Skrewdriver | |
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Gründung | 1977 |
Genre | RAC |
Gründungsmitglieder | |
Gesang | Ian Stuart |
Gitarre | Phil Walmsley |
Gitarre | Ron Hartley |
Bass-Gitarre | Kev McKay |
Schlagzeug | John Grinton |
Skrewdriver war eine international bekannte neonazistische Musikgruppe aus Blackpool, Großbritannien.
Anfänge
Die Band gründete sich 1977 als Punkband und spielte im Quartett Punk Rock ohne jegliche rassistische Tendenz. Noch im Gründungsjahr erschien die LP "All skrewed up". 1979 löste sich die Band in der ursprünglichen Formation auf.
Der Sänger und Gitarrist, Ian Stuart Donaldson (der sich meist nur Ian Stuart nannte und aus der Gegend um Blackpool kam), engagierte sich in verschiedenen rechtsextremen politischen Projekten, z.B. in der National Front und 1981 bei "Rock against Communism". 1982 meldete er sich mit anderen Musikern erneut als "Skrewdriver" mit der Single "Back with a bang" zurück. Nun schlugen sich klare rassistische Aussagen in den Liedtexten nieder, beispielsweise in der zweiten Single "White Power" (1983). War die Band Anfangs noch nationalistisch im Rahmen des National-Front-Programms, so wurde sie zunehmend offen nationalsozialistisch. Die Band stellt quasi den Archetyp einer neonazistischen Musikgruppe dar. SS
Ab 1985
1985 erfolgte der Bruch mit der National Front und Ian Stuart war maßgeblich an der Gründung des Blood and Honour-Netzwerks beteiligt, einer Organisationsstruktur für neonazistische und rechtsextreme Bands. "Blood and Honour" war auch der Titel eines Albums der Band von 1985. Der musikalische Vorgänger hieß "Hail the new dawn" und trug ein martialisches Wikingercover. Auf Konzerten wurde inzwischen für die britische Rechtsaußen-Partei British National Party geworben und die Band war bei dem deutschen Rechtsrock-Label Rock-O-Rama unter Vertrag, bei dem bis 1990 mehrere Alben erschienen.
Kriminalität
Im Umfeld der Gruppe kam es immer wieder zu rassistisch oder politisch motivierter Gewalt. So musste Donaldson im Jahr 1986 eine mehrmonatige Haftstrafe wegen des Überfalls auf einen Nigerianer in London verbüßen, im Jahr 1991 waren die fünf Bandmitglieder in Cottbus Mitangeklagte im Prozess wegen einer Messerstecherei gegen einen Anhänger der linken Szene.
Der Tod von Ian Stuart
Donaldson starb 35-jährig am 24. September 1993 an den Folgen eines Autounfalls, Skrewdriver löste sich daraufhin auf. In der Neonazi-Szene wird Ian Stuart Donaldson seitdem als Ikone verehrt und es halten sich hartnäckig Gerüchte über die Umstände seines Todes.
Der Gitarrist von Skrewdriver Steve Calladine alias Stigger gründete kurz nach Stuarts Tod eine eigene RAC-Band namens "Warlord", was als Tribut an einem gleichnamigen Skrewdriver-Song zu verstehen ist. Warlord wird in der Szene als halboffizielle Skrewdriver-Nachfolgeband gehandelt.
Diskografie
- You're so dumb 7" (Chiswick, 1977)
- Anti-social 7" (Chiswick, 1977)
- All skrewed up Lp (Chiswick, 1977)
- Built up, knocked down 7" Ep (TJM, 1979)
- Back with a bang 12" Ep (Boots & Braces 1982)
- White Power 7" Ep (White Noise, 1983)
- Voice of Britain 7" Ep (White Noise, 1983)
- Hail the new dawn Lp (Rock-O-Rama, 1984)
- Invasion 7" (Rock-O-Rama, 1985)
- Blood and honour Lp (Rock-O-Rama, 1986)
- White rider Lp (Rock-O-Rama, 1987)
- After the fire Lp (Rock-O-Rama, 1988)
- Warlord Lp (Rock-O-Rama, 1989)
- The early years (Vol. 1 & 2) Lp (Rock-O-Rama, 1989)
- The strong survive Lp (Rock-O-Rama, 1991)
- Live & Kicking Lp (Rock-O-Rama, 1991)
- Freedom, what freedom Lp (Rock-O-Rama, 1992)
- Hail Victory Lp (Rock-O-Rama, 1994, indiziert)