Als Obertonharmonik oder Obertonmelodik bezeichnet man eine Art der Harmonik in der Musik.
In der Obertonharmonik orientieren sich die Tonleitern nicht an mathematisch bedingten Skalen wie Ganz- oder Halbtönen, sondern an den Obertönen eines Grundtones. Melodien und Akkorde halten so ein relativ starres Schema ein.
Oberton-Schema
Obertöne sind Töne, die beim Spielen eines Grundtones mitklingen. Die wichtigsten Obertöne eines Grundtons sind folgende:
- Oktave
- Quint
- Quart
- Große Terz
- Kleine Terz
wobei jeder Intervall auf den vorherigen Oberton aufbaut. So liegt der dritte Oberton etwa zwei Oktaven über dem Grundton. (siehe hierzu auch: temperierte Stimmung)
Verbreitung
Die Obertonharmonik ist vor allem in traditionellen Musikstilen Asiens und Südamerikas verbreitet. Eine besondere Bedeutung hat sie in der traditionellen Musik der Andenländer (Andine Musik), die erst nach Eintreffen der Spanier im 15. Jahrhundert die Diatonik aufnahmen.