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Name: | Pfarre Canisiuskirche |
Adresse: | Pulverturmgasse 11 |
PLZ/Ort: | 1090 Wien |
Telefon | +43(1) 317-81-62 |
Fax | +43(1) 317-81-62 / 82 DW |
Website: | www.Pfarre-Canisius.at |
E-Mail: | Sekretariat@Pfarre-Canisius.at |
Pfarrer: | Ferdinand Mayrhofer SJ |
Pfarrgemeinde: | ca 3.000 Katholiken |
Geschichte
Die Marianische Kaufmannskongregation machte den Vorschlag, zu seinem 300. Todestag dem Seligen Petrus Canisius, Hofprediger und Bischofsvikar von Wien (1553 und 1554), ein würdiges Denkmal zu setzen. 1897 konstituierte sich der Canisius-Kirchenbauverein und stellte sich unter die Schirmherrschaft von Erzherzogin Maria Josefa, der Mutter des späteren Kaiser Karl I. Am 31. Juli 1899, dem Fest des hl. Ignatius von Loyola, wurde mit dem Bau des Gotteshauses begonnen und am 18. Oktober 1903 wurde es in Beisein von Kaiser Franz Joseph feierlich eingeweiht. In der knappen Bauzeit von mehr als drei Jahren war das gewaltige Bauwerk vollendet. Da zur Zeit des Kirchenbaues Petrus Canisius, der erste Jesuit deutscher Sprache, noch zu den Seligen zählte (Heiligsprechung erst 1925), konnte die neue Kirche nicht auf seinen Namen geweiht werden. Als Weihetitel wurde darum "Der Leidende Heiland am Ölberg" und "Die schmerzhafte Gottesmutter Maria" geweiht. Ein kostbares Felsstück aus dem Garten Getsemane wurde in den Grundstein eingefügt. Seit 1939 ist die Canisiuskirche Wien Pfarrkirche für die gleichnamige Pfarre.
Bauwerk
Die Oberkirche wurde nach Plänen des Architekten Gustav Ritter von Neumann ausgeführt. Die Kirche beherrscht mit ihren zwei schönen, 85 Meter hohen Fassadentürmen den gesamten Himmelpfortgrund, an den Türmen sind die bunten Wappen der bedeutendsten Conner und Spender angebracht. Eine breite Freitreppe führt zum Kirchenportal, über dessen Giebelfeld in der Mitte eine Statue von Petrus Canisius steht. In den Nischen ihm zur Seite sieht man links den hI. Ignatius und rechts den hI. Franz Xaver. Diese überlebensgroben Figuren wurden von Franz Barwig geschaffen. Das geräumige Innere, ein weiter, hoher Saalraum, stellt sich als Langhaus mit deutlichem Querschiff dar, wobei zu beiden Seiten je drei Kapellennischen ausgespart sind. Das Dekor zeigt typische frühgotische Formen.
Einrichtung und Ausstattung
Das gesamte Presbyterium wurde im Zuge der 1956 durchgeführten Gesamtrenovierung nach Plänen von Ladislaus Hruska in grauem Marmor- mit zwölf Stufen - neu gebaut. Statt des ehemaligen Altarbildes "Christus am Ölberg" zieren die Apsiswand nun die paarweise dargestellten zwölf Apostel in Mosaikausführung, wobei Heinrich Tahedl die Vorlagen lieferte. Erwin Klobasse gestaltete den Tabernakel, die beiden Ambonen stammen von Josef Papst. Eine Kostbarkeit befindet sich im Chorumgang: In sieben Nischen werden als Wandmalereien aus der Bauzeit die Stationen der Schmerzen Mariens in satten Farben dargestellt, wobei auch die Deckenwölbungen ornamental und heraldisch geschmückt sind: Darbringung, Flucht nach Ägypten, Jesus im Tempel, Kreuztragung, Kreuzigung, Beweinung und Grablegung. Das sich in vielen Varianten wiederholende habsburgische Hauswappen weist auf die zahlreichen Spender aus allen Linien des Kaiserhauses hin. Der zweigeschossige Chor im Langhaus trägt ebenfalls neben dem Wiener und dem niederösterreichischen Wappenschild das Familienemblem des Hauses Habsburg-Lothringen und im Vorraum künden zwei Marmortafeln in Latein und Deutsch von der Widmung des Gotteshauses. Die Glasfenster stammen von Hans Schock und zeigen die hl. Franz Xaver, Barbara, Michael, Raphael, Josaphat, Stephanus, Petrus, Paulus, Aloisius, Stanislaus, Laurentius und Agnes – im Chorumgang die Heilige Familie.
Die meisten Tische der Seitenaltäre wurden dem neuen Gesamtstil angepasst und mit Marmor umkleidet, die alten Altarbilder von Heinrich Reinhart (1903) blieben jedoch erhalten, genauso wie die bunten Glasfenster des Tirolers Hans Schock.
Die Nischegemälde mit Säulenmensen sind auf der linken Seite dem hl. Josef, dem hl. Schutzengel und dem hl. Thaddäus, die auf der rechten Seite dem hl. Ignatius, dem hl. Petrus Canisius und dem hl. Johannes von Nepomuk geweiht. Der Ordensstifter zeigt die Jesuitendevise
„O.A.M.D.G.“
(Omnia ad maiorem dei gloriam / Alles zur größeren Ehre Gottes)
Der Namenspatron der Kirche hält einen Katechismus in der Hand, zu seinen Füßen sieht man Wiener Kinder und im Bildhintergrund den Stephansdom; das Prager Jesulein steht in einem Schrein vor dem Bild des Brückheiligen.
Der geräumige, in neoromanischen Formen errichtete Unterkirche (Krypta) wurde als Kapelle und Versammlungsraum für die verschiedenen Marianischen Kongregationen eingerichtet und der „Seligen Jungfrau Mario, der Herrin und Beschützerin der Sodalen“ geweiht. Der Altar, eine Stiftung der Herrenkongregation an der Universitätskirche im 1.Bezirk, trägt im Aufsatz eine große Steingruppe „Huldigung der Sodalen vor der Himmelkönigin“ von Franz Barwig d.j. (1902). 1925 wurde Petrus Canisius heilig gesprochen und zum Kirchenlehrer erhoben. Damit war der Weg frei, ihm durch ein Dekret der Ritenkongregation zum Hauptpatron der Canisiuskirche erklären zu lassen. 1939 wurde auf Grund politischer Erwägungen die Canisiuskirche zur Pfarrkirche für die gleichnamige „Pfarre Canisiuskirche“.