U 101 (U-Boot, 1940)
U 101 war ein deutsches U-Boot vom Typ VII B, das im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Kriegsmarine eingesetzt wurde.
U 101 (U-Boot, 1940) (vorheriges/nächstes – alle U-Boote)
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Typ: | VII B |
Feldpostnummer: | M 15344 |
Werft: | Krupp Germaniawerft Kiel |
Bauauftrag: | 15. Dezember 1937 |
Baunummer: | 594 |
Kiellegung: | 31. März 1939 |
Stapellauf: | 13. Januar 1940 |
Indienststellung: | 11. März 1940 |
Kommandanten: |
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Einsätze: | *10 Feindfahrten |
Versenkungen: | |
Verbleib: | 3. Mai 1945 in Neustadt selbst gesprengt. |
Geschichte
Der Auftrag für das Boot wurde am 15. Dezember 1937 an die Germaniawerft in Kiel vergeben. Die Kiellegung erfolgte am 31. März 1939, der Stapellauf am 13. Januar 1940, die Indienststellung unter Kapitänleutnant Fritz Frauenheim fand schließlich am 11. März 1940 statt.
Das Boot gehörte nach seiner Indienststellung am 30. Mai 1940 bis zum 28. Februar 1942 als Ausbildungs- und Frontboot zur 7. U-Flottille in Kiel bzw. St. Nazaire. Vom 1. März 1942 bis zum 31. März 1942 als Ausbildungsboot zur 26. U-Flottille nach Pillau sowie vom 1. April 1942 bis zum 31. August 1942 als Schulboot zur 21. U-Flottille ebenfalls in Pillau kommandiert, kam das Boot vom 1. September 1942 bis zum 31. August 1943 als Ausbildungsboot zur 24 U-Flottille nach Memel und vom 1. September 1943 bis zu seiner Außerdienststellung am 21. Oktober 1943 zur 23. U-Flottille nach Danzig. Nach der Außerdienststellung diente das U 101 bis zu seiner Sprengung am 3. Mai 1945 als Schießstandboot bei der 3. U-lehrdivision.
U 101 unternahm während seiner Dienstzeit zehn Feindfahrten, auf der 23 Schiffe mit 118.529 BRT versenkt und zwei Schiffe mit 14.213 BRT beschädigt werden konnten.
Einsatzstatistik
Erste Feindfahrt
Das Boot lief am 29. September 1940 um 5.00 Uhr von Kiel aus, und lief am 19. Oktober 1940 um 18.40 Uhr in Lorient ein.Auf dieser 29 Tage dauernden und zirka 3.400 sm lange Unternehmung in den Nordatlantik, dem Nordkanal und der Rockall Bank, wurden fünf Schiffe mit 20.279 BRT versenkt und ein Schiff mit 3.697 BRT beschädigt.
- 6. Oktober 1940 : Versenkung des norwegischen Tankers Nina Borthen mit 6.123 BRT.
- 9. Oktober 1940 : Versenkung des griechischen Dampfers Zannes Gounaris mit 4.407 BRT.
- 9. Oktober 1940 : Beschädigung des britischen Dampfers Graigwen mit 3.697 BRT.
- 9. Oktober 1940 : Versenkung des griechischen Dampfers Delphin mit 3.816 BRT.
- 13. Oktober 1940 : Versenkung des estnischen Dampfers Nora mit 1.186 BRT.
- 15. Oktober 1940 : Versenkung des britischen Dampfers Thristlegarth mit 4.747 BRT.
Zweite Feindfahrt
Das Boot lief am 9. November 1940 um 13.30 Uhr von Lorient aus, und lief am 12.Dezember 1940 um 17.15 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 33 Tage dauernden und zirka 3.500 sm langen Unternehmung in den Nordatlantik und westlich des Nordkanals, wurden sieben Schiffe mit 38.465 BRT versenkt.
- 21. November 1940 : Versenkung des britischen Dampfers Daydawn mit 4.768 BRT.
- 21. November 1940 : Versenkung des griechischen Dampfers Victoria mit 6.085 BRT.
- 27. November 1940 : Versenkung des britischen Motorschiffes Glenmoor mit 4.393 BRT.
- 28. November 1940 : Versenkung des griechischen Dampfers Mount Athos mit 3.578 BRT.
- 28. November 1940 : Versenkung des britischen Dampfers St. Elwyn mit 4.940 BRT.
- 8. Dezember 1940 : Versenkung des britischen Dampfers Calabria mit 9.515 BRT.
- 9. Dezember 1940 : Versenkung des britischen Dampfers Empire Jaguar mit 5.186 BRT.
Dritte Feindfahrt
Das Boot lief am 21. Januar 1941 um 12.00 Uhr von Lorient aus, und am 24. Februar 1941 um 17.05 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 24 Tage dauernden Unternehmung in den Nordatlantik, westlich des Nordkanals und Irlands, wurden drei Schiffe mit 22.948 BRT versenkt und ein Schiff mit 10.516 BRT beschädigt.
- 13. Februar 1941 : Beschädigung des britischen Tankers Arthur F. Corwin mit 10.516 BRT.
- 17. Februar 1941 : Versenkung des britischen Tankers Edwy R. Brown mit 10.455 BRT.
- 18. Februar 1941 : Versenkung des britischen Motorschiffes Seaforth mit 5.459 BRT.
- 19. Februar 1941 : Versenkung des norwegischen Motorschiffes Benjamin Franklin mit 7.034 BRT.
Vierte Feindfahrt
Das Boot lief am 1. April 1941 um 19.00 Uhr von Lorient aus, und lief am 12. Juli 1941 um 10.05 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 102 Tage dauernden Unternehmung in den Mittelatlantik, den Kanarischen Inseln und vor Freetown, bei dem das Boot am 14. und 15 Mai 1941 vom deutschen Versorger Egerland versorgt wurde, wurden zwölf Schiffe mit 58.553 BRT versenkt.
- 1. Mai 1941 : Versenkung des britischen Dampfers Samsö mit 1.494 BRT.
- 3. Mai 1941 : versenkung des britischen Dampfers Wray Castle mit 4.253 BRT.
- 6. Mai 1941 : versenkung des britischen Motorschiffes Surat mit 5.529 BRT.
- 6. Mai 1941 : Versenkung des britischen Motorschiffes Dunkwa mit 4.752 BRT.
- 9. Mai 1941 : Versenkung des britischen Dampfers City of Winchester mit 7.120 BRT.
- 11. Mai 1941 : Versenkung des britischen Dampfers City of Shanghai mit 5.828 BRT.
- 22. Mai 1941 : versenkung des britischen Tankers British Grenadier mit 6.857 BRT.
- 24. Mai 1941 : Versenkung des griechischen Motorschiffes Marionga mit 4.236 BRT.
- 25. Mai 1941 : Versenkung des ägyptischen Dampfers Radames mit 3.575 BRT.
- 25. Mai 1941 : Versenkung des niederländischen Dampfers Wangi Wangi mit 7.789 BRT.
- 8. Juni 1941 : Versenkung des britischen Dampfers Elmdene mit 4.853 BRT.
- 29. Juni 1941 : Versenkung des italienischen Dampfers Ernani mit 6.619 BRT.
Fünfte Feindfahrt
Das Boot lief am 10. September 1941 um 19.30 Uhr von Lorient aus, und lief am 9. November 1941 um 10.45 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 59 Tage dauernden und zirka 9.400 sm langen Unternehmung in den Mittelatlantik, den Kapverdischen Inseln, vor Freetown und Gibraltar, wurden zwei Schiffe mit 10.594 BRT versenkt.
- 22. September 1941 : Versenkung des britischen Dampfers Niceto de Larrinaga mit 5.591 BRT.
- 22. September 1941 : Versenkung des britischen Motorschiffes Edward Blyden mit 5.003 BRT.
Sechste Feindfahrt
Das Boot lief am 3. Januar 1942 um 15.30 Uhr von Lorient aus, und lief am 1. März 1942 um 11.00 Uhr wieder dort ein. Auf dieser 46 Tage dauernden und zirka 7.050 sm langen Unternehmung in den Westatlantik und der USA-Ostküste, wurden vier Schiffe mit 26.539 BRT versenkt.
- 2. Februar 1942 : Versenkung des US-amerikanischen Tankers W.L. Steed mit 6.182 BRT.
- 4. Februar 1942 : Versenkung des panamesischen Dampfers San Gil mit 3.627 BRT.
- 5. Februar 1942 : Versenkung des US-amerikanischen Tankers India Arrow mit 8.327 BRT.
- 5. Februar 1942 : Versenkung des US-amerikanischen Tankers China Arrow mit 8.403 BRT.
Siebte Feindfahrt
Achte Feindfahrt
Neunte Feindfahrt
Zehnte Feindfahrt
Verbleib
Das Boot wurde am 3. Mai 1945 im Hafenbereich von Neustadt nach Raketentrefferschäden durch vier Flugzeuge vom Typ Hawker Typhoon der britischen Squadron 175 auf den Strand gesetzt und selbst gesprengt. Position unbenannte Parameter 1:54_07_N_10_50_E_type:landmark, 2:54° 7' Nord, 10° 50' Ost im Marine-Planquadrat AO 7766.
Literatur
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 1: Die deutschen U-Boot-Kommandanten, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn 1996, ISBN 3-8132-0490-1
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 2: Der U-Boot-Bau auf deutschen Werften, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn 1997, ISBN 3-8132-0512-6
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 3: Deutsche U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn, ISBN 3-8132-0513-4
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 4: Deutsche U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn Hamburg-Berlin-Bonn, ISBN 3-8132-0514-2
- Rainer Busch / Hans-Joachim Röll: Der U-Boot-Krieg, Band 5: Die Ritterkreuzträger der U-Boot-Waffe von September 1939 bis Mai 1945, Verlag Mittler & Sohn, ISBN 3-8132-0515-0
- Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Band 1: Die Jäger 1939-1942 Wilhelm Heyne Verlag München 1998, ISBN 3-453-12345-X
- Clay Blair: Der U-Boot-Krieg, Band 2: Die Gejagten 1942-1945 Wilhelm Heyne Verlag München 1996, ISBN 3-453-16059-2
- Erich Gröner: Die Handelsflotten der Welt 1942 und Nachtrag 1944, J. F. Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00552-4
- Erich Gröner: Suchliste für Schiffsnamen, J. F. Lehmanns Verlag München 1976, ISBN 3-469-00553-2
- Alan J. Tennent: British and Commonwealth Merchant Ship Losses to Axis Submarines 1939-1945, Sutton Publishing Limited 2002. ISBN 0-7509-2760-7
- Robert M. Browning Jr.: U.S. Merchant Vessel War casualties of World War II, Airlife Publishing Ltd. Shrewsburry 1996. ISBN 1-55750-087-8
- Paul Kemp: Die deutschen und österreichischen U-Boot-Verluste in beiden Weltkriegen, Urbes Verlag Hans Jürgen Hansen, Gräfelfing vor München 1998, ISBN 3-924896-43-7
Siehe auch
Weblinks
- ubootwaffe.net, eine ausführliche Seite über deutsche U-Boote (engl.)
- u-bootarchiv.de, eine ausführliche Seite über deutsche U-Boote (deutsch)