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Film | |
Titel | Der Wixxer |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahre | 2004 |
Länge | 82 Minuten |
Stab | |
Regie | Tobi Baumann |
Drehbuch | Oliver Kalkofe, Oliver Welke, Bastian Pastewka |
Musik | Andreas Grimm |
Besetzung | |
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Der Wixxer ist eine deutsche Komödie aus dem Jahr 2004, die die Edgar-Wallace-Verfilmungen der 1950er und 1960er, vor allem Der Hexer, parodiert. Hiervon zeugt der Titelzusatz Nach keinem Roman von Edgar Wallace. Ebenfalls werden die Filme Matrix, E.T., Mission: Impossible II und Das Schweigen der Lämmer, sowie die Serie 24 parodiert. Seit dem 15. März 2007 ist die Fortsetzung Neues vom Wixxer im Kino zu sehen.
Handlung
In den Wäldern bei London liegt das mysteriöse BlackWhite-Castle, eines der letzten „Schwarz-Weiß-Schlösser“ im Vereinigten Königreich. Dort residiert der Earl of Cockwood, der dort seinen üblen Machenschaften nachgeht. Eines Tages verirrt sich das Ehepaar Dubinsky aus Bitterfeld in jenen Wäldern und wird Zeuge eines Mordes. Ein Lieferwagen fährt den Mönch mit der Peitsche tot: Der Wixxer hat mal wieder zugeschlagen. Er ist ein gefährlicher, mit Zylinderhut und einem knöchernen Schädel maskierter Verbrecher, der die Herrschaft in der Londoner Unterwelt übernehmen will, und deshalb diverse Banditen aus der britischen Verbrecherszene tötet.
Scotland Yard setzt daraufhin seinen – vermeintlich – besten Mann auf den Fall an: Chief Inspector Even Longer. Unterstützung bekommt der Chief Inspector von seinem neuen Partner Inspector Very Long – schließlich hat Der Wixxer doch auch den ursprünglichen Partner Rather Short auf dem Gewissen. Very Long ist ein begnadeter Yo-Yo-Spieler. Als Hauptverdächtiger gerät der Earl of Cockwood ins Visier der beiden Fahnder. Der Earl ist offiziell Mopszüchter, obwohl er eigentlich mit anderen (kriminellen) Dingen beschäftigt genug ist und einen gut gehenden Schmugglerring für Girlgroups leitet. Doch letztlich bereitet Der Wixxer auch ihm Kopfzerbrechen - wie der gesamten Unterwelt Englands.
Die Ermittlungen führen die beiden Inspektoren schließlich zurück nach London, wo sie auf den dubiosen Harry Smeerlap treffen, einen Handlanger Cockwoods, der mit allen Mitteln versucht, seine Machenschaften und die seines Brötchengebers zu verheimlichen. Schließlich können Very Long und Even Longer die Bande des Earls ausschalten und den Wixxer überwältigen – und so seine wahre Identität offenbaren.
Ursprung
Ursprünglich war „Der Wixxer“ eine „Krimiserie“ in der Radio-Comedysendung „Das Frühstyxradio“. Als in der letzten Folge des Wixxers die Identität des selbigen bekannt werden sollte, goss Onkel Hotte seinen Kaffee – mit Milch, Zucker und etwas Senf – in die Bandmaschine, so dass die Identität der Allgemeinheit erst Jahre später in der Verfilmung offenbart wurde.
Literatur
- Der Wixxer von Andreas Quetsch (Bearbeitung), Jörg Fischer (Bearbeitung), Oliver Kalkofe (Autor), Bastian Pastewka (Autor), Oliver Welke (Autor), Vgs Köln 2007, ISBN 380251744X
Hintergrund und Sonstiges
Trivia
- Der Film wurde aus Kostengründen in Tschechien gedreht. Drehorte waren u.a. die Hostivar-Studios, das Bergwerk Kladnice sowie die nähere bis weitere Umgebung von Prag. Der Film entstand innerhalb von sechs Wochen im Frühjahr 2003.
- Die in einer Szene sichtbaren japanischen Schaulustigen wurden von ortsansässigen Vietnamesen dargestellt, da in ganz Tschechien auf die Schnelle keine japanischen Statisten aufzutreiben waren.
- Die Girlband „No Angels“ hat einen kurzen Gastauftritt (Cameo).
- Mit Grit Böttcher als Kellnerin und Wolfgang Völz als Sir John wirken zwei Schauspieler mit, welche bereits in den Edgar-Wallace-Filmen mitgespielt haben.
- Hatler macht seine Morgengymnastik zu dem Lied „Looking for freedom“ von David Hasselhoff.
- Der Titelsong The Wizard wurde von der Band „Right Said Fred“ gemeinsam mit Anke Engelke (als Doris Dubinsky) gesungen. The Wizard ist eine Coverversion eines Stücks der Band Madness und erschien im Original 1999 auf dem Album Wonderful. Kalkofe ist seit langer Zeit bekennender Madness-Fan. Für den Nachfolgefilm Neues vom Wixxer konnte er die Band selbst für eine Zusammenarbeit gewinnen und musste nicht mehr auf eine Coverversion zurückgreifen. Das Soundtrack-Album zum zweiten Film enthält auch das Madness-Original von The Wizard.
- Oliver Kalkofe und Bastian Pastewka haben im Film Doppelrollen: Kalkofe mimt eine dicke, kreischende Frau im Kerker während Doris Dubinskys Casting; Pastewka taucht mehrmals in seiner Paraderolle als indischer Rosenverkäufer aus seiner Zeit bei der „Wochenshow“ auf.
- Außerdem tritt Entertainer Achim Mentzel auf, der zu Zeiten von Oliver Kalkofes Fernsehsendung „Kalkofes Mattscheibe“ dessen bevorzugtes Opfer war.
Die Namen
Die Namen der Protagonisten sind einerseits entfernt an die Namen der Personen aus den Wallace-Streifen angelehnt, andere Namen in diesem Film haben einen sexuell bezogenen, vulgären Hintersinn. Diese Art der Namensgebung ist ein Running Gag, welcher mit den James-Bond-Filmen bekannt und mit den Austin-Powers-Filmen persifliert wurde.
- Very Long: Sehr lang (engl.) (ein Inspektor Long kommt in dem Edgar-Wallace-Roman und -Film „Die Bande des Schreckens“ vor)
- Even Longer: Sogar/Noch länger (engl.)
- Rather Short: Eher Kurz (engl.), phonetische Anspielung auf die Miss Marple-Darstellerin Margaret Rutherford.
- Earl of Cockwood: Übersetzung Englisch - Deutsch: Earl = Graf; Cock (vulg.) = der Schwanz (vulg.); wood = Wald/Holz
- Freddy Fartface: der im Film erwähnte richtige Name des Earl of Cockwood:. Freddy Fartface: Übersetzung Englisch - Deutsch: Fart = Furz, Face = Gesicht
- Mrs. Drycunt: Übersetzung Englisch - Deutsch: dry = trocken; cunt (vulg.) = die Scheide/Fotze (vulg.).
- Harry Smeerlap: Smeerlap sollte einfach nur die „schlechte“ Übersetzung von Schmierlappen sein; wird auch einmal als aka genannt: Laus Linski für Klaus Kinski, da Harry Smeerlap die typische „Kinskirolle“ in den klassischen Edgar-Wallace Filmen persifliert. Dementsprechend verweisen die beiden weiteren Spitznamen „Fritz Karaldo“ und „Horst Feratu“ auf die Filme Fitzcarraldo und Nosferatu – Phantom der Nacht des Regisseurs Werner Herzog, in denen Kinski jeweils die Titelrolle spielte. Unwissentlich hat der Name Smeerlap auch eine doppeldeutige, da sexuell angehauchte Bedeutung. Smeer ist englisch für schmierig und feucht, lap das englische Wort für „Schoß“.
- Dr. Brinkman: Der Name des Gerichtsmediziners ist angelehnt an „Prof. Dr. Brinkmann“ aus der Schwarzwaldklinik.
- Dubinsky: Anlehnung an den ehemals durch das Fernsehen bekannten Ingo Dubinski. Die Autoren waren zudem der Ansicht, der Name „Dubinsky“ klinge an sich schon ostdeutsch.
- Jennifer Pennymarket: Pennymarket = Penny-Markt ( = Supermarkt in Deutschland); wie bei Ms.Mini-Pony Anspielung auf die Bond-Filme und der Bond-Sekretärin Ms. Moneypenny; von Dieter Dubinsky als „Versprecher“ auch einmal „Aldi-Frau“ genannt
- Ms. Mini-Pony: Sekretärin von Sir John; der Name ist angelehnt an die Sekretärin bei James Bond namens „Ms. Moneypenny“.
- Alfons Hatler: Butler; der Name ist wie die ganze Figur eine Anspielung auf Adolf Hitler.
Versteckte Details
Allgemein
- In der Szene, in der der Wixxer mit dem toten "Mönch mit der Peitsche" auf der Kühlerhaube lachend davon fährt, hört man eine Stimme, die spricht, "Hallo, hier spricht Edgar Wallace sein Nachbar" (gesprochen von Helmut Krauss), in Anspielung auf Wallace-Filme, in denen man am Anfang die Worte "Hallo, hier spricht Edgar Wallace" vernehmen kann. Krauss ist Darsteller des Nachbars Paschulke in Peter Lustigs Löwenzahn.
- Die „Tampon-Kästen“ im Hafen haben größtenteils ein blaues „Tampon-Bändchen“ heraushängen.
- Auf dem Grabstein von Rather Short steht nicht (wie im Englischen üblich) „Rest in Peace“ (deutsch: „Ruhe in Frieden“), sondern „Rest in Pieces“ (deutsch ~ „Ruhe in Stücken“); dies ist eine Anspielung auf die Art des Todes von Short. Außerdem liegt Shorts Brille auf dem Grabstein.
- Die Innenausstattung von Blackwhite-Castle ist mit Möpsen in allen Variationen verziert. Insbesondere gilt dies für Statuen und die Gemälde an der Wand.
- In der Szene in Blackwhite-Castle, in der Hatler die Suppenterrine hält, ist im Hintergrund ein Bild von Mussolini zu sehen.
- Die Verbrecherorganisation unter Earl Cockwood nennt sich N.S.Y.N.C. (Anspielung auf Boy Groups im Allgemeinen, hier auf die bereits aufgelöste Boy Group N'Sync). Im Film steht die Abkürzung N.S.Y.N.C. für National SYndicate of Notorious Criminals
- Doris Dubinsky ist am Ende in einer verglasten Zelle, und nimmt den Geruch ihres Mannes auf, eine Anspielung auf den Film Das Schweigen der Lämmer
- Chief Inspector Even Longer und Miss Pennymarket fliegen zum Ende des Films auf einem Fahrrad in die Luft. Die dabei zu sehende Silhouette ist eine Anspielung auf E.T..
- Unter dem Decknamen „Der Schlumpf mit dem Herpes“ findet sich ein Foto des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch in der Gangsterliste des Earl of Cockwood.
- In einer Szene wird ein Bild von Dieter Bohlen eingeblendet, zu dem Cockwood meint, wie schön doch die Zeiten waren, als er noch die Mädchen für seine Organisation einfing.
- In einer weiteren Szene wird Edvard Munchs Gemälde „Der Schrei“ eingeblendet, unter dem Miss Pennymarket einen gellenden Schrei abgibt, nachdem Inspektor Longer sie zum siebten Mal gefragt hat, ob sie einen festen Freund hat. Der schreiende Mensch ist hier jedoch ein Mops...
- In der Fahrradverfolgungsszene wird eine Außentoilette gezeigt, die nicht „Dixi“ sondern „Wixxi“ heißt.
- Nach der Fahrradverfolgungsjagd durch Blackwhite-Castle und den Hafen stehen sich letztendlich Very Long und der Earl of Cockwood gegenüber. Anschließend fahren sie aufeinander zu und springen im letzten Moment ab. Diese Szene ist eine Anlehnung an Mission: Impossible II (Dort jedoch mit Motorrädern)
- Gegen Ende des Films bekämpft Inspector Long den Wixxer mit seinem Jojo, wobei der Wixxer den Angriffen in Zeitlupe ausweicht; in der Optik an eine Szene aus dem Film Matrix angelehnt.
- Das Outfit von Rather Short ähnelt sehr stark dem von Gottlieb Wendehals.
- Um Scotland Yard wird während des ganzen Filmes eine leicht homosexuelle Atmosphäre aufgebaut. Dies beginnt schon am Anfang des Films, als Sir John ein Telefonat mit dem Satz:"Und grüßen sie ihren Mann, good bye James", beendet. Weiterhin sind die Darstellung, in dem kleinen Clip, der Beziehung zwischen Rather Short und Even Longer und das von Sir John mit Ton modellierte Glied solche versteckte Andeutungen.
Zeitungen & Zeitschriften
In der Anfangsszene sind einige Aufmacher von bekannten Zeitungen und Zeitschriften zum Thema zu erkennen:
- „Wer ist der Wixxer?“ (The Times)
- „Der Wixxer hat wieder zugeschlagen!“ (Daily Telegraph)
- „Eine Stadt in Angst!“ und „Ich bin NICHT der Wixxer!“ (International Herald Tribune)
- „London im Würgegriff des Wixxers“ (Financial Times)
- „ABGEWIXXT – Tötet das Schwein“ (The Sun)
- „Wixxer immer noch auf freiem Fuß“ (The Guardian)
- „England in Angst: Der Wixxer schlägt wieder zu!“ (Spiegel)
- „England's most wanted“ (Time)
- „Wixxer erwürgt Rauhaardackel“ (Wild und Hund)
- „Bussi Bär gegen den Wixxer“ (Bussi Bär)
- „Heisse Lümmelspiele mit dem Wixxer“ (Coupé)
- „Very Long tauscht JoJo gegen Polizeiuniform“ (The Islington Observer)
- „Islongtons neuer JoJo-Meister heißt Very Long“ (?)
- „Der Wixxer – Warum kommt er nicht in den Osten?“ (SUPERillu)
- „Erste Bilder: So sieht der Wixxer von Innen aus“ (P.M.)
- „Voll angesagt: So geht das coole Wixxer-Outfit!“ (Bravo)
- „Bewiesen: Engländer haben kleine Pimmel“ (?)
- etc.
Auch im „Kleingedruckten“ sind noch einige interessante Überschriften zu entdecken, beispielsweise wird von einem Kannibalismus-Fall (mit Bild von Daniel Küblböck) und von der Adoption von Tony Blair durch George W. Bush berichtet. In Anspielung auf den 2. Golfkrieg wird zudem von einem Fund von Massenvernichtungswaffen im Irak berichtet, nämlich „angespitzten Stöckchen“. Allerdings nur in Zeitlupe zu sehen.
DVD
Der Film ist auf DVD erhältlich, wobei es eine einfache Version und eine Doppel-Deluxe-Edition gibt. Letztere enthält auf einer zweiten Disk zahlreiches Bonusmaterial, unter anderem ein Making-Of, entfernte bzw. veränderte Szenen, Outtakes, Probeaufnahmen, Herstellung der Actionszenen, Biographien, sowie einen Auftritt von Oliver Kalkofe beim Edgar-Wallace-Fantreffen. Die Menüs sind zudem mit Begleitkommentaren von Alfons-Hatler-Darsteller Christoph Maria Herbst unterlegt.
Filmfortsetzungen
Die Macher von Der Wixxer planen, eine Trilogie zu produzieren, wieder in Anlehnung an den Film Der Hexer. Nach Der Hexer gab es den Folgefilm Neues vom Hexer. Entsprechend lautet der Titel des zweiten Teils von Der Wixxer „Neues vom Wixxer“. Darüber hinaus müsse es nach Ansicht der Produzenten schon wegen des Titels einen dritten Teil geben. Besagter dritter Teil soll den Titel „Triple Wixx“, in Anlehnung an den Film xXx, tragen. Neues vom Wixxer startete am 15. März 2007 in den deutschen Kinos, in Vorpremieren war der Film bereits einen Tag zuvor zu sehen.