Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Vettelschoß ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Linz am Rhein an, die ihren Verwaltungssitz in der Stadt Linz am Rhein hat.
Geografie
Vettelschoß liegt im Westen des Naturparks Rhein-Westerwald 28 Kilometer südlich von Bonn. Innerhalb der waldreichen Landschaft auf dem Vettelschoßer Gemeindegebiet verlaufen 25 km Wanderwege. Über zwei mit gelbem Symbol gekennzeichnete Wanderwegen in Richtung Rheinbreitbach und in Richtung Erpel erreicht man den Rheinsteig.
Der Blaue See ist ein ehemaliger Basaltsteinbruch und heute als Natursee mit Campingplatz und Gastronomie ein beliebtes Reiseziel. Ein weiterer See in Vettelschoß ist außerdem der „Willscheider Bergsee“, ein Kratersee, der sich innerhalb des Naturschutzgebiets Willscheider Berg befindet. Das Naturschutzgebiet ist Rückzugs- und Entwicklungsgebiet für die Tier- und Planzenwelt.
Gemeindegliederung
Die fünf Ortsteile der Gemeinde sind Kalenborn, Vettelschoß, Kau, Willscheid und Oberwillscheid. Auch zwei Häuser und die Kapelle von Oberelsaff gehören noch zum Gemeindegebiet. Die Kau geht mittlerweile fließend in den Hauptort Vettelschoß über.
Ausdehnung des Gemeindegebietes
Im Westen verläuft die Gemeindegrenze weitgehend an der Landesstraße 254. Größtenteils natürliche Grenzen bilden im Norden von Vettelschoß die Bäche „Erpeler Bach“ und „Hallerbach“ sowie im Süden der „Seelbach“.
Nachbargemeinden
Im Süden grenzt die Gemeinde Sankt Katharinen mit ihren Ortsteilen Notscheid und Homscheid an Vettelschoß. Im Westen teilt sich die Ortsgemeinde die Grenze mit der Stadt Linz am Rhein, auf deren Gemarkung das dem Vettelschoßer Ortsteil Kalenborn benachbarte Kretzhaus liegt. Weitere Nachbargemeinden sind Erpel im Nordwesten, Windhagen im Norden und Osten sowie Neustadt (Wied) im Südosten, wobei zu letzterer nur eine sehr kurze Grenze besteht.
Geschichte
Gräberfunde belegen eine bereits vorchristliche, germanische Besiedelung des Vettelschoßer Gemeindegebietes. Die erstmalige urkundliche Nennung des Ortes stammt aus dem Jahre 1344. Aufgrund des Ortsnamens „Vettelschoß“ ist ähnlich wie von den Flurnamen „Beieisberg“ und „Beielswiese“ anzunehmen, dass die heutige Ortschaft in der Zeit der Kunigunde von Bilstein um 1100 ihren Anfang nahm. 1970 ging die Ortsgemeinde im Zuge der rheinland-pfälzischen Kommunalreform an die Verbandsgemeinde Linz am Rhein, die seitdem die Vettelschoßer Verwaltung darstellt.
In wirtschaftlicher Hinsicht bedeutend waren früher Basaltabbau und -verarbeitung.
Bauwerke
Die 1975 in Bau gegangene und 1977 eingeweihte Michaelskirche in Vettelschoß sowie die Filialkirche in Kalenborn gehören zur Katholischen Pfarrgemeinde St. Michael Vettelschoß. Die Evangelische Kirche ist mit der Johanneskirche vertreten, die 1967 zusammen mit dem Gemeinde- und Pfarrhaus erbaut wurde.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat besteht aus 20 gewählten Mitgliedern sowie dem ehrenamtlichen und vorsitzenden Ortsbürgermeister.
Sitzverteilung im gewählten Gemeinderat:
CDU | SPD | FWG | Gesamt | |
2004 | 12 | 5 | 3 | 20 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)
Wappen
Das Vettelschoßer Wappen ist seit 1983 im amtlichen Gebrauch. Das Flammschwert steht für den Erzengel Michael, das Hufeisen symbolisiert die frühere Bedeutung der Landwirtschaft für den Ort und die Basaltsäulen repräsentieren den Bergbau und die Nachfolgeindustrie.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Ortsgemeinde ist Sitz des Schuhherstellers Birkenstock. Das Unternehmen verlegte im Jahr 1998 seinen Sitz von Bad Honnef nach Vettelschoß, nachdem es hier bereits 1997 ein neugebautes Ausliererungslager in Betrieb genommen hatte.[1]
Öffentliche Einrichtungen
Das Gemeindebüro in der „alten Schule“ an der Michaelstraße ist Sitz der Ortsgemeinde. Im Bildungsbereich verfügt Vettelschoß sowohl über eine Grundschule als auch über einen Kindergarten und eine Kindertagesstätte. Das gemeindeeigene Vereinshaus „Willscheider Berg“ liegt nahe des Kratersees und kann wie das Gemeindehaus Kalenborn für Veranstaltungen aller Art angemietet werden. Die am 1. Mai 1899 gegründete Feuerwehr besteht aus über 20 Mitgliedern und hat 2002 ein neues Gerätehaus bezogen.