Crailsheim

Stadt im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs
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Crailsheim ist eine Stadt in der Region Hohenlohe in Baden-Württemberg, gelegen an der Jagst.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Crailsheim datiert von 1136, damals hieß es noch "Cröwelsheim", später "Krawelsheim". 1316 erhielt Crailsheim das Marktrecht, 1338 Stadtrecht. 1314 wurden die Fürsten von Hohenlohe damit belehnt. 1399 wurde es an die Burggrafen zu Nürnberg aus dem Haus Hohenzollern verkauft. 1791 ging es an Preußen über; 1806 infolge der napoleonischen Kriege an Bayern. 1810 wurde es von Bayern an Württemberg abgetreten. Durch Luftangriffe wurde es im Zweiten Weltkrieg nahezu vollständig zerstört.

Wirtschaft

Verkehr

Crailsheim liegt in der Nähe des Autobahnkreuzes A6/A7 und ist von jeher ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt.

Ansässige Unternehmen

Ansässige Unternehmen betreiben u.a. Maschinenbau, stellen Konsumgüter her (Procter&Gamble) oder sind in der Lebensmittelindustrie tätig (Zimmermann Brotfabrik). Im Umland wird Landwirtschaft betrieben.

Städtepartnerschaften

Seit 1947 besteht die Städtepartnerschaft mit Worthington, Minnesota (USA); dies war die erste deutsch-amerikanische Städtepartnerschaft überhaupt. Seit 1969 ist Crailsheim zudem Partnerstadt von Pamiers (Südfrankreich); seit 2000 auch von Jubarkas (Litauen) und Bilgoraj (Polen).

Einwohnerentwicklung

Crailsheim hat rund 31 500 Einwohner; als Mittelzentrum hat es einen Einzugsbereich von rund 80 000 Menschen.

Sehenswürdigkeiten

Crailsheim wurde aufgrund des strategisch wichtigen Eisenbahnknotens im Zweiten Weltkrieg stark bombardiert und zu 80% zerstört. An historischen Gebäuden erhalten blieb beispielsweise die 1393 geweihte Liebfrauenkapelle, die Johanneskirche (1398-1440 erbaut) und das Spital zum heiligen Geist von 1400. Interessant ist auch der Wasserturm, der 1912 erbaut wurde, um die Dampfloks mit Wasser aus der Jagst zu versorgen. Heute ist darin eine Kneipe untergebracht.

Horaffensage

Stolz sind die Crailsheimer auf ihre Stadtsage vom "Horaffen": bei einer monatelangen Belagerung durch die verbündeten Städte Schwäbisch Hall, Rothenburg und Dinkelsbühl im 14. Jahrhundert gingen die Lebensmittel der Crailsheimer zur Neige. Mit dem letzten Mehl buken die Frauen die traditionellen Hörnchen (Horaffen genannt) und warfen sie den Belagerern über die Stadtmauer. Dann bestieg die Bürgermeistersgattin die Stadtmauer und zeigte den Belagerern ihr ausladendes, blankes Hinterteil. In Angesicht von so viel Überfluss erkannten die Belagerer die Aussichtslosigkeit ihres Tuns und zogen ab. Heute noch wird am Stadtfeiertag das Horaffengebäck an alle Schulkinder verteilt. Die Form des Horaffens (etwa ein W) soll dabei an das Hinterteil der Bürgermeistersfrau erinnern....

Regelmäßige Veranstaltungen

Höhepunkt im Jahresablauf und die sogenannte fünfte Jahreszeit in Crailsheim ist das "Fränkische Volksfest", das jährlich über 250 000 Besucher anzieht. Es dauert vier Tage und beginnt traditionell am Freitag vor dem zweitletzten Montag im September. Das seit 1841 durchgeführte Volksfest zeichnet sich durch zwei Festzüge (samstags und sonntags) und zahlreiche Viehprämierungen aus; wichtigster Bestandteil ist jedoch natürlich der 40 000 Quadratmeter große Vergnügungspark mit Fahrgeschäften, Buden und den zwei großen Bierzelten.

www.crailsheim.de