Der SV Saar 05 Saarbrücken ist ein Sportverein aus Saarbrücken und der größte Sportverein des Saarlands.
Stammbaum
Der älteste Vorgänger des heutigen SV Saar 05 wurde am 8. Mai 1905 als FK 1905 gegründet und schon nach gut drei Monaten zu SC Saar 05 umbenannt.
Am 6. Oktober 1933 vereinigte sich der Verein mit dem SV 1905, der wiederum 1919 das Produkt der Fusion zwischen dem 1. FC Germania 1905 und der Sportvereinigung 1906 war, zum SV Saar 05, der wiederum 1936 mit dem Deutschen SC zum Deutschen SV Saar 05 fusionierte.
Der Verein wurde Anfang 1945 aufgelöst, gründete sich aber bereits am 26. Februar des gleichen Jahres als SV Saarbrücken neu. Am 8. Januar 1949 wurde er zu SV Saar Saarbrücken umbenannt, am 16. Dezember 1951 wurde auch das "05" wieder Bestandteil des Namens.
Fußballabteilung
Sportliche Entwicklung
Die größte Zeit der Fußballer von Saar 05 war zwischen 1950 und 1970. Derzeit spielt die Mannschaft in der siebtklassigen Bezirksliga Saarland-Süd.
Bereits im ersten Jahr der Wiederaufnahme des Spielbetriebs nach dem Ersten Weltkrieg trat der SC Saar 05 erstmals überregional auf. Bei ihrer einzigen Teilnahme an der westdeutschen Vorrunde um die süddeutsche Meisterschaft wurden die Saarbrücker mit 2:6 Punkten Zweiter hinter Pfalz Ludwigshafen. Nach zwei gescheiterte Anläufen in den Jahren 1922/23 und 1924/25, die jeweils mit dem Abstieg endeten, spielte der Verein seit 1926 durchgängig in der obersten Spielklasse, der Bezirksliga, wo er im ersten Jahr nur Vorletzter wurde, sich anschließend aber zwei Mal für die sogenannte "Trostrunde" der Meisterschafts-Zweiten und -Dritten qualifizierte.
Für die 1933 eingerichtete Gauliga qualifizierten sich die Saarbrücker zunächst nicht. Erst 1934 rückten sie als Aufsteiger nach, mussten aber nach nur einer Saison wieder in die Zweitklassigkeit. 1937 nahmen die Saarbrücker zum zweiten und letzten Mal an der Aufstiegsrunde teil, verpassten die Gauliga aber deutlich.
In ihrer ersten Oberligasaison landeten die Saarbrücker 1947/48 auf einem sicheren Mittelfeldplatz, mussten aber auch diese Liga mit allen anderen Saarvereinen verlassen. In der zum französischen Spielbetrieb gehörenden Saarlandliga gehörte der SV Saar zum oberen Mittelfeld. Nach der Rückkehr nach Deutschland zur Saison 1951/52 wurden die Saarbrücker Vizemeister der zweitklassigen Amateurliga Saarland, stiegen aber dennoch in die Oberliga auf, weil der Saarlandmeister Spfr. 05 Saarbrücken verzichtete.
Der Oberliga gehörten die Saarbrücker ununterbrochen bis zur Ligareform 1963 an. Ihre beste Platzierung war der vierte Rang in der Saison 1953/54. In insgesamt elf Jahren wurde der SV Saar 05 acht Mal Neunter der 16 Vereine umfassenden Liga.
In der 1963 eingeführten Bundesliga fand der SV Saar 05 keinen Platz. Der Verein wurde der neuen Regionalliga Südwest zugeordnet, der er acht Jahre lang angehörte, wiederum zumeist im Mittelfeld. 1971 stiegen die Saarbrücker als Vorletzter mit nur zwei Siegen ab.
In der drittklassigen Amateurliga Saarland wurde Saar 05 im ersten Jahr noch Vizemeister, wurde dann aber schnell in die unteren Tabellenregionen durchgereicht. Als die drei südwestdeutschen Amateurligen 1978 zur Amateur-Oberliga vereinigt wurden, mussten die Saarbrücker in die Viertklassigkeit absteigen, aus der sie erst 1990 für zwei Jahre zurückkamen. 2001 stiegen sie nochmals in die mittlerweile selbst nur noch viertklassige Oberliga auf, hielten sich aber nur ein Jahr.
Damit begann der stetige Abstieg der Saarbrücker. 2004 stiegen sie als Tabellenletzter aus der sechstklassigen Landesliga ab, die Saison 2005/06 beendeten sie auf dem viertletzten Platz der siebtklassigen Bezirksliga Saarland-Süd.
Nationalspieler
Der SC Saar 05 Saarbrücken stellte einen DFB-Nationalspieler. Der bereits 1936 verstorbene Stürmer Willi Hutter war beim 3:3 in Finnland am 18. September 1921 und beim 2:2 gegen die Schweiz am 26. März 1922 dabei. Eins dieser Spiele absolvierte Hutter für als Saarbrücker, das andere als Spieler des SpTV 1877 Waldhof.
Mit Fritz Altmeyer, Horst Borcherding, Kurt Clemens, Helmut Fottner, Dieter Honnecker, Herrmann Monter, Robert Niederkirchner, Walter Riedschy und Heinz Schussig stellte Saar 05 darüber hinaus neun Saar-Nationalspieler. Als einziger war der Außenläufer Clemens bei den WM-Qualifikationsspielen gegen die DFB-Elf dabei.
Leichtathletikabteilung
Die Leichtathleten, die neuerdings als autonome Abteilung unter dem Namen SV Schlau.Com Saar 05 antreten, stellen die gegenwärtig erfolgreichste Sparte des Vereins dar. In ihr ist beispielsweise Speerwerfer Boris Henry Mitglied; auch ein Armin Hary sprintete früher für die Nullfünfer, bevor er zum FSV Frankfurt wechselte.
Stadion
Seit 1931 trägt Saar 05 Saarbrücken seine Heimspiele am einst 35.000 Zuschauer fassenden Kieselhumes aus. Das ehemals größte Stadion Saarbrückens war Schauplatz der Meisterschafts-Endrundenspiele des 1. FC Saarbrücken 1943 und 1952 sowie der Heimspiele der Saar-Nationalmannschaft bis 1953.
Mittlerweile zum modernsten Leichtathletikstadion des Saarlands umgebaut, bietet der Kieselhumes Platz für 12.000 Zuschauer.