Marion Gräfin Yorck von Wartenburg

deutsche Richterin und Widerstandskämpferin
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Marion Gräfin Yorck von Wartenburg, geb. Marion Winter (* 14. Juni 1904 in Berlin, † 13. April 2007 in Berlin ) war eine deutsche Juristin und Richterin. Sie war Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus und Mitglied des Kreisauer Kreises.

Leben

In ihrer Schulzeit im Grunewald-Gymnasium in Berlin war Marion Winter, die spätere Gräfin Yorck von Wartenburg, Klassenkameradin von Dietrich Bonhoeffer. Anschließend begann sie ein Jurastudium, das sie 1929 mit der Promotion zum Dr. jur. abschloss. Kurz davor lernte sie Peter Graf Yorck von Wartenburg, Schwager des Grafen Stauffenberg, kennen, den sie 1930 heiratete. Gemeinsam mit ihrem Mann trat sie nach 1933 in Opposition und wurde im Kreisauer Kreis im Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime aktiv. Nach dem missglückten Attentat auf Adolf Hitler wurde ihr Mann hingerichtet, sie selbst kam für drei Monate in Sippenhaft.

Nach dem Kriegsende arbeitete Marion Yorck von Wartenburg als Referendarin im Berliner Magistrat in Ost-Berlin. 1946 wurde sie von den Alliierten zur Richterin am Amtsgericht Lichterfelde in West-Berlin berufen. 1952 übernahm sie als erste Frau in Deutschland den Vorsitz eines Schwurgerichts. Sie leitete bis 1969 als Landgerichtsdirektorin die 9. Große Strafkammer des Landgerichts Berlin. Von Wartenburg bekämpfte in ihrer Zeit als Richterin Homosexualität mit exemplarisch abschreckenden Strafen.

Werke

  • "Die Stärke der Stille. Erinnerungen an ein Leben im Widerstand.", Brendow 1994 (erstmals 1987), ISBN 3-87067-717-1