Comic

Folge von Bildern, die eine Geschichte erzählt
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Der Comic (v. engl.: comic strip komischer [Bilder]streifen) ist eine Form der Literatur als Verbindung von geschriebenem Text und Bild.

Wohl lässt sich die Verbindung von Bild und Text seit Beginn schriftlicher Literatur aufzeigen (z.B.: der Wandteppich von Bayeux des Mittelalters), so beginnt die Vorgeschichte des Comics doch im Frankreich des 19. Jahrhundert mit R. Toepffers Bildgeschichte "Histoire de M. Jabot" 1833.
In Deutschland spielen u.a. der Neuruppiner Bilderbogen sowie Wilhelm Busch, (Max und Moritz) eine herausragende Rolle für die anfängliche Verbreitung.

Als erster amerikanischer Comic gilt R. F. Outcaults "The Yellow Kid" 1896.

Mit der Zeit haben sich verschiedene Comic-Strömungen herausgebildet:


Geschichte des Comics

1992 bis 1998

Mit dem Start von Image Comics, das von verschiedenen Zeichnern und Autoren der beiden Großverlage Marvel Comics und DC beginnt das Zeitalter der Kleinverlage in der amerikanischen Comicszene.
Zahlreiche Eigenverlage versuchen, den Erfolg des neuen Verlags nachzustellen, die meisten verschwinden aber schnell wieder vom Markt.
Unterdessen erscheinen bei Image mit Spawn, The Maxx und anderen Comics in einem neuen, allen Konventionen und jeder Political Correctness widersprechenden Trend, der schließlich dazu führt, dass die in den 1950ern von den Verlagen gegründete Zensurbehörde Comics Code Authority beginnt, ihren Einfluss praktisch vollständig zu verlieren.

1998 bis 2002

Die internationale Comic-Szene schrumpft seit Mitte der 1990er immer weiter, was vor allem an einem Überangebot mit zu vielen Titeln aus zu vielen kleinen Verlagen liegt. Einzig Image Comics und der neue Verlag Corssgen können sich wirklich behaupten.
Dennoch werden Comic-Verfilmungen ein großer Trend in Hollywood, nachdem Blade 1998 zu einem absoluten Überraschungserfolg wird. Ihm folgen denn auch neben Blade 2 die Filme X-Men, Spider-Man, From Hell, Daredevil, X-Men 2 und Hulk, wobei letzterer erst im Sommer 2003 in die Kinos kommen wird.

Gleichzeitig mit der Krise des westlichen Comics werden die japanischen Mangas ein großer Erfolg, nachdem die Serien Pokémon und Dragon Ball die Märkte Europas für asiatische Comics geöffnet haben.

Auf der anderen Seite findet das Internet als Verbreitungsmedium für Comics immer mehr Zuspruch. Seiten wie UserFriendly verbuchen seit 1997 steigende Hits

Comickultur

Eigene Comics hat Deutschland fast nur bei den Kindercomics hervorgebracht (Yps, Fix & Foxi). Außerdem: Nick Knatterton. Sonst sind Comics eher an amerikanische Importe angelehnt (Gespenster-Geschichten, Helden, Perry Rhodan). In letzter Zeit hat Deutschland auch eigene Mangas hervorgebracht (Dragic Master). Die wenigen Ausnahmen zählen zum künstlerischen Bereich des Untergrundcomics wie die Comics von Gerhard Seyfried und Ziska Riemann, Kondom des Grauens, Das kleine Arschloch und Addi.


In Frankreich, Belgien und der französisch sprechenden Schweiz sind Comics (frz. "Bandes Dessinées" auch oft "BD" genannt) sehr viel angesehener als bei uns in Deutschland und gelten als ernsthafte Literaturform, die das Bindeglied zwischen den schönen Künsten und der Schriftstellerei darstellt. Aus den französischen Ländern stammen so bekannte Comics wie Tim und Struppi, Astérix, Gaston Lagaffe Barbapapa und Lucky Luke. Daneben ist Frankreich aber auch das Geburtsland des politisch unkorrekten Comics, der mit der Metal Hurlant (Heavy Metal) seinen Anfang nahm. Gegründet von den Autoren Dionnet, Druillet, Farkas und Moebius entstanden hier Werke, die zu den Höhepunkten der Comic-Kunst gerechnet werden können.

Die italienischen Fumetti sind in ihren Inhalten wesentlich liberaler als die übrigen westlichen Comics und meist aus Kostengründen als schwarz-weiße Taschenbücher erhältlich. Neben Kindercomics (ein Großteil der Disney-Comics stammt aus Italien) und erotischen Comics (Fumetti per Adulti) gibt es vor allem diverse Action-Comis wie Diabolik und Dylan Dogg. Analog zu den "Kunstwerken" frankobelgischen Stils brachten italienische Comicautoren wie Hugo-Pratt ("Corto Maltese") Alben von hohem literarischen Wert hervor.


Alljährlich findet in Luzern (Stadt), Schweiz das international bedeutende Comics-Festival Fumetto statt. offizielle Webseite

Japan & Ostasien

Zur Comicindustrie in Japan, Hong Kong und China siehe bei den Mangas.

Die Länder der englischsprachigen Welt, allen voran die USA entwickelten eine Vielzahl verschiedener Comics. Inspiriert von den erfolgreichen Serien wie Tarzan und Prinz Eisenherz folgte die ureigene Erfindung der amerikanischen Autoren und Zeichner: die Superhelden. Deren bekannteste Serien sind Superman, Batman, Spider-Man, Die fantastischen Vier, Hulk und die X-Men.

In Amerika erscheinen Comics fast ausschließlich in der Form von regelmäßig erscheinenden Heften mit Fortsetzungsgeschichten. Nur literarisch hochwertigere Comics (und Zusammenfassungen von Fortsetzungsgeschichten) erscheinen im Buchformat als Graphic Novel oder Trade Paperback (Sammelband). Die amerikanische Comickultur hat in den 1970ern begonnen, europäische Elemente zu übernehmen. Seit Anfang der 1990er wird auch der Einfluss der Japanischen Mangas auf die amerikanischen Comics stärker.
Australien und Großbritannien haben zudem eine Reihe von provokanten und ungewöhnlichen Comics hervorgebracht (Barb Wire, Judge Dredd).

Übrige Welt

Aus Südamerika kommen einige wenige Superheldencomics (Diablo) sowie eine Reihe von Zorro-Comics.

Die Niederlande haben eine für die Größe des Landes erstaunlich bedeutende Comic-Indutrie entwickelt, von denen die meisten Werke allerdings in England erstveröffentlicht werden.

Zu den bekanntesten niederländischen Comic-Titel zählt neben den Shtroumpfs (Die Schlümpfe) der Science-Fiction-Comic Storm.

Spanien hat mit El Mercenario ebenfalls zumindest ein bedeutendes Comic-Werk herausgebracht. Außerdem erwähnenswert sind noch Clever & Smart

"Erotische Comics" wurden in allen genannten Ländern geschaffen. Einer der Meister dieses Genres ist der Italiener Milo Manara ("Guiseppe Bergmann").

siehe: Scott Adams, Enki Bilal