Basisdaten | |
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Bundesland: | Hamburg |
Bezirk: | Harburg |
Fläche: | ca. 9 km² (geschätzt) |
Einwohner: | 780 (2006) |
Bevölkerungsdichte: | ca. 87 Einwohner je km² (geschätzt) |
Vorwahl: | 040 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Kfz-Kennzeichen: | HH
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Moorburg ist ein Stadtteil von Hamburg im Bezirk Harburg im Ortsamtsbereich Süderelbe.
Geografie
Nachbargemeinden
An Moorburg grenzen die Stadtteile: nördlich Altenwerder, östlich Wilhelmsburg, südlich Heimfeld, südwestlich Hausbruch, westlich Francop (alle im Bezirk Harburg).
Geschichte
Moorburg gehört seit 1375 zu Hamburg. Er ist der älteste und war bis 1937 der einzige Stadtteil Hamburgs südlich der Elbe. Zudem ist er einer der ältesten Stadtteile Hamburgs überhaupt. Es ist ein lang gezogenes Straßendorf und war lange Zeit das längste Straßendorf Europas. Nur um die Kirche herum hat es eine Anballung von Häusern, die so etwas wie ein Zentrum andeuten.
Die Hamburger kauften das Gebiet, um in unmittelbarer Nähe der Alten Süderelbe (dieser Seitenarm der Elbe, der südlich etwas abseits an Hamburg vorbeiführte, wurde als Folge der großen Flut 1962 zugeschüttet), der damals der Hauptstrom der Elbe war und bevorzugt von den Schiffen befahren wurde, eine Burg, einen ständig besetzten Wehrturm, zu errichten, um von dort aus die Schifffahrt zu kontrollieren. Das hatte zur Folge, dass die Handelsleute für die Waren auf den Schiffen entweder Zölle zahlen oder ihre Waren in Hamburg einige Zeit zum Verkauf anbieten mussten. Dies führte zu dauerhaftem Streit mit den Lüneburger Herzögen, die im benachbarten Harburg residierten, und ihre Rechte verletzt sahen. Hamburg hat letztendlich den Streit für sich entschieden.
Politik
Moorburg liegt seit 1982 im Hafenerweiterungsgebiet. Die Stadt hat bereits mehr als 90 Prozent der Häuser aufgekauft. Es läuft jedoch bereits seit mehreren Jahren ein aufwändiges Sanierungsprogramm für die in städtischem Besitz befindlichen Immobilien. Ebenfalls wird erheblich in die soziale Infrastruktur investiert, um den Stadtteil dauerhaft zu stabilisieren. Die Stadt erteilt für im Stadtteil lebende Bauwillige in begrenztem Umfang befristete Baugenehmigungen bis zum Jahr 2035. Es ist in zunehmendem Maße kaum noch damit zu rechnen, dass der Stadtteil, wie bereits Altenwerder, einem Containerterminal Platz machen soll. Die Bewohner des Ortes setzen sich seit vielen Jahren geschlossen und engagiert dafür ein, den Ort zu erhalten.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Die St. Maria-Magdalena-Kirche wurde im 17. Jahrhundert erbaut, erstmals erwähnt wurde eine Kirche in Moorburg 1309. Diese stand bis zum 17. Jahrhundert auf einer Warft am Moorburger Kirchdeich. Sie wurde dann an dem heutigen Standort am Moorburger Elbdeich neu erbaut. Sie ist in ihrem Inneren die am vollständigsten erhaltene Barockkirche Hamburgs.
Sport
In Moorburg sind der Moorburger Turn- und Sportverein von 1897 e. V. und der Schützenverein zu Moorburg von 1903 e. V. ansässig.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Moorburg wird auf Stelzen bzw. einem Damm von der Bundesautobahn 7durchschnitten. Sie schirmt sich vom Ort relativ gut ab durch seitlich von ihr verlaufende weitläufige Freiflächen. Der Bus 157 fährt in 10 Minuten nach Harburg zur Fernbahn und S-Bahn. Von dort ÖPNV-Verbindung zur Hamburger City. Der Bus 250 fährt von der Ortsmitte direkt zum Bahnhof Hamburg-Altona und dort ebenfalls zur Fernbahn und S-Bahn. Der Moorburger Elbdeich führt direkt ins Alte Land, Europas größtes zusammenhängendes Obstanbaugebiet.
Über die östlich verlaufende Süderelbe führt die Kattwykbrücke, eine Hubbrücke für den Straßenverkehr und die Züge der Hamburger Hafenbahn. Sie verbindet Moorburg mit der Elbinsel Wilhelmsburg und darüber hinaus mit der Hamburger City.
Ansässige Unternehmen
Es gibt in Moorburg zwei Gastwirtschaften sowie mehrere Fuhrunternehmen, außerdem einen Tante-Emma-Laden. Mit mehreren Handwerks- und bäuerliche Betrieben hat sich eine bunte Mischung kleinerer Betriebe, vielfach auf Familienbasis erhalten. Ebenfalls haben sich einige Künstler und Kunsthandwerker im Ort angesiedelt.
Kraftwerk Moorburg
Siehe Hauptartikel: Kraftwerk Moorburg
Zwischen 1974 und 2001 betrieben die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW) ein mit Erdgas und Heizöl befeuertes Kraftwerk. Es hatte eine elektrische Leistung von 1000 MW und gehörte damit zu den größten konventionellen Kraftwerken in Deutschland. Das Kraftwerk wurde im April und Mai 2004 gesprengt.
Der Schornstein des Gaskraftwerks war mit einer Höhe von 256 m das höchste massive Gebäude Hamburgs (der Fernsehturm ist ohne seine Antenne 204 m hoch).
Vattenfall Europe plant am Standort Moorburg den Bau von zwei neuen steinkohlegefeuerten Kraftwerksblöcken mit jeweils 820 MWel und 450 MWth. Es soll primär als Ersatz für das im Jahre 2011 vom Netz gehende Heizkraftwerk Wedel entstehen. Im September 2006 gab der Aufsichtsrat von Vattenfall Europe grünes Licht für den Bau des Kraftwerks. Dieses wird rund 1,7 Mrd. Euro kosten. Die Inbetriebnahme ist für 2012 vorgesehen.[1]
Bildung
Der Hamburger Senat wollte die Moorburger Grundschule 2004 schließen, entschloss sich allerdings nach Bürgerprotesten dies zunächst nicht zu tun. Organisatorisch wurde die Grundschule vorübergehend die Zweigstelle der Schule in Neuenfelde. Aufgrund nicht ausreichender Anmeldezahlen wird die Schule im Jahr 2007 doch endgültig geschlossen. Auf dem Gelände der Schule bleibt ein Kindergarten erhalten.