Willi Richter

deutscher Politiker (SPD), MdB, MdEP und Vorsitzender des DGB
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 30. September 2004 um 23:06 Uhr durch 172.176.45.36 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Willi Richter (* 1. Oktober 1894 in Frankfurt am Main, † 27. November 1972 ebenda) war ein deutscher Politiker der SPD.

Richter war 1947 bis 1949 Mitglied des Wirtschaftsrates der Bizone und dort Vorsitzender des Politischen Prüfungsausschusses und des Ausschusses für Arbeit. Er gehörte dem Deutschen Bundestag seit dessen erster Wahl 1949 bis 1957 an. Er war 1949 bis 1953 stv. Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Arbeit und 1949 bis 1957 Vorsitzender des Ausschusses für Sozialpolitik.

Seit 1948 war er Vorsitzender des Planungsausschusses zur Errichtung einer Verwaltung für Arbeit, der die Grundlagen für die Errichtung der Bundesanstalt für Arbeit (heute Bundesagentur für Arbeit) schuf. Mit Robert Pferdmenges (CDU) und Karl Atzenroth (FDP) ist er maßgeblich an der Erarbeitung der Mitbestimmungsgesetze (1951: Montanmitbestimmungsgesetz, 1952: Betriebsverfassungsgesetz, 1953: Personalvertretungsgesetz) beteiligt gewesen.

Richter war damit einer der Väter der Arbeits- und Sozialordnung der Bundesrepublik Deutschland, wie sie dem Grunde nach bis heute besteht.

1956 bis 1962 war Richter Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). 1960 war er in der Regierungsmannschaft des SPD-Kanzlerkandidaten Willy Brandt als Sozialminister vorgesehen.