Jane Digby

Tochter von Admiral Henry Digby und Lady Jane Elizabeth Digby, geborene Coke
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Jane Elizabeth Digby (* 3. April 1807 in Forston House/Dorset; † 11. August 1881 in Damaskus) war die Tochter von Admiral Henry Digby und Lady Jane Elizabeth Digby, geborene Coke. Ihr Großvater mütterlicherseits war Sir Thomas Coke, Graf von Norfolk.

Leben

Am 15. Oktober 1824 heiratete Jane Digby Edward Law, Lord Ellenborough, den späteren Vizekönig von Indien. Mit diesem hatte sie einen Sohn, Arthur Dudley, der jedoch schon im Alter von 2 Jahren starb.

Schon während der Ehe begann Jane Digby ein ausschweifendes Liebesleben. Sie hatte mehrere Affären, unter anderem mit ihrem Cousin George Anson, dem Bibliothekar Frederick Madden und dem österreichischen Fürsten und Staatsmann Felix Schwarzenberg.

1830 lies sich Lord Ellenborough von Jane Digby scheiden. Sie ging nach Paris, wo sie mit Felix Schwarzenberg, der sich dort in einer politischen Angelegenheit aufhielt, zusammenlebte. Aus der Liebesbeziehung zu Schwarzenberg ging die Tochter Mathilde Selden (* 12. November 1829) hervor. Jane Digby hoffte jedoch vergebens auf eine Heirat mit Schwarzenberg. Vielmehr lies sie dieser in Paris zurück, nahm jedoch die gemeinsame Tochter mit nach Österreich. Jane Digby sah ihre Tochter nie wieder.

Nach der Trennung von Schwarzenberg begab sich Jane Digby nach München, wo sie die Mätresse von König Ludwig I. von Bayern wurde, der als Vater der Kinder Felipo Antonio Herberto (* 27. Januar 1833) und Bertha (* September 1834) in Frage kommt. Andererseits könnte auch Karl von Venningen, den Jane am 16. November 1833 heiratete, der Vater sein.

Während der Ehe mit von Venningen lernte Digby den griechischen Grafen Spyridon Theotoky kennen und verliebte sich in diesen. Nachdem Karl von Venningen von dieser Affäre erfuhr, forderte er Theotoky zu einem Duell heraus. Karl von Venningen verwundete Theotoky, lies sich jedoch auf den Wunsch Jane Digbys hin, von dieser scheiden.

Jane Digby heiratete Theotoky im Jahre 1841. Gemeinsam zogen sie nach Griechenland um. Aus dieser Ehe stammt der am 21. März 1840 geborene John Henry. Aber auch die Ehe mit Theotoky hielt nicht lange, da Digby unter anderem ein Verhältnis mit Otto I. von Griechenland, einem Sohn von Ludwig I. von Bayern, hatte. John Henry starb bereits im Alter von 6 Jahren bei einem Unfall.

Weitere Liebhaber Digbys waren der Räuberhauptmann Cristos Hadschi-Petros, ebenfalls ein Grieche, und ein Beduine namens Saleh.

Im Alter von 46 Jahren reiste Jane Digby nach Syrien, wo sie den 26 Jahre alten Scheich Medjuel el Mezrab kennen und lieben lernte. 1854 heiratet Digby den Scheich und nahm den Namen Jane Elizabeth Digby el Mezrab an. Sie lernte ihre neunte Sprache. Mit dem Scheich lebte sie in einer Jahreshälfte in dessen Nomadenzelt und in der anderen in einem Palast in Damaskus, den Digby von ihren Ersparnissen (aus der Abfindung für die Scheidung von Lord Ellenborough)bauen lies. Sie blieb bis zu ihrem Tode am 11. August 1881 Gemahlin des Medjuel el Mezrab. Jane Digby wurde in Damaskus bestattet.


Literatur

Lesley Blanch und Kyra Stromberg: Nomadin des Herzens - Jane Digby (biographischer Roman); Edition Ebersbach, 1. Auflage Februar 2005, ISBN 3-934-70396-8

Julia von Brencken: Die Wüstenschwalbe (biographischer Roman), ISBN 3-793-60316-4

Alan Savage: Die letzte Königin (historischer Roman); Bastei Lübbe, 1. Auflage 2004, ISBN 3-404-15221-2

Cornelia Oelwein: Lady Jane Ellenborough - Eine Frau beeindruckt ihr Jahrhundert (biographischer Roman), Ehrenwirth 1996, ISBN 3-43103-434-9

Mary S. Lovell: A Scandalous Life - A Biography of Jane Digby (Biographie); Fourth Estate; 2. Auflage 2003, englisch, ISBN 1-85702-469-9

John Ure: In Search of Nomads; Constable and Robinson 2004; englisch, ISBN 1-84529-082-8