Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Herdecke („Die Stadt zwischen den Ruhrseen“) ist eine Stadt an der Ruhr im Ennepe-Ruhr-Kreis im westfälischen Teil Nordrhein-Westfalens. Die Stadt befindet sich südlich von Dortmund und nördlich von Hagen.


Touristisch bedeutend sind neben dem hohen Freizeit- und Erholungswert der beiden Ruhrseen Hengsteysee und Harkortsee sowie der bewaldeten Ardeyhöhen unter anderem das Bachviertel als historische Altstadt mit vielen Fachwerkhäusern und der talüberspannende, gut 30 m hohe Ruhr-Viadukt.
Geographie
Herdecke liegt direkt an der Ruhr mit ihren beiden Stauseen Hengsteysee und Harkortsee, dem Ruhrtal und der Ardeypforte. Landschaftlich gehört Herdecke zu den nordwestlichen Ausläufern des Sauerlands und wird konkret dem niederbergisch-märkischen Hügelland zugerechnet.
Unabhängig von naturräumlichen Gegebenheiten wird Herdecke als Bestandteil des Ruhrgebietes wahrgenommen. Von der grundsätzlich auf Steinkohle und Großindustrie basierenden Wirtschaftsgeschichte des Ruhrgebietes wurde die Stadt jedoch nur indirekt beeinflusst. Im Stadtgebiet kommen nur gering mächtige Steinkohlenflöze vor, die zwar teilweise aber nicht rentabel abgebaut, insgesamt jedoch als nicht abbauwürdig eingestuft wurden.
Direkt angrenzende Städte und Gemeinden sind im Uhrzeigersinn Dortmund, Hagen, Wetter und Witten.
Geologie
Die Stadt liegt mitten im Ardeygebirge, einem Teil des Rechtsrheinischen Schiefergebirges. Die oberflächennah anstehenden Gesteine stammen aus dem Oberkarbon. Es handelt sich dabei vorwiegend um Ton- und Schluffstein sowie Sandstein. Der Abbau des hier vorkommenden, so genannten Ruhrsandsteins in zahlreichen Steinbrüchen hat die Stadt sehr geprägt. Ein großer Steinbruch ist heute noch in Betrieb, in ihm werden Bruch- und Werksteine gewonnen.
Klima
Herdecke gehört zum maritim beeinflussten nordwestdeutschen Klimabereich und weist mittlere Jahresniederschläge zwischen 850 und 900 mm sowie ein Jahresmittel der Temperatur von etwa 10,6 °C auf. [1]
Stadtgebiet und -gliederung
Herdecke liegt mit Ausnahme eines kleinen Zipfels an der Ruhrbrücke ausschließlich nördlich der Ruhr. Das Stadtgebiet dehnt sich maximal etwa 8 km in Nord-Ost/Süd-West-Richtung und etwa 5 km in Nord-West/Süd-Ost-Richtung aus.
Die Stadt Herdecke hat zwei Siedlungskerne: Herdecke und Ende, letzteres umfasst das ehemalige Amt Ende beziehungsweise die Gemeinde Ende mit den Bauernschaften Kirchende, Ostende und Westende, sowie Gedern.
Geschichte
Vermutlich 819 wurde eine karolingische Basilika als Kirche eines adeligen Frauenstifts erbaut, das zur Keimzelle des Ortes wurde. Heute steht an diesem Platz die Stiftskirche.
1324 fiel Herdecke aus Kölnischem Besitz an die Grafschaft Mark. Als neuer Landesherr übernahm der Graf von der Stiftsäbtissin die Gerichtsbarkeit und errichtete am Stift einen Pranger, der bis 1700 existierte.
1355 bekam das dorp herricke von Graf Engelbert III. von der Mark die Marktrechte verliehen. In den folgenden Jahrhunderten entwickelte sich auf Grund der verkehrlich günstigen Lage am Ruhrübergang und am Schnittpunkt der großen Handelstraßen zwischen Köln und Weserraum sowie Siegerland und Münsterland der regional bedeutsame Herdecker Kornmarkt, der bis Ende des 19. Jahrhunderts bestand.
1594 erlosch die Veme- und Freigerichtsbarkeit im Ort.
1615 wurde die Ortschaft zur Freiheit erhoben und 1739 verlieh Friedrich Wilhelm I. Herdecke die Stadtrechte.
Im Winter 1624/1625 diente die junge Freiheit Herdecke einer Garnison „hispanischer Kriegsleute“ als Quartier und Lager.
Die 4. Auflage von Meyers Konversations-Lexikon notierte 1888: „Herdecke, Stadt im preuß. Regierungsbezirk Arnsberg, Kreis Hagen, 104 m ü. M., an der hier schiffbaren Ruhr und den Linien Hagen-Witten, H.-Dahlhausen und Schwelm-Dortmund der Preußischen Staatsbahn, hat eine alte evangelische und eine kath. Kirche, große Sandsteinbrüche, Fabriken für Tuch, Tabak, Leder, Papier und Eisenwaren, Färberei, Bierbrauerei und (1885) 4124 meist evang. Einwohner. Über der Stadt liegt der Kaisberg mit einem Turm zur Erinnerung an den Freiherrn vom Stein; entfernter die Trümmer der Hohensyburg; der neue Aussichtsturm daselbst wurde dem Oberpräsidenten v. Vincke zu Ehren errichtet. Unterhalb H. liegt der Sonnenstein, ein 200 m hohes Plateau, auf welchem alljährlich im Juni der Rheinisch-Westfälische Turngauverband das bekannte Sonnensteinfest feiert. H. gegenüber liegt die Gemeinde Vorhalle mit Eisen- und Messingwarenfabrik.“ [2]
Im Zweiten Weltkrieg übernahm die Stadt die Patenschaft über das U-Boot U 751.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungs- entwicklung | |
---|---|
Datum | Einwohner |
1739 ¹ | 896 |
1885 ¹ | 4.124 |
1939 ² | 10.713 |
1961 | 17.218 |
1970 | 20.157 |
1987 | 25.238 |
1990 | 26.184 |
1993 | 26.488 |
2002 | 25.982 |
2005 | 25.538 |
¹ ohne Ende ² davon 3.766 in Ende |
Herdecke entwickelte sich im Laufe von nur zwei Jahrhunderten zwischen 1739 und 1939 von einem bäuerlich geprägten mittelalterlichen Marktort zu einer florierenden Kleinstadt. Die Bevölkerungszahl stieg in dieser Zeit fast auf das Achtfache.
Seit der Eingemeindung von Ende 1939 verzeichnete die Stadt bis 1993 erneut eine enorme Zunahme der Bevölkerung um 147,25 %. Dieses Wachstum ist insbesondere der günstigen Ruhrgebiets-Randlage (Stichwort: Wohnen im Grünen) sowie seit der Diskussion um die Gemeindereform 1975 dem Wunsch geschuldet, durch über 25.000 Einwohner den städtischen Status zu behalten.
In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts erreichte die Einwohnerzahl mit rund 26.500 ihren Höhepunkt. Nach einem leichten Rückgang stagniert sie seit der Jahrtausendwende weitgehend bei etwa 25.800. Im Zuge der allgemeinen Bevölkerungsentwicklung ist aber mit einem weiteren Rückgang zu rechnen.
Auf Grund der städtischen Siedlungsplanung und der damit verbundenen Bevölkerungsentwicklung gehört Herdecke zu den Spitzenreitern bei der Flächenversiegelung im gesamten Regierungsbezirk Arnsberg, mehr als ein Drittel der Stadtfläche ist überbaut und es sind fast 300 m² Boden/Person versiegelt. [3]
Wappen
Auf dem Herdecker Wappen ist eine silberne, auf einem Hügel stehende Eiche mit goldgelben Früchten auf rotem Schild abgebildet. Die örtlich so genannte „Herta-Eiche“ ist schon lange das Zeichen der Stadt, schon ein Stadtsiegel von 1784 zeigt einen Baum. Seit der Wappenverleihung 1902 durch das preußische Heroldsamt ist das offizielle Stadtwappen mit einer dreitürmigen Mauerkrone als Oberwappen versehen.
Politik
Rat und Bürgermeister
Dem Rat der Stadt gehören 40 Mitglieder an, SPD und Bündnis 90/Die Grünen bildeten ab der Kommunalwahl im Herbst 1999 eine Koalition, zuvor hatte die SPD jahrzehntelang die absolute Mehrheit. Die Koalition wurde im April 2006 aufgekündigt. Der Bürgermeister Hans-Werner Koch von der SPD wurde bei den letzten Kommunalwahlen 2004 mit 51 % der Stimmen im ersten Wahlgang bestätigt.
Der Rat der Stadt setzt sich zusammen aus:
Städtepartnerschaften
Es besteht eine Städtepartnerschaft mit Blankenburg (Harz). Die Partnerstadt ist jedes Jahr auf der Herdecker Maiwoche vertreten, wo neben typischen Speisen und Getränken aus dem Harz auch touristische Angebote vorgestellt werden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bedeutende Bauwerke
Allgemeine Baudenkmale:
- Ruhr-Viadukt, talüberspannende gut 30 m hohe Eisenbahnbrücke
- Gut Schede
- Haus Mallinckrodt
- Haus Ende
- Haus Kallenberg
- zahlreiche alte Bruchstein- und Fachwerkhäuser
Industriedenkmale:
- Koepchenwerk
- Laufwasserkraftwerk Hengstey (das Kraftwerksgebäude befindet sich bereits auf Hagener Stadtgebiet, nur ein Teil der Stauwehranlage gehört zu Herdecke)
- Kraftwerk Stiftsmühle
Kirchen:
- Ev. Stiftskirche St. Marien
- Ev. Dorfkirche zu Kirchende
- Kath. Pfarrkirche St. Philippus u. Jakobus
Freizeit- und Sport
Neben den sich natürlicherseits anbietenden Sport- und Erholungsmöglichkeiten im Wald (Wandern, Jogging) sowie auf und an den Stauseen (Rudern, Kanufahren, Segeln, Radfahren, Inlineskaten etc.) verfügt Herdecke insbesondere mit dem weitgehend frei zugänglichen Freizeitzentrum Bleichstein mit öffentlichen Sportplätzen, Kletterwand, Halfpipe, Wiesenflächen und einem größeren Spielplatz über einen großen Anziehungspunkt für viele Besucher. Im Sommerhalbjahr ist das dort gelegene Freibad Freizeitbad Bleichstein mit Rutsche, Wildwasserkanal und Tauchturm ein beliebter Treffpunkt. Benachbart ist das Hallenbad Bleichstein.
Neben der Sportanlage Am Bleichstein besteht im Ortsteil Kirchende eine weitere Sportanlage Am Kalkheck. Die Stadt verfügt damit und mit mehreren Reitsport- und Tennisanlagen, einem Volks-Golfplatz sowie 7 Sporthallen über ein sportliches Potenzial, das von den ansässigen Vereinen und ihren Mitgliedern intensiv genutzt wird. Die Liste der in Herdecke ansässigen Vereine ist lang, die größten Sportvereine sind der TuS Ende e.V. und der TSV 1860 Herdecke e.V. Des Weiteren existieren noch andere kleine Sport- und Freizeitmöglichkeiten, wie zum Beispiel Minigolf- und Kegelanlagen.
Die Erfolge Herdecker Sportlerinnen und Sportler sind teilweise von internationaler Qualität und haben die Herdecker Vereine über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht. Einige Weltmeister und Olympiasieger kommen aus der Stadt (siehe Persönlichkeiten).
Veranstaltungen & Kultur
Die Stadt Herdecke hat zwar keinen eigentlichen Stadtsaal, aber es gibt zwei größere Veranstaltungssäle: 1984 wurde gemeinsam mit dem Hotel Zweibrücker Hof der Ruhrfestsaal als kommunaler Bürgersaal mit städtischen Nutzungsrechten in privater Trägerschaft für bis zu 350 Besucher errichtet und 2005 erweitert. Seit 2001 gibt es zusätzlich als privaten Kammermusiksaal den Werner-Richard-Saal, ebenfalls für bis zu 350 Besucher geeignet.
Die vom Herdecker Heimat- und Verkehrsvereins e.V. betreute Heimatstube ist das einzige Museum der Stadt. Es existiert seit 1993 in einem historischen Gebäude am Stiftsplatz 3 in direkter Nähe zum Rathaus. Im Rahmen einer Dauerausstellung wird über verschiedene Aspekte der Stadtgeschichte informiert.
Über Herdecke hinaus bekannt ist das ausschließlich ehrenamtlich getragene Theater am Stiftsplatz. Die Theatergruppe Theater 'ne ah der Ev. Kirchengemeinde Herdecke bereichert seit 1992 mit abendfüllenden Theaterstücken (bei freiem Eintritt) das kulturelle Leben Herdeckes.
Seit 1978 gibt es in Herdecke ein Programmkino, das Onikon, welches von einem ehrenamtlich arbeitenden Verein getragen wird. Der Name des im städtischen Kulturhaus angesiedelten Programmkinos leitet sich ab von „No Kino“, rückwärts gelesen. Daneben besteht im Kulturhaus noch die städtische Ruhrgalerie mit unregelmäßig wechselnden Kunstausstellungen, sowie übers Stadtgebiet verteilt einige private Künstlergalerien oder -ateliers.
- Regelmäßige Veranstaltungen
- Maiwoche: Jedes Jahr wird von der Stadtverwaltung in der Christi Himmelfahrt-Woche eine viertägige Veranstaltung mit historischem Kunst- und Töpfermarkt mit mittelalterlichen Elementen sowie Musik, Tanz und Sport in der Innenstadt organisiert. Ergänzt wird das Programm durch Stadtführungen, den „Sackträgerlauf“ und die „Kreative Straße“. Viele Vereine und Organisationen tragen zur Gestaltung bei. Den Abschluss bildet stets ein Höhenfeuerwerk.
- Kram-Markt: Im Mai und Oktober jedes Jahres findet ein bunter Krammarkt in der Fußgängerzone statt.
- Wochenmarkt: jeden Donnerstag Vormittag in der Fußgängerzone
- Herdecker Citylauf: Volkslauf in der Innenstadt, veranstaltet im Juni vom TSV Herdecke.
- Ender Citylauf: Volkslauf in Ende, veranstaltet im September vom TuS Ende.
- Nikolauslauf: Volkslauf zum Jahresabschluss, veranstaltet vom RC Westfalen Herdecke.
- Schützenfeste: Schützenverein Herdecke 1842 e.V. und Schützenverein Ende-Schnee.
Infrastruktur und Wirtschaft
In Herdecke leben relativ viele einkommensstarke Menschen. Die Stadt steht in Bezug auf ihre Einwohnerzahl landesweit an fünfter Stelle. 2001 lebten 39 „Einkommensmillionäre“ mit einem Jahreseinkommen von mehr als 500.000 Euro in Herdecke. [4] Bei den vergangenen Gebietsreformdebatten wurde Herdecke v.a. wegen des hohen Einkommenssteueraufkommens seitens der Städte Dortmund, Hagen und Witten mehrfach als Eingemeindungskandidat gehandelt.
Verkehr
Schienen- und Busverkehr
Herdecke ist im Schienenpersonennahverkehr über zwei Stationen, den Bahnhof Herdecke und den Haltepunkt Wittbräucke erschlossen, an denen stündlich die Volmetalbahn (RB 52) von Dortmund über Hagen nach Lüdenscheid verkehrt. Der Bahnhof Hagen-Vorhalle hieß früher Herdecke-Süd.
Der Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Bahnhof Herdecke wurde im Zweiten Weltkrieg am 23. März 1945 bei einem Luftangriff auf Herdecke zerstört und konnte erst 1960 wieder hergestellt werden. An den alten Bahnhof erinnert noch ein Schlussstein mit der Jahreszahl 1878, der in die Fassade des neuen Bahnhofes eingemauert wurde.
Es gibt fünf Buslinien, die den Ort mit benachbarten Städten verbinden und eine Buslinie (374), die bis auf eine Haltestelle am ehemaligen Bf. Herdecke-Süd (heute Vorhalle) ausschließlich in Herdecke verkehrt.
Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der Tarif des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr, teilweise auch der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe und tarifraumüberschreitend der NRW-Tarif.
Straßen
Durch das Herdecker Stadtgebiet führt keine Autobahn. Die Anbindung an das Fernstraßennetz erfolgt über die Anschlussstelle 88 Hagen-West der A 1 (E 37) und die Anschlussstelle 8 Dortmund-Süd der A 45 (E 41). Durch das Stadtgebiet, zum Teil durch die Innenstadt verlaufen die Bundesstraßen B 54 und B 234.
Öffentliche Einrichtungen
Die Stadt Herdecke beherbergt - als größten Arbeitgeber in der Stadt - das erste deutsche, bundesweit bekannte anthroposophisch geprägte Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke und die Zivildienstschule im Haus Ende.
Bildung
Herdecke verfügt über fünf Grundschulen (GS im Dorf, GS Kirchende, GS Robert-Bonnermann, GS Schraberg, GS Vinkenberg), eine Sonderschule (Albert-Schweitzer-Schule), eine Hauptschule (HS Am Sonnenstein), eine Realschule (RS Am Bleichstein) sowie ein Gymnasium (Friedrich-Harkort-Schule). Des Weiteren gibt es die Städtische Musikschule und die Volkshochschule Witten-Wetter-Herdecke.
Vom Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke ging die Gründung der in der Nachbarstadt Witten angesiedelten privaten Universität Witten/Herdecke aus, deren Namensgebung die nach wie vor enge Beziehung verdeutlicht und Herdecke sehr bekannt gemacht hat. Allerdings führt diese Bezeichnung des öfteren auch zu Irritationen, da Herdecke hierdurch irrtümlich als Stadtteil von Witten angesehen wird.
Medien
Über Herdecke berichten zwei Tageszeitungs-Lokalausgaben der zum WAZ-Konzern gehörenden Westfalenpost und Westfälische Rundschau. Als Lokalradio informiert der kreisweite und zu Radio NRW gehörende Sender Radio EN über die Geschehnisse in der Stadt und im Fernsehen berichtet der WDR als Drittes Fernsehprogramm im Rahmen der Lokalzeit im Revier aus dem Studio Dortmund auch über Herdecke.
Ansässige Unternehmen
Größter Arbeitgeber in der Stadt ist mit über 1.000 Arbeitsplätzen das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke. Herdecke ist gleichfalls Standort mehrerer bundesweit bekannter Unternehmen. Die Firma Dörken stellt Bauverbundfolien und Lacke unter den Markennamen Delta und CD-Color her.
Idealspaten ist eine Schaufel- und Spatenfabrik, die bereits zur NS-Zeit als Großlieferant des RAD bekannt war. Die Pharma-Zentrale/Dr. Poehlmann, Medizintechnik und Arzneimittel ist europaweit bekannt durch ihre Produkte Tai Ginseng und Voltax. Im Steinbruch der Firma Grandi gewonnene Sandsteine werden bundesweit vertrieben. Des Weiteren unterhalten die Unternehmen Mark-E aus der Nachbarstadt Hagen das Cuno-Kraftwerk und die Essener RWE AG das Koepchenwerk in Herdecke. 2005 aufgegeben wurde nach 30 Jahren der Standort Herdecke von WestfaliaSurge, vormals Westfalia Separator beziehungsweise Westfalia Landtechnik, weltweit einer der größten Melkanlagen-Hersteller.
Persönlichkeiten
- Black, Roy, in der Nähe von Augsburg gestorbener, aber längere Zeit in Herdecke lebender Schlagermusiker
- Freitag, Walter, lange in Herdecke lebender und dort 1958 gestorbener Landrat des EN-Kreises, MdL, DGB-Vorsitzender
- Güldner, Hugo, 1866 in Herdecke geborener Motorenbauer und Technikpionier
- Haltaufderheide, Elke, 1940 in Herdecke geborene Filmproduzentin und Schauspielerin
- Harkort, Friedrich, in Herdecke beim Harkortschen Besitz Gut Schede beerdigter Unternehmer und Politiker des 19. Jahrhunderts
- Hartmann, Jörg, 1969 in Herdecke geborener Theaterschauspieler
- Humpe, Annette, 1950 in einem Hagener Krankenhaus geborene, aber in Herdecke aufgewachsene Pop-Musikerin (Ideal, Ich + Ich)
- Humpe, Inga, 1956 in einem Hagener Krankenhaus geborene, aber in Herdecke aufgewachsene Pop-Musikerin (DÖF, 2raumwohnung)
- Jordan, Hans, Bankier und ehemaliger Besitzer von Haus Mallinckrodt
- Kienle, Gerhard, 1983 in Herdecke gestorbener Mediziner und Gründer des Gemeinschaftskrankenhauses
- Kohlmann, Michael, aus Herdecke stammender Profi-Tennisspieler
- Mellinghaus, Matthias, 1965 in Herdecke geborener Ruder-Sportler und Olympiasieger in Seoul 1988
- Miltenberger, Meinrad, 1924 in Herdecke geborener Kanu-Sportler und Olympiasieger in Melbourne 1956
- Müser, Robert, Industrieller, Erbauer und Erstbesitzer von Haus Ende
- Nicolai, Philipp, ev. Pfarrer in Herdecke im 16. Jahrhundert
- Pfeiffer, Otti, in Wesel geborene, aber lange in Herdecke lebende und dort 2001 gestorbene (Kinderbuch-)Autorin
- Rahlenbeck, Theodor Henrich, 1864 in Herdecke gestorbener "Fienenpastor von Herdecke"
- Rauball, Reinhard, in Herdecke lebender Vereinspräsident von Borussia Dortmund
- Ricken, Lars, in Herdecke lebender Fußballspieler von Borussia Dortmund
- Schewe-Gerigk, Irmingard, in Herdecke lebende Politikerin, seit 1994 Bundestagsabgeordnete
- Schielke, Sina, 1981 in Herdecke geborene Leichtathletin
- Schlecht, Julia, 1980 in Herdecke geborene Volleyball-Nationalspielerin
- Schmutzler, Nadine, 1984 in Herdecke geborene Ruderin und Mitglied des Deutschen Frauenachters.
- Smolarek, Ebi, in Herdecke lebender Fußballspieler von Borussia Dortmund
- Vögler, Albert, 1945 in Herdecke verstorbener Industrieller und ehemaliger Besitzer von Haus Ende
- Volkhart, Wilhelm, 1815 in Herdecke geborener Maler
- Wagner, Friedelind, 1991 in Herdecke gestorbene Präsidentin der Internationalen Siegfried-Wagner-Gesellschaft
- Warnecke, Mark, in Herdecke lebender Schwimm-Weltrekordler
- Zirner, Johannes, 1979 in Herdecke geborener Schauspieler
- Dedé, in Herdecke lebender Fußballspieler von Borussia Dortmund
Literatur
- Wolfram Mellinghaus: Herdecke um 1800. Winterdruck. Herdecke. 1999.
- Bernd Behrendt, Wolfram Mellinghaus, Olaf Rose: 250 Jahre Stadt Herdecke 1739-1989. Klartext Verlag. Essen 1989. ISBN 3-88474-337-6
- Else und Fritz Thiele, Olaf Rose (Hg.): Ortschronik Herdecke 1938-1940. Edition Märkische Raute. 2000.
- Walter Klisch: Herdecke, eine Stadt auf der Suche nach Kohle. Herdecker Hefte Nr. 5. Hagen. v.d. Linnepe Verlag. 1989. ISBN 3-89431-001-4
- Willi Creutzenberg: Die Steinhauer in Herdecke. Herdecke. Eigenverlag. 1995.
- Olaf Rose, Karl Egon Siepmann: Herdecke und Ende. Ein Album mit Postkarten aus der Kaiserzeit. Beiträge zur Geschichte aus dem alten Kirchspiel Ende. Klartext Verlag. Essen. 1990. ISBN 3-88474-351-1
- Wolfram Mellinghaus: Vom Siedlungsplatz zur Stadt. Herdecker Hefte Nr. 1. Herdecke. 1977.
- Olaf Rose: Herdecker Chronik - ca. 450 Daten zur Geschichte. Herdecker Hefte Nr. 4. Herdecke. 1988.
- Klaus Lange: Die ehemalige Stiftskirche zu Herdecke - Baugeschichte und Bauschichten. Eigenverlag. Herdecke. 1997.
- Gerhard E. Sollbach: Die 200 Jahrfeier der Stadt Herdecke - Heimatfest in nationalsozialistischer Zeit. Herdecke. Eigenverlag. 1981.
- Otto Schnettler: Herdecke an der Ruhr im Wandel der Zeiten. Zur Zweihundertjahrfeier der Stadterhebung 1739-1939. Verlag Wilh. Ruhfus. Dortmund. 1939.
- Herdecker Heimat- und Verkehrsverein: Herdecker Blätter. Geschichte, Informationen, Geschichten. Winterdruck. Herdecke. (regelmäßig erscheinende Zeitschrift, 1992 bis heute)
- B. Brecker, B. Conjaerts, F. Krusenbaum, G. Niermann, K. Zittinger: Ende: Kirchspiel, Gemeinde, Herdecker Ortsteil. hrsg. von der Evang. Kirchengemeinde Ende, Herdecke: Eigenverlag 2002
Quellen
- ↑ Stadt Herdecke: Umweltbericht Herdecke. 2004.
- ↑ Herdecke. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 8, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 413.
- ↑ Stadt Herdecke: Umweltbericht Herdecke. 2004.
- ↑ LDS NRW. Mai 2005