Die Schalmei (von lat. calamus = Halm-Rohr, auch Schalmay, Schalmey, Ciamarella, Kalamaia, Pommer) ist ein Holzblasinstrument mit Doppelrohrblatt. Sie stammt von der orientalischen Zamr ab und wurde von Kreuzfahrern nach Europa gebracht. Seit dem Mittelalter wurde sie vor allem bei Hirten in ganz Europa verbreitet. Die Oboe ist ein Abkömmling der mittelalterlichen Schalmei, der heute im Orchester eingesetzt wird.

Im Spätmittelalter entwickelte Rauschpfeiffen (auch Schreyerpfeiffen) werden fälschlicherweise heute ebenfalls als Schalmei bezeichnet.
Der Klang einer Schalmei ist schrill, scharf und nasal.
Dem alten Holzblasintrument verwandt ist die Zurna.
Auch die nach ihrem Erfinder Max B. Martin benannte Martinstrompete, die eigentlich nichts mit einer Schalmei im obigen Sinne zu tun hat, wird als solche bezeichnet. Die Martinstrompete entstand Anfang des 20. Jahrhunderts als Signalinstrument und funktioniert nach dem Prinzip der Ballhupe, deren Tonerzeugung wie bei Harmonikainstrumenten mit einer luftumströmten Metallstimmzunge zu tun hat. Letztlich besteht sie aus acht bis sechzehn gebündelten Hupen, die nicht durch einen Gummiball sondern durch hineinblasen betätigt werden. Durch ein Ventilsystem kann man jeweils die mit der gewünschten Tonhöhe auswählen. Bekannt wurde sie unter anderem als Geschenk von Erich Honecker an Udo Lindenberg.