig entstand aus dem Landgericht Kronach das gleichnamige Bezirksamt. 1880 wurde das Bezirksamt Teuschnitz aufgelöst und seine Gemeinden dem Bezirksamt Kronach angegliedert. Aber bereits 1888 wurde das Bezirksamt Teuschnitz wegen der schlechten Verkehrsverbindung nach Kronach erneut errichtet. 1931 wurde das Bezirksamt Teuschnitz endgültig aufgelöst. Seine Gemeinden, mit Ausnahme zweier Gemeinden, kamen zum Bezirksamt Kronach. Das Bezirksamt und der Bezirk Kronach wurden 1939 in das Landratsamt bzw. den Landkreis Kronach umbenannt. In der Zeit der deutschen Teilung war das Kreisgebiet nach Norden, Westen und Osten durch die Grenzanlagen der Deutschen Demokratischen Republik abgeschlossen. Orte wie Welitsch, Nordhalben oder Burggrub lagen dicht an der Grenze; die Grenzanlagen sind teilweise heute noch erkennbar (insbesondere in Welitsch bei Pressig).

Bei der Gebietsreform 1972 wurde der Landkreis Kronach bis auf kleinere Grenzbereinigungen im Süden nicht verändert.

Bevölkerung und Religion

Von den über 70.000 Einwohnern sind rund 56 % katholischen und 38 % evangelischen Glaubens. Die Gemeinden Wallenfels, Pressig und Steinbach am Wald sind fast ausschließlich katholisch, Küps und Mitwitz hingegen evangelisch geprägt. Der Ausländeranteil ist mit 4 % verhältnismäßig niedrig.

Wirtschaft und Infrastruktur

Ansässige Unternehmen

  • Loewe AG, Hauptsitz (Unterhaltungs- und Telekommunikation)
  • Dr. Schneider (Kunststofftechnik)
  • Carl Link Verlag
  • Confiserie Burg Lauenstein GmbH
  • Lear Corporation GmbH & Co. KG (Automobilzulieferer)

Verkehr

Der Hauptort des Landkreises Kronach im Frankenwald erhielt 1861 durch die im Maintal von der Ludwigs-Süd-Nord-Bahn abzweigende Hochstadt-Stockheimer Eisenbahn den ersten Anschluss an das Schienennetz. Die 1863 bis Stockheim verlängerte Bahn wurde 1885 durch die Bayerische Staatsbahn weitergeführt bis über die Grenze Thüringens. In Ludwigstadt ging zur gleichen Zeit eine Stichbahn zu den Schieferbrüchen von Lehesten ab.

 
Der Flößerbrunnen in Neuses. (Foto: Stefan Wicklein 2005)
 
Die Heunischenburg bei Gehülz. (Foto: Stefan Wicklein 2006)

Erst nach der Jahrhundertwende entstanden noch Zweigbahnen:

  • 1900 von Kronach im Rodachtal aufwärts nach Nordhalben (Rodachtalbahn),
  • 1901 von Stockheim - durch die Preußische Staatsbahn - über Burggrub nach Sonneberg,
  • 1903 von Pressig-Rothenkirchen - teilweise auf thüringischem Gebiet - nach Tettau und
  • 1916 - zunächst nur für den Güterverkehr - von Neuses nach Weißenbrunn.

Im Steinachtal erhielten einige Gemeinden Anschluss an die erst 1920 durch die Deutsche Reichsbahn vollendete Nebenbahn Ebersdorf - Neustadt bei Coburg.

Auf sämtlichen Nebenbahnen (62 km) ist der Personenverkehr nach und nach in den Jahren 1945, 1952/54 und 1972-76 stillgelegt worden.

  • 1945: Ludwigstadt - Lehesten 4 km und Neuhaus-Schierschnitz - Burggrub 1 km
  • 1952: Pressig-Rothenkirchen - Alexanderhütte - Tettau 13 km
  • 1954: Neuses - Weißenbrunn 5 km
  • 1972: Burggrub - Stockheim 4 km
  • 1975: Ebersdorf - Mödlitz - Hof=Steinach - Neustadt 10 km
  • 1976: Kronach - Wallenfels - Nordhalben 25 km

Damit verblieb nur der kleinere Teil des ursprünglichen Netzes von 107 km Länge erhalten:

Politik

Wappen

Wappen

...

Patenschaft

  • 1961 wurde die Patenschaft für die vertriebenen Sudetendeutschen aus dem Landkreis Podersam übernommen.

Städte und Gemeinden

 

(Einwohner am 30. September 2006)

Städte
  1. Kronach (17.955)
  2. Ludwigsstadt (3.758)
  3. Teuschnitz (2.184)
  4. Wallenfels (3.063)
Märkte
  1. Küps (8.216)
  2. Marktrodach (3.983)
  3. Mitwitz (3.003)
  4. Nordhalben (2.012)
  5. Pressig (4.237)
  6. Steinwiesen (3.782)
  7. Tettau (2.430)
Gemeinden
  1. Reichenbach (785)
  2. Schneckenlohe (1.154)
  3. Steinbach a.Wald (3.561)
  4. Stockheim (5.276)
  5. Tschirn (587)
  6. Weißenbrunn (3.103)
  7. Wilhelmsthal (4.068)
Gemeindefreie Gebiete (12,71 km²)
  1. Langenbacher Forst (12,71 km²)
Verwaltungsgemeinschaften
  1. Mitwitz
    mit den Mitgliedsgemeinden Mitwitz (Markt) und Schneckenlohe
  2. Teuschnitz
    mit den Mitgliedsgemeinden Reichenbach, Teuschnitz (Stadt) und Tschirn

Sonstiges

Im Landkreis wird überwiegend der oberfränkische Dialekt gesprochen. Im Norden an der Grenze zu Thüringen gibt es einige Orte, in denen die südostthüringische Mundart vorherrscht. Entlang der westlichen und südlichen Kreisgrenze verläuft die sogenannte Bamberger Schranke. Diese Sprachgrenze zu den mainfränkischen Dialekten trennt das Oberfränkische vom Itzgründischen.