Salzburger Festspiele

internationales Kulturfest in Salzburg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. August 2003 um 09:57 Uhr durch Leonardo (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Gegen Ende des 1. Weltkrieges entstand die Idee, in der barocken Residenzstadt Salzburg Festspiele zu gründen. Der Regisseur Max Reinhardt reichte 1917 in Wien eine entsprechende Denkschrift ein; der Dichter Hugo von Hofmannsthal publizierte seinerseits 1919 eine Festspielprogrammatik. Zu den beiden Künstlern gesellten sich der Komponist Richard Strauss, der Dirigent und Wiener Hofoperndirektor Franz Schalk und der Bühnenbildner Alfred Roller, die zu fünft die Salzburger Festspiele gegen alle Widerstände durchsetzten – sogar bevor die finanziellen Mittel für ein Festspielhaus überhaupt in Aussicht standen.

Die Geburtsstunde des Festivals schlug am 22. August 1920, als auf dem Domplatz Hugo von Hofmannsthals Jedermann in der Regie von Max Reinhardt aufgeführt wurde. 1921 gab es neben der Wiederaufnahme dieser Produktion erstmals Konzerte, 1922 kam als weitere Sparte die Oper hinzu. Die Nutzung der Felsenreitschule als Spielstätte (1926) und der Bau eines Festspielhauses (1925-27) ermöglichten professionelle Aufführungsbedingungen und eine Ausweitung des Spielplans.

Die Salzburger Festspiele fanden 1924 und 1944 nicht statt.

Zur Eröffnung der Salzburger Festspiele werden seit 1964 prominente Festredner eingeladen:

2003 Andrei Plesu
2002 Peter Ruzicka
2001 Peter Sloterdijk: "Tau von den Bermudas"
2000 Jakob Kellenberger: "Friede ist das Ergebnis harter Arbeit"
1999 Barbara Frischmuth: "Das Heimliche und das Unheimliche"
1998 Kardinal Franz König: "Europa braucht ein neues geistiges Antlitz"
1997 Christoph Ransmayr: "Die dritte Luft oder Eine Bühne am Meer"
1996 Claudio Magris: "Utopie und Entzauberung"
1995 Nikolaus Harnoncourt: "Was ist Wahrheit? oder Zeitgeist und Mode"
1994 George Steiner: "Der Europa-Mythos"
1993 Arpad Göncz
1992 Der 14. Dalai Lama: "Menschliches Mitgefühl und universelle Verantwortung: Eine Grundlage des Gücks und des Friedens"
1991 Wolfgang Rihm: "Was 'sagt' Musik?"
1990 Vaclav Havel: "Die Posie ist zu Ende"
1989 Maurice Schumann: "1789-1791. Vom aufsteigenden Licht einer Revolution zum Erlöschen eines Genies"
1988 Peter Hanak: "Schöpferische Kraft und Pluralität in der mitteleuropäischen Kunst"
1987 Kurt Hübner: "Festspiele als mythisches Ereignis"
1986 Clemens-August Andreae: "Kunstwerke zwischen Ästhetik und Ökonomik"
1985 Jeanne Hersch: "Der Widerspruch in der Musik"
1984 Gerd Bacher: "Die Beifallsgesellschaft und ihre Medien"
1983 Leo Gabriel: "Sprache und Gespräch – Schöpferische Weltgestaltung"
1982 Hermann J. Abs: "Mäzenatentum als Verpflichtung und Beglückung"
1981 Hans-Georg Gadamer: "Das Alte und das Neue"
1980 Wolfgang Hildesheimer: "Was sagt Musik aus?"
1979 Sir Karl Popper: "Schöpferische Selbstkritik in Wissenschaft und Kunst"
1978 Josef Klaus: "Salzburger Weltoffenheit"
1977 Leopold Sedar Senghor: "Österreich als Ausdruck der Weltkultur"
1976 Heinz Politzer: "Musikerlöste Dämonie"
1975 Carl Friedrich von Weizsäcker: "Die geheimnisvolle Wirklichkeit des Schönen"
1974 Oscar Fritz Schuh
1973 Giorgio Strehler: "Max Reinhardt und heute"
1972 Eugène Ionesco: "Die bedrohte Kultur"
1971 Helmuth Plessner: "Das Geheimnis des Schauspielers"
1970 Carl Zuckmayer: "Über die musische Bestimmung des Menschen"
1969 Pietro Quaroni: "Festspiele und Massenmedien"
1968 Wystan H. Auden: "Worte und Noten"
1967 Bernhard Paumgartner: "Die Aufgabe Salzburgs"
1966 Clemens Holzmeister: "Das Bauwerk der Salzburger Festspiele"
1965 Gabriel Marcel: "Die Musik als Heimat der Seele"
1964 Salvador de Madariaga: "Lob Salzburgs"