Afrodeutsche

deutsche Staatsbürger subsahara-afrikanischer Abstammung
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Als Afrodeutsche werden Schwarze Menschen bezeichnet, die in Deutschland leben oder zeitweise gelebt bzw. in Deutschland ihren Lebensmittelpunkt gefunden haben. [1]

Fußballnationalspieler Gerald Asamoah, der 2005 an der Kampagne "Du bist Deutschland" teilnahm

Begriffsherkunft und Bedeutung

Der Begriff „Schwarze Deutsche, ebenso wie der Begriff „Afro-Deutsche“ sind Eigenbezeichnungen, die in den Anfängen der sich in den 80er Jahren formierenden Schwarzen Bewegung geprägt wurden. Sie lösten sämtliche bis dato diskriminierenden Bezeichnungen der Mehrheitsgesellschaft ab und erlauben seither die Bezeichnung und Ausformung eines menschenwürdigen (Selbst-) Bildnisses Schwarzer Menschen in Deutschland. [2]


Berühmte Personen

Die folgende Aufzählung kann lediglich einen kleinen Einblick geben, kann nicht vollständig sein.

Historische Personen

Einer der bekanntesten Person aus der Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland ist Anton Wilhelm Amo (um 1700–1754). Amo wurde an der Goldküste im heutigen Ghana geboren und wuchs im Hause des Herzogs von Wolfenbüttel auf. Er promovierte 1729 in der Medizin und wurde später Staatsrat der preußischen Krone.

Literatur

Black Community /Afrodeutsche Community

Politik

Wirtschaft

Wissenschaft

Sportler


Medien, Film, Unterhaltung, Musik

Opfer rassistischer Gewalt

  • Alberto Adriano, Mordopfer
  • eine Vielzahl von Schwarzen Menschen wurde und wird Opfer tagtäglich Opfer rassistischer Gewalt, strukturell, psychisch, physisch (bis zur Ermordung) Alberto Adriano steht hier als ein Beispiel für viele

Weitere bekannte Afro-Deutsche

  • Fasia Jansen, Liedermacherin und Friedensaktivistin, Trägerin des Bundesverdienstordens, Überlebende des Nationalsozialismus
  • Stephen Lawson, Bildhauer und Fliesenleger
  • Theodor Wonja Michael, Schauspieler, Überlebender des Nationalsozialismus

Siehe auch

Quelle

  1. Vgl. Susan Arndt und Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache (siehe Literatur)
  2. Oguntoye, K.; Opitz (Ayim), M.; Schultz, D. (Hrsg.): Farbe Bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte. Berlin 1986

Literatur

  • ADB & cyberNomads (Hrsg.): TheBlackBook. Deutschlands Häutungen. IKO Verlag, Frankfurt am Main & London 2004, ISBN 3-8893-9745-X
  • Susan Arndt (Hrsg.): AfrikaBilder. Studien zu Rassismus in Deutschland. Unrast-Verlag, Münster 2004, ISBN 3-89771-407-8
  • Susan Arndt und Antje Hornscheidt (Hrsg.): Afrika und die deutsche Sprache
  • Burchard Brentjes: Der erste afrikanische Student in Halle.
  • beiträge zur feministischen theorie und praxis: band 27 "Geteilter Feminismus - Rassismus - Antisemitismus - Fremdenhass", Eigenverlag, 1992
  • Marion Kraft, Rukhsana Shamin Ashraf-Khan (Hg) "Schwarze Frauen der Welt", Orlanda Frauenverlag 1994, ISBN 3-929823-07-1
  • Yara-Colette Lempke Muniz de Faria: "Zwischen Fürsorge und Ausgrenzung", Metropol 2002, ISBN 3-932482-75-1
  • Katharina Oguntoye, May Ayim, Dagmar Schultz (Hg.): "{Farbe bekennen- Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte ", Orlanda Frauenverlag 1986, ISBN 3-922166-21-0
  • Katharina Oguntoye: "Eine Afro-deutsche Geschichte - zur Lebensituation von Afrikanern und Afro-Deutschen in Deutschland von 1884 bis 1950", Hoho Verlag Christine Hoffmann 1997, ISBN 3-920120-08-9
  • Peggy Piesche, Michael Küppers, Ani Ekpenyong (Hrsg.): May Ayim Award – Erster internationaler schwarzer deutscher Literaturpreis 2004. Orlanda Frauenverlag, 2005, ISBN 3-936937-21-4
  • Fatima El-Tayeb: "Schwarze Deutsche - Der Diskurs um "Rasse" und nationale Identität 1890 - 1933, Campus 2001, ISBN 3-593-36725-4
  • Verband binationaler Familien und Partnerschaften, iaf e.V. (Hg): "Sichtbar anders aus dem Leben afrodeutscher Kinder und Jugendlicher", Brandes & Aspel, 2005, ISBN 3-86099-821-8
  • May Ayim: Grenzenlos und unverschämt., Orlanda Frauenverlag 1997, ISBN 3-9298-2345-4
  • Oluminde Popoola, Beldan Sezen (Hg): "Talking Home - Heimat aus unserer eigenen Feder", blue moon press 1999, ISBN 90-9012447-0
  • Hans-Jürgen Massaquoi: Hänschen Klein, ging allein … Scherz Verlag, Bern 2004, ISBN 3-502-10460-3
  • Charles M. Huber: "Ein Niderbayer im Senegal - Mein Leben zwischen zwei Welten", Fischer 2005, ISBN 3-596-16271-8
  • Thomas Usleber: Die Farben unter meiner Haut Brandes & Apsel Verlag, 2002, ISBN 3-86099-488-3

Filme

  • "Afrodeutsch"

Ein zehn Minuten langes Statement gegen rechte Gewalt. "Afrodeutsch" möchte Menschen aufrütteln und sie ermutigen, nicht still zu halten und zu schweigen, wenn in Deutschland Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe diskriminiert werden. Mit Tyron Ricketts, Regie: Ayassi, www.afro-deutsch.de

  • "Die dunklen Deutschen - "Mischlinge" oder Die Grenzen der Kinderliebe"

Doku., 48 min., Dokumentation zu Anfang der 1960er Jahre gedreht über den Umgang der Deutschen - 15 Jahre nach Ende des 2. Weltkrieges - mit den schwarzen "Besatzungskindern" und exemplarisch an den Lebenswegen von zwei Afrodeutsche vergegenwärtigt.

  • "1921: Die schwarze Schmach am Rhein - Das Schicksal der Schwarzen Besatzungskinder nach dem ersten Weltkrieg"

Doku., D 1991, ca. 10-15 min.

  • " "Du hast mich nie gesucht, Dad!" - Besatzungskinder heute"

Doku., 1997, 42 min., Eine afrodeutsche Frau (Jacqueline Boyce) macht sich auf die Suche nach ihrem Vater.

  • "Dreckfresser"

Doku., D 2000, 75 min., Eine Dokumentation von Branwen Okpako über den Lebensweg von Sam Meffire. Der Polizeischüler, dessen Konterfei unter der Überschrift "Ein Sachse" in einer von der neugewählten Landesregierung initiierten bundesweiten Medien- und Imagekampagne, unmittelbar nach den Anschlägen in Rostock und Hoyerswerda, berühmt wurde und aufzeigt, wie Instrumentalisierung funktioniert.

  • "Pagen in der Traumfabrik - Schwarze Komparsen im Deutschen Spielfilm von 1919 - 1945"

Doku., D 2001, 45 min., Von Annette von Wangenheim, Histor. Fachberatung: Paulette Reed-Anderson. Eine Dokumentation über die zugewiesene Rolle von schwarzen Menschen im deutschen Film und die anschließende Instrumentalisierung der Stereotypisierung, insbesondere ab 1933, zur Glorifizierung des deutschen Geltungsanspruchs auf Weltmachtgröße.

  • "James - genannt Negerhansi"

Doku., D 2001, 45 min., Von Hilde Bechert Dokumentation über James, geboren 1946 und aufgewachsen in einer Pflegefamilie in Bayern. Beschreibung der Stationen und Erlebnisse seines Lebensweges.