Buschhoven (Swisttal)

Ortsteil von Swisttal
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Buschhoven ist ein Ortsteil der Gemeinde Swisttal im südwestlichen Nordrhein-Westfalen. Am 1. Januar 2007 hatte er 3226 Einwohner [1].

Geschichte

 
Stück der Eifelwasserleitung in Buschhoven

Römische Zeugnisse in Buschhoven sind die beeindruckende Ingenieurleistung Eifelwasserleitung, die, quer durch den Ortskern aus der nahen Eifel kommend, über die Ville bis nach Köln (ca. 114 km Gesamtlänge) verlief und die Römerstraße von Trier nach Bonn. Weiterhin ist eine als Eiserner Mann bezeichnete Eisenstele von ca. 1,20 Höhe (Höhe ab Boden) zu erwähnen; wahrscheinlich ein historischer Messpunkt nichtrömischen Ursprungs im umgebenden Kottenforst.

Die römische Vorgängersiedlung lag exakt auf einer 44 Kilometer langen, schnurgeraden Kultlinie der aufanischen Matronen zwischen dem Bonner Münster und dem Matronenheiligtum auf der sogenannten Görresburg zu Nettersheim in der Eifel. 796 wird Bishoveshoven erstmals urkundlich erwähnt, Karl der Große schenkt Buschhoven dem Kölner Erzbischof Hildebold.

In der Wasserburg zu Buschhoven wurden 1543 zwei Reformationsschriften (Einfaltigs Bedencken) durch Martin Bucer und Philipp Melanchthon für den Kölner Erzbischof Hermann V. von Wied verfasst. 1645 wurde die Wasserburg im 30-jährigen Krieg zerstört.

Buschhoven ist seit genau 200 Jahren (2006 ist Bezug) Wallfahrtsort mit der Rosa Mystica, einer Wandermuttergottes, und dem sich auf diese romanische Holzfigur beziehenden alljährlichen sog. Rosenfest im Juni. Die Rosa Mystica kam damals ursprünglich aus Stift Schillingscapellen, Dünstekoven, ein weiterer Swisttaler Ortsteil, als Geschenk der damaligen Herrschaft, als das Kloster aufgelöst wurde.

Zudem liegt Buschhoven auf einem der historischen Jakobswege, worauf die Muschel an der Versöhnungskiche hinweist.

Der umliegende Kottenforst als Teil der Ville bzw. des sog. Vorgebirges zur Eifel, gleichzeitig Rest des Urstromtals des Rheins, war ein Lieblingsrevier für Parforcejagden des Kurfürsten Clemens August I. von Bayern, der nicht nur in dieser Gegend etliche Baudenkmäler hinterließ.

Ein Kriegerdenkmal an der alten Poststraße erinnert an die Gefallenen des Feldzuges von 1870/1871 und an die Gefallenen der Weltkriege.

1969 erfolgte die Eingemeindung Buschhovens in die Flächengemeinde Swisttal.

Heute

Neben den Fragmenten der Eifelwasserleitung sind als Sehenswürdigkeiten im durch Fachwerkbauten geprägten Ortskern die am historischen Dorfweiher gelegene, weithin sichtbare, katholische Katharinenkirche, die nun evangelische, alte Kirche (Versöhnungskirche) mit einer durch Klais/Bonn restaurierten und erweiterten Romantikorgel aus dem Jahre 1851 des auch international sehr anerkannten Linnicher Orgelbauers Wilhelm Korfmacher und die Kapelle jenseits der am nördlichen Ortsrand entlang geführten B 56 zu nennen. Die Lage der Kapelle ermöglicht insbesondere einen schönen Blick über die fruchtbare Zülpicher Börde und auf die Eifel am Horizont im Westen. Radwege, Richtungen Bonn und Morenhoven/Rheinbach bzw. durch den Kottenforst, divers geführt, ermöglichen angenehme Radfahrten.

Es existieren, neben Gaststätten/Restaurants/Hotel und zwei Supermärkten, eine Bankfiliale (Geldautomat) und einige Diversitätengeschäfte. Angebote, insbesondere an die verhältnismäßig überalterte Bevölkerung, wie (Zahn)-Ärzte, Pflege u. Betreuung etc., sind ebenfalls vorhanden.

Seit vielen Jahren ist französischer Partnerort Quesnoy-sur-Deûle bei Lille.

Der örtliche Tennisverein verfügt über diverse Plätze am südöstlichen Ortsrand, der Fußballverein SV Hertha Buschhoven, in unmittelbarer Nachbarschaft, über einen Aschenplatz. In der anbei gelegenen Schießanlage und insbesondere im angeschlossenen Festsaal ist nicht nur der Schützenverein aktiv. Nächstgelegene öffentliche Schwimmbäder befinden sich in Rheinbach, Bonn oder Bornheim. Golfplätze lassen sich in Bornheim-Brenig (ca. 7 km) und in Rheinbach-Peppenhoven (ca. 4,5 km) bzw. Swisttal-Miel (ca. 4 km) bespielen.

  1. Inklusive Zweitwohnsitze, Quelle: Website der Gemeinde Swisttal

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