Münster (Hessen)

hessische Gemeinde im Landkreis Darmstadt-Dieburg
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. April 2007 um 18:30 Uhr durch Bärski (Diskussion | Beiträge) (-oberkat). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Münster ist eine Gemeinde im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen.

Geografie

 
Umgebungskarte

Die Gemeinde Münster besteht aus folgenden drei Ortsteilen:

  • Münster mit ca. 11.000 Einwohnern
  • Altheim mit ca. 3000 Einwohnern
  • Breitefeld mit ca. 150 Einwohnern

Nachbargemeinden

Im Norden von Münster liegt die Gemeinde Eppertshausen, im Osten an die Stadt Babenhausen, im Süden liegen die Städte Groß-Umstadt und Dieburg, sowie im Westen die Gemeinde Messel.

Geschichte

Die Ursprünge der Gemeinden Münster und Altheim verlieren sich im Dunkel der Geschichte. Der Name von Münster deutet auf die fränkische oder karolingische Zeit hin. In alten Urkunden wird von 'Monster', 'Munster' oder 'Monstere' gesprochen. Das Wort deutet auf das lateinische 'monasterium' hin, was soviel wie 'Klosterkirche' oder 'zum Kloster gehörig' bedeutet.

In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahre 782 n. Chr. an das Kloster Lorsch spricht eine Äbtissin Aba von einem Besitz 'ad gaspenze' (an der Gersprenz). Dieser Besitz gehört zu einem Kloster 'Neuenhof', das im Rheingau in der Gemarkung 'Raodora' (Roden, Ober- und Nieder-Roden) am Fluss 'Rohada' (Rodau) liegt und das sie mit allen zugehörigen Besitzungen dem Kloster Lorsch schenkt. Wahrscheinlich war Münster dieser Besitz 'an der Gersprenz'.

In einer Urkunde aus dem Jahre 1254 wird Münster erstmals erwähnt. Zugleich wird immer wieder ein kleiner Ort, Werlach, genannt, der in der Nähe der Werlacher Mühle (heutiges landwirtschaftliches Anwesen Ries) lag und um 1489 nicht mehr vorhanden war, denn in einer Urkunde nach dieser Zeit wird Werlach als 'das verheerte Dorf' bezeichnet.

Im Zuge von Erbauseinandersetzungen kam Münster 1304 zu 5/6 an den Grafen Falkenstein und zu 1/6 an die Grafen von Hanau. Als im Jahre 1418 mit Werner II. von Falkenstein dieses Geschlecht im männlichen Stamm ausstarb, wechselten die Herrschaftsverhältnisse in Münster erneut. Im Mai 1419 wurde das Falkenstein'sche Erbe unter den 3 Schwestern des letzten Falkensteiners aufgeteilt.

Münster und Werlach kamen an die Solmser Linie und durch Erbfolge teils an die verwitwete Gräfin Anna von Sayn und teils an den Grafen von Ysenburg. Ab 1486 hatten die Grafen Dieter von Ysenburg 5/6 von Münster und Werlach im Besitz. In dieser Urkunde wird Werlach zum letzten Mal erwähnt.

Das verbliebene Sechstel von Münster und Werlach, das wiederum durch Erbfolge an die Grafen von Hanau-Lichtenberg kam, wurde durch Tausch im Jahre 1684 an Kurmainz abgetreten. Mainz tauschte im Jahre 1706 diesen Teil von Münster an Ysenburg, das nun im gesamten Besitz von Münster war. Da sich Fürst Karl von Ysenburg mit Napoleon I. verbündet hatte, musste er nach dessen Niederlage mit Folgen rechnen. Er flüchtete in die Schweiz und konnte nicht verhindern, daß sein Fürstentum 1815 an Kaiser Franz I. und am 9. Juli 1816 zu Hessen-Darmstadt kam.

Den Altheimern ging es nicht viel anders als den Münsterern. Die Entstehung ihres Dorfes liegt vermutlich noch weiter zurück. Man muss davon ausgehen, daß der frühromanische Mittelteil der Altheimer Kirche aus dem 11. Jahrhundert stammt und Mittelpunkt einer größeren Siedlung war.Die älteste bekannte Urkunde, in der Altheim erstmals erwähnt wird, stammt aus dem Jahre 1317.

Die Herren von Eppstein mit Besitz in Altheim gaben Lehen an 3 in Altheim ansässige Geschlechter, und zwar an die Gayling, die Kriege und die Schade. Nach dem Aussterben der Kriege und Schade im 16. Jahrhundert gingen deren Besitzanteile an die Grafen von Hanau-Lichtenberg, die damals in Babenhausen residierten.

Von 1527 bis 1736 gehörte Altheim zu Hanau-Lichtenberg. Als am 18. März 1736 der letzte Graf von Hanau-Lichtenberg gestorben war, fiel Altheim an Hessen-Kassel und blieb bis zum Jahre 1771 in dessen Besitz.

Nach langen Streitigkeiten einigten sich die beiden hessischen Adelsgeschlechter auf eine Teilung des Hanauer Erbes, so daß Altheim ab 28. März 1771 zu Hessen-Darmstadt gehörte.

Nach der Proklamation der Weimarer Republik am 9. November 1918 gehörten Münster und Altheim zum Volksstaat Hessen im Landkreis Dieburg. Durch den freiwilligen Anschluss von Altheim an Münster zum 31. Dezember 1971 wurde eine neue Phase in der Geschichte der Gemeinde Münster eingeleitet.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde ein Munitionsdepot mit Namen MUNA im nordwesten von Münster gebaut, die Bunker wurden von der US-Army bis 1963 weitergenutzt. Das Munitionslager wurde dann nach der Befreiung durch die Amerikaner von Münsterer Bürgern geplündert, woraufhin die Amerikaner mit Strafen bis hin zur Erschießungen drohten, sollten die gestohlenen Dinge nicht zurückgebracht werden. Die MUNA wurde später von den Amerikanern gesprengt. Die Munition, die dabei nur teilweise explodierte, verseuchte große Teile des Münsterer Waldes. Er wurde in den letzten Jahren teilweise von Kampfmitteln geräumt. In einem Teil der ehemaligen MUNA ist heute ein kommerzielles Lager für Sprengmunition untergebracht, es lagern dort mehrere Tonnen Sprengstoff.

Politik

Gemeindevertretung

Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 57,0 21 54,8 20
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 32,5 12 35,3 13
ALMA Alternative Liste Münster und Altheim 10,6 4 - -
GRÜNE BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - - 9,9 4
gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 43,0 51,8

Bürgermeister

Der Bürgermeister der Gemeinde Münster heißt Walter Blank und gehört der CDU an. Der erste Beigeordnete der Gemeinde ist Manfred Waldmann.

Wappen

Das Wappen Münsters ist eine Kombination aus dem Hanauer Schwan und zwei schwarzen Streifen, dem Siegel der Grafen von Ysenburg. Die Gemeinde nutzte es ab 1684 als Gerichtssiegel, seit 1956 ist es das ministeriell anerkannte Wappen.

Partnergemeinden

Kirchen

Verkehr

Münster liegt an der Dreieichbahn (Frankfurt-Dreieich-Buchschlag-Dieburg). Zudem verkehren ab Münster die Buslinien 5509 und 5510 Richtung Rödermark, Dieburg, Reinheim und Darmstadt. Der Ortsteil Altheim ist durch die Main-Rhein-Bahn an die Städte Darmstadt, Wiesbaden und Aschaffenburg angeschlossen.

Berühmte Persönlichkeiten

Vereine

In der Gemeinde Münster gibt es annähernd 70 Vereine. Darunter beispielsweise der VFL Münster,der Musikverein 1914 Münster,Männergesangverein 1845, den Schachclub, die Kolpingsfamilie, die Romméfreunde Altheim, der Turnverein 1898 Münster, Schützenverein Waidmannsheil Münster 1926 e.V.,die DJK Münster und die Messdiener Münster.