Geschichte Berlins

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Die Geschichte Berlins beginnt nicht erst mit der ersten urkundlichen Erwähnung, sondern bereits mit der Vor- und Frühgeschichte des Berliner Raumes. Zeugnisse dieser frühen Phase der Besiedlung sind vor allem im Museum für Vor- und Frühgeschichte sowie als lebensechte Nachbildung im Museumsdorf Düppel zu sehen. Hier werden auch mittelalterliche handwerkliche Techniken vorgeführt.

Funde von Feuersteinen und bearbeiteten Knochen in der Gegend lassen auf eine Besiedlung seit etwa 60000 v. Chr. schließen. Im 9. Jahrtausend v. Chr. siedeln an der Spree und an der Dahme Jäger und Fischer, die Pfeilspitzen, Schaber und Feuersteinbeile hinterlassen. Aus dem 7. Jahrtausend v. Chr. wurde eine Maske gefunden, die wohl als Jagdzauber diente.

Im 3. Jahrtausend v. Chr. bilden sich Kulturen mit Ackerbau und Viehzucht, die handgefertigte Keramiken und Vorratsspeicher benutzen.

Seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. siedeln sich verstärkt Germanen an: in historischen Quellen tauchen für sie die Stammesbezeichnungen Semnonen (Teilstamm der Sweben) und die Burgunder auf.

Später ziehen vom Berliner Raum aus Germanen in den süddeutschen Raum. Im Berliner Raum nimmt daher die Besiedlungsdichte ab, er bleibt aber germanisch besiedelt. Ab dem 6. Jahrhundert strömen Slawenstämme in die Lausitzer Gegend und um das Jahr 720 auch in den Berliner Raum. Sie lassen sich auch an bisher unbesiedelten Standorten nieder und unterscheiden sich durch Standortwahl und Wirtschaftsweise von den Germanen.

Ab dem 12. Jahrhundert beginnt die Ostbesiedlung des Kaiserreichs. Auf den trockenen Flächen des Urstromtals zwischen dem Teltow und dem Barnim wird eine Furt über die Spree besiedelt. Auf der rechten Uferseite entsteht Berlin, auf einer Spreeinsel Cölln.

Die erste urkundliche Erwähnung Berlins stammt aus dem Jahre 1237. Das heutige Berlin ist aus der mittelalterlichen Doppelstadt Berlin und Cölln, seinen mehrfachen Stadterweiterungen und der umfangreichen Eingemeindung durch das Groß-Berlin-Gesetz von 1920 entstanden. Durch dieses Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde wurde Alt-Berlin mit sieben weiteren Städten (Charlottenburg, Köpenick, Lichtenberg, Neukölln, Schöneberg, Spandau und Wilmersdorf), 59 Landgemeinden („Dörfer“) und 27 Gutsbezirken zu einer Gemeinde verschmolzen. Das zeitweise so genannte Groß-Berlin hatte damals 3.804.048 Einwohner.

Chronik

Historische Stadtpläne

 
1652
 
1662
 
1737

Literatur

  • Adriaan von Müller: Jahrtausende unter dem Pflaster von Berlin. Edition Praeger, 1973
  • Adriaan von Müller: Die Archäologie Berlins. Gustav Lübbe Verlag, 1986
  • Adriaan von Müller: Unter dem Pflaster Berlins, Ein archäologischer Streifzug. Argon Verlag, 1995

Siehe auch