E-Plus
| E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG
| |
|---|---|
| Rechtsform | GmbH & Co. KG |
| Gründung | 1993 |
| Sitz | Düsseldorf |
| Leitung | Thorsten Dirks (seit Januar 2007) |
| Mitarbeiterzahl | ca. 3.000 (Stand: 2006) |
| Branche | Mobilfunk |
| Website | www.e-plus.de |
E-Plus ist mit rund 12,65 Mio. Kunden der drittgrößte Mobilfunknetzbetreiber in Deutschland und gehört seit dem Jahr 2000 zum niederländischen KPN-Konzern (KPN Mobile). Das Unternehmen ist in die Teilbereiche E-Plus Mobilfunk in Düsseldorf und E-Plus Service in Potsdam gegliedert. E-Plus Mobilfunk GmbH & Co. KG betreibt die technische Netzinfrastruktur und fungiert als Konzernobergesellschaft, wohingegen E-Plus Service GmbH & Co. KG als Service Provider die Kundenbetreuung übernimmt. Neben der Marke E-Plus nutzt das Unternehmen auch die Discount-Marke BASE und ist Eigentümer des Mobilfunk-Discounters Simyo.
Marktstrategie
Spätestens seit dem Jahr 2005 verfolgt E-Plus eine sogenannte „Followers“-Strategie am Mobilfunkmarkt, also eine Konzentration des Angebots auf besonders häufig nachgefragte Dienste, die zu vergleichsweise niedrigen Preisen verkauft werden. Innovative Produkte werden erst mit Verzögerung angeboten, wenn durch die Erfolge von Konkurrenzunternehmen absehbar ist, dass sich Investitionen in diese rentieren würden. Bei E-Plus resultiert diese Strategie eher günstigeren Tarifen für Telefonie, eine Preisführerschaft in diesem Gebiet wird angestrebt. Allerdings wurde im Gegenzug der Ausbau des UMTS-Netzes wegen aktuell fehlender Rentabilität weitgehend zurückgestellt, der HSDPA-Standard für deutlich schnellere UMTS-Datenübertragung sowie Handy-TV wurden nicht eingeführt.
Mobilfunknetze
E-Plus Mobilfunk betreibt derzeit bundesweite Mobilfunknetze im EGSM-900, GSM-1800, und UMTS-Standard. Das GSM-1800-Netz ist seit 1993 in Betrieb und umfasst mehr als 22.500 Senderstandorte (Juni 2006).
Zeitgleich erfolgt der Aufbau des neuen UMTS-Netzes. Zum Einsatz kommen hierbei neben gewöhnlichen Standorten mittlerer Höhe wie kleineren Masten und Hausdächern auch sogenannte Ultra High Sites (UHS). Dies bezeichnet Antennenstandorte mit einer Montagehöhe von mehr als 100 Meter, zum Beispiel Industrieschornsteine oder Fernsehtürme. UHS erlauben die Versorgung größerer Flächen mit weniger Investitionen als dies gewöhnlich notwendig wäre. Das UMTS-Netz enthält teilweise Technik des ehemaligen Netzes von Mobilcom, dessen Ausbau noch vor der kommerziellen Inbetriebnahme gestoppt wurde. Mobilcom verkaufte einen Großteil seiner Technik im Jahr 2003 für 20 Mio. Euro an E-Plus.
Seit Anfang 2006 baut das Unternehmen auch Basisstationen im E-GSM-900 MHz Standard auf bzw. vorhandene GSM-1800 MHz Stationen zu E-GSM 900/GSM 1800 Dualband Standorte um. Die Frequenzen wurden den beiden Netzbetreibern E-Plus und o2 von der Bundesnetzagentur zugewiesen, um auch ländliche Gebiete besser und effizienter versorgen zu können und den Empfang innerhalb von Gebäuden zu verbessern. Damit sollen die bisher nur auf 1800 MHz sendenden Netzbetreiber eine technische Chancengleichheit erhalten. Nahezu alle seit etwa 1998 hergestellten Mobiltelefone können die GSM-Erweiterungsbänder EGSM nutzen, insbesondere ältere GSM-900 Mobiltelefone jedoch nicht.
Das GSM-Netz unterstützt den Dienst HSCSD für schnelleren Datentransfer durch Kanalbündelung. In Deutschland bietet außerdem Vodafone den Dienst an. Daneben bietet E-Plus auch GPRS-Dienste an. Der schnellere HSDPA-Datendienst im UMTS-Netz wird hingegen bisher nicht unterstützt, ist aber für Ende Juli 2007 in Planung.
Im GSM-Netz wird die Sprachübertragung mit dem Enhanced Full Rate Codec (EFR) und bei neueren Mobiltelefonen mit dem Adaptive Multirate Codec (AMR) realisiert.
Chronologie des Unternehmens
- 1992: Gründung als E-Plus Mobilfunk GmbH
- 1993: Erhalt der Mobilfunklizenz für GSM-1800 (E1-Netz) durch den damaligen Bundespostminister Wolfgang Bötsch.
Lizenzinhaber wurde das Konsortium um E-Plus, deren Hauptgesellschafter die Veba Telecom, Thyssen und RWE waren.
- 1994: ab Mai Netzstart in Berlin und 7 Ballungsgebieten nach dem Mobilfunk-Standard DCS-1800 (= Digital Cellular System 1800 MHz)
- 1997: Bei E-Plus ist nun auch ein Prepaid-Tarif („Free&Easy“) erhältlich
- 1999: E-Plus führt als erster deutscher Netzbetreiber Minutenpakete unter dem Namen „Time&More“ ein.
- 1999: Einführung des Dienstes WAP und HSCSD
- 2000: KPN wird Hauptgesellschafter von E-Plus
- 2000: Kurzzeitige Beteiligung von Hutchison Whampoa zur Ersteigerung einer UMTS-Lizenz.
- 2001: Einführung von GPRS zur Übertragung von Paketdaten
- 2002: Einführung des Datendienstes i-Mode
- 2002: KPN wird alleiniger Gesellschafter
- 2004: Kommerzieller UMTS-Netzstart
- 2005: Start der Mobilfunk-Discounter Marken Simyo und BASE (Flatrate), sowie Kooperation mit dem Lebensmittel-Discounter ALDI
- 2005: Einführung der ersten Flatrate für Datennutzung (UMTS und GPRS)
- 2005: Start eines Mobilfunkangebots speziell für Türkischstämmige unter der Marke Ay Yıldız
- 2006: E-Plus bekommt 900 MHz EGSM-Frequenzen zugeteilt
- 2007: Einführung des neuen Tarifs Zehnsation - Zehn Cent in alle Netze, bei 10 € Mindestumsatz
- 2007: Als erster deutscher Mobilfunker vergibt E-Plus Betrieb und Bau der Netze extern (Outsourcing an Alcatel-Lucent)
- 2007: Einführung Base 5. Dabei handelt es sich um eine Flatrate in alle Netze für 90.- €
- 2007: Alle alten E-Plus Shops gehen in die neue E-Plus Shop GmbH über (Betriebsübergang) E-Plus treibt den Ausbau des Vertriebs weiter voran. Es sollen bis ende 2007 weitere 100 neue Shops entstehen und mit dem Übergang der "Alten Shops" ein einheitliches Bild geschaffen werden - noch näher am Kunden zu sein!
Unternehmensdaten
| Geschäftsjahr | Millionen Euro |
|---|---|
| 2004 | 700 |
| 2005 | 673 |
| 2006 | 905 |
Kundenzahl
| 31.12. | Kunden (in Mio.) | Marktanteil |
|---|---|---|
| 1994 | 0,030 | 1,7 % |
| 1995 | 0,196 | 6,3 % |
| 1996 | 0,520 | 10,4 % |
| 1997 | 1,005 | 12,9 % |
| 1998 | 2,044 | 15,1 % |
| 1999 | 3,800 | 16,3 % |
| 2000 | 6,600 | 13,7 % |
| 2001 | 7,500 | 13,3 % |
| 2002 | 7,350 | 12,4 % |
| 2003 | 8,206 | 12,7 % |
| 2004 | 9,505 | 13,3 % |
| 2005 | 10,742 | 13,6 % |
| 2006 | 12,654 | 14,8 % |
Niederlassungen
Betriebs-Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Hannover, Leipzig, Ratingen, Frankfurt, Karlsruhe, Nürnberg, Stuttgart und München.
Gesellschafter
KPN Mobile N.V. (100 %)
Aufsichtsrat
- Stan Miller, Royal KPN N.V.