Benutzer:Koenraad/Belegstellen Völkermord an den Armeniern

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Diskurs

Die Ereignisse der Jahre 1915-1917 werden sehr unteschiedlich interpretiert. Streit entzündet sich in erster Linie daran, ob die Deportationen und Massaker als Völkermord zu werten sind. Ein weiterer Streitpunkt sind die Opferzahlen.

Einzelne Vertreter

Raymond Kévorkian

Raymond Kévorkian[1] stützt sich auf osmanische Dokumente, armenische (Nachkriegsbestände des Istanbuler Patriarchats in Jerusalem) und europäische Quellen und Augenzeugenberichten. Er beschreibt "Schritt um Schritt die systematische Zerstörung der armenischen Gemeinschaft in Kleinasien und Thrakien, deren zentrale Steuerung und lokale Implementierung." [2]

Taner Akçam

Dieser kommt anhand türkischer Quellen und insbesondere der Prozessmaterialien aus den türkischen Kriegsgerichtsprozessen gegen die Verantwortlichen des Völkermords in Istanbul zwischen 1919 und 1921 zu dem Ergebnis, "daß der Völkermord eine zentral geplante, bürokratisch organisierte Tat war."

Guenter Lewy

Guenter Lewy [3] ist der Ansicht, man könne die Schuld der Zentralregierung für die Massaker nicht belegen und beschreibt die Ereignisse als eine "schlimm aus dem Ruder gelaufene Deportation". Den Völkermord hält er für umstritten ("disputed") Dies fußt auf der Annahme, das Zentralkomitee der İttihad und Terakki Cemiyet sei überfordert und naiv gewesen und wisse nicht, was in Anatolien vor sich gegangen sei. Gegenargument: Telegramme Talat Paschas, die beispielsweise befahlen, die Wege von Leichen zu säubern.[4]

Justin McCarthy

Justin McCarthy [5] geht anhand von Bevölkerungsstatistiken davon aus, dass das Jahrzehnt 1912-1922 etwas weniger als 600.000 armenischen Todesopfer gefordert hat und vermutet, dass in ganz Anatolien "intercommunal warfare" dabei eine große Rolle gespielt hat. Allein in den Kriegsjahren starb 40 Prozent der armenischen Gesamtbevölkerung. Die Gesamtzahl der Opfer dieses Jahrzehnts auf muslimischer Seite, darunter auch die Kriegstoten, beziffert er auf 2,5 Millionen.

In einer neueren Veröffentlichung [6] untersucht er mit türkischen Mitautoren die armenische Rebellion in Van. Er stellt das Geschehen als Folge einer allgemeinen armenischen Rebellion dar.

Klaus Kreiser

  • Die Annahme, das Istanbuler Regime habe von Beginn an auf eine Beseitigung der christlichen Bevölkerung gesetzt geht zu weit.
  • Der Regierung und allen Verantwortlichen muss aber klar gewesen sein, dass unter den Bedingungen des Jahres 1915 die "Delokalisierung" (Osmanisch tehcîr oder teb'îd, تهجير oder تبعيد ) einem Todesurteil sehr nahe kommen musste.
  • In vielen Fällen, möglicherweise sogar in der Mehrheit der Fälle waren Hunger, Krankheit und Epidemien für das Massensterben verantwortlich, trotz zahlreicher Anordnungen die Deportationen human abzuwickeln.
  • Militärische Erfordernisse scheiden aus, da der Verdacht auf Zusammenarbeit mit dem Feind sich nicht auf Frauen und Kinder und frontferne Armenier erstrecken konnte. Die Deportation betrafen aber nahezu die gesamte armenische Zivilbevölkerung Anatoliens.
  • Die Gräueltaten armenischer Kämpfer waren allerdings nicht gering. [7] [8]

Türkische Historiographie

Hallo nochmal Grüße aus dem fernen Koenraadistan, meine Inspiration:

Inhalt der Einleitung: Türkei räumt soundoviel Todesopfer infolge Deportationen ein, erkennt es nicht als Völkermord an, keine Vernichtungsabsicht, betrachtet es als Folge von Kriegshandlungen, macht dabei geltend, dass die Quellen Völkermord nicht belegen

  • Kriegshandlungen: aufgeheizte Stimmung/Nationalismus-Separatismus, armenische Anschläge, Verbindungen zu Russland, Ausbruch des Krieges, allgemeine Erhebung befürchtet, viele Tote durch Übergriffe, mangelhafte Versorgung, Erschöpfung, Zahl der türkischen Toten (noch was übersehen??)
  • Quellenkritik....

--Einleitung kommt am Ende (gemäß Koenraads Inspiration)--

Die Missionare

Der Friede von Küçük Kaynarca bildet den Beginn des Untergangs des Osmanischen Reiches. Von nun an wurde das Osmanische Reich zu den Mächten gezählt, die ihre Widerstandsfähigkeit verloren hatten und angreifbar waren. [9] Der politische Nationalismus in Europa schwappte sehr bald auf die christlichen Millets des Osmanischen Reichs über und fiel insbesondere bei den untersten sozialen Schichten auf fruchtbaren Boden. [10] Das in der Erosion befindliche Osmanische Reich, dessen christliche Minderheiten nach Unabhängigkeit strebten, war für die in der imperialen Expansion befindlichen westlichen Mächte ein außerordentlich reizvolles Objekt der Begierde.[11]

Ab dem 19. Jahrhundert begann im Osmanischen Reich eine systematische Missionsarbeit. Es entstand mit der Zeit ein flächendeckendes Netz an missionarischen Schulen, in denen die Kinder nicht nur mit schulischem und religiösem Wissen sondern auch mit der Schärfung des Nationalbewusstseins konfrontiert wurden.[12] (1820: Levi Parsons, Pliny Fisk?[13] 1834 erste Missionierung von Armeniern zum Protestantismus? Ergebnis des Krimkriegs => Islahat Fermani (Hatt-ı Hümâyûn) 1856 => Boom von Missionarsschulen) Viele Schüler der missionarischen Schulen gingen zwecks höherer Bildung nach Europa und die USA. Nach ihrer Rückkehr wurden sie zu den intellektuellen, politischen Führungsfiguren der Unabhängigkeitsbestrebungen der jeweiligen Millet.[12]

Die Armenier galten bis spät in das 19. Jahrhundert als die loyalsten Bürger des Reiches unter den christlichen Minderheiten. [14] Da sie vom Militärdienst und teilweise von Steuern freigestellt waren, machten sie Karrieren und genossen allgemein eine bessere Bildung als die restlichen Bürger. Nach den griechischen Unabhängigkeitsbewegungen belegten die Armenier auch die nun freigewordenen Posten im Außenministerium. Zu diesem Zeitpunkt wurden sie als millet-i sadıka (die loyalen Millets) ausgezeichnet.[15]

Die Armenische Frage

Das Osmanische Reich verlor den Russisch-Türkischen Krieg von 1877/78. Im folgenden Frieden von San Stefano (Art. 16) verpflichtete sich die Hohe Pforte Russland gegenüber, weitreichende Reformen zu Gunsten der armenischen Minderheit durchzuführen. Die von Russland zu überwachenden Reformen hätten faktisch zu einer zaristischen Oberhoheit über die ostanatolischen Provinzen geführt.[16] Für die Großmächte war damit klar, dass die Armenier zum Schlüssel der russischen Orientpolitik avancieren sollten. Die vom drohenden russischen Machtzuwachs alarmierten westlichen Mächte beriefen den Berliner Kongress ein. Während bezüglich des russischen Machtzuwachses auf dem Balkan vor allem Österreich-Ungarn Einspruch erhob, sah Großbritannien durch das russische Streben in den Süden seinen Land- und Seeweg von Ägypten nach Indien gefährdet. Diese Interessenkonstellation der Großmächte war die Geburtsstunde der "Armenischen Frage" auf der weltpolitischen Bühne, die eine neue Dimension der Orientalischen Frage darstellte. Die Schlussakte des Berliner Kongresses, der Berliner Vertrag, revidierte u.a. den Artikel 16 des Friedens von San Stefano: nicht nur Russland sollte die Reformen zu Gunsten der Armenier überwachen sondern alle Großmächte (Art. 61 des Berliner Vertrags).[17][18] Die Armenische Frage bewegte sich von nun an im Spannungsfeld zwischen dem imperialen britischen Interesse zur Erhaltung des Status quo des Osmanischen Reichs, dem russischen Streben nach Süden, also der Zerschlagung des Osmanischen Reichs und dem Bestreben des Osmanischen Reichs, unter diesen Umständen die eigene Souveränität soweit es geht zu wahren.[19]

Die armenischen Führer wurden sich schnell ihrer Rolle in der Armenischen Frage, an dessen Ende die Zerschlagung des Osmanischen Reichs stand, bewusst. ([...]Versprechen der Mächte von Großarmenien[...]) Einerseits mussten sie mit den sich langsam bildenden militanten armenischen Gruppen (erste Kollaboration extremistischer Gruppen mit Russen am Ende des Russisch-Türkischen Kriegs 1877/78) und andererseits mit dem Westen und mit Russland kooperieren und als Instrumente der Mächte agieren, die das Reich zerschlagen wollten. Gezielte Provokation von Krisen könnte zur Intervention der Mächte führen. Insbesondere setzten sie auf Propaganda gegen die Türkei. Dabei kamen den armenischen Extremisten ihre mittlerweile in alle Welt zerstreuten Organisationen (insbesondere in Europa und den USA) zugute. [20]

Auch innerhalb des Osmanischen Reiches gedeihte eine professionelle Propaganda. Die osmanischen Armenier waren im Allgemeinen besser gebildet als die Moslems und sprachen Fremdsprachen. Sie nutzten ihre Positionen in den Botschaften und Konsulaten der Mächte aus. Aus Sicht von Salahi Sonyel verbreiteten sie die wildesten Mythen gegenüber den Botschaftern, den Missionaren, den spirituellen Führern. Viele - auch teils leichtgläubige - Journalisten erlagen ihrem "Geschrei" und verbreiteten ihre Geschichten. Die Moslems waren unartikuliert und wenig gebildet. Sie erduldeten ihre Leiden im Stillen ohne "Geschrei".[20][21]


[...]Armenische Aufstände 1894/1896[...]

[...]Ergebnisse von Hans Barth[...]


Der Erste Weltkrieg

Die Deportation der Armenier

Die Rolle der Jungtürken

Die Jungtürken ergriffen 1908 die Macht (Beginn der Zweiten Konstitutionellen Periode). Im September dieses Jahres veröffentlichte das 1894 gegründete jungtürkische Komitee Einheit und Fortschritt (Ittihadisten) sein Grundsatzprogramm. Die Ittihadisten kündigten darin an, die despotische türkische muslimische Theokratie in einen freien osmanischen Rechtsstaat verwandeln zu wollen, der auf der Grundlage des Parlamentarismus regiert wird. Die Verfassung von 1876 sollte in einem liberaleren Geiste verändert werden. Die völlige Gleichheit aller Bürger vor dem Gesetz ohne Unterschied von Rasse und Religion sollte proklamiert werden.[22] Das Jungtürkentum war aus der konstitutionalistischen Opposition gegen den absolutistischen Sultan Abdülhamid II. entstanden, der die kürzlich erst eingeführte Verfassung (Ende 1876) nach dem verheerenden Russisch-Türkischen Krieg 1877/78 wieder abgesetzt hatte und die folgenden 30 Jahre in einem autokratischen Stil regierte. Als Bewegung, die sich als Fundamentalopposition formiert hat, wurde das Jungtürkentum zum Sammelbecken unterschiedlichster ideologischer Strömungen. Unterschiedliche Konzepte existierten unkoordiniert nebeneinander: der Osmanismus, die schwächeren Strömungen des Pan-Islamismus (entwickelt von Mehmet Murat) und des Panturkismus[23], wobei die Vertreter der letzteren Strömung noch nach der Revolution von 1908 mit Verboten ihrer Veranstaltungen konfrontiert wurden.[24]

Wichtig ist hier allerdings zu unterscheiden, dass das Konzept des Panturkismus/Turanismus kein sozialdarwinistisch geprägtes Modell gewesen ist. Im Kontext des britischen Kolonialismus oder des deutschen Nationalsozialismus war der Sozialdarwinismus eine Ideologie in der Expansion begriffener Systeme, der Panturkismus war eine verzweifelte Reaktion eines zusammenbrechenden Staates gegen die äußeren Aggressoren und hatte keine innenpolitische Relevanz. Der Wunsch nach Souveränität des Kranken Mannes am Bosporus wurde ihnen von europäischen, selbst sozialdarwinistisch sozialisierten Zeitgenossen fälschlicherweise als Chauvinismus ausgelegt.

-Enver-Telegram über Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und den Heiligen Krieg-
-Nasariantz über Talat-
-Pastirmadjian über den Turanismus-
-mehrmalige Angebote der Jungtürken Richtung Armenier, Angebot der Autonomie unter osmanischer Herrschaft, Ablehnung der Armenier da Großarmenien größeres Versprechen-

Die türkische Historiografie wirft den Genozidvertretern vor, bis heute nicht nachgewiesen zu haben, wie aus überzeugten Egalitaristen nach französischem Vorbild sozialdarwinistische Rassisten geworden sein sollen. Weder war die osmanische Sozialisierung zu einer Zeit rassistisch noch das Gedankengut der Jungtürken. Ein sozialdarwinistischer Charakter könne nicht von heute auf morgen entstehen, in einer ideologisch-weltanschaulichen Ausrichtung implementiert werden, wenn die soziokulturelle Voraussetzung fehlt oder gar so schnell zur Staatsräson werden. (Özg S.231)

Auch gelten die Jungtürken angesichts der Herausforderungen als überfordert. Leo Trotzki beschreibt die Unfähigkeit der Jungtürken wie folgt:

Während seiner Machtausübung schaffte es das Komitee Einheit und Fortschritt dennoch nicht, sich in eine politische Massenpartei zu verwandeln und degenerierte allmählich zu einer Verschwörerorganisation, in der zunächst nur wenige eine führende Rolle spielten und zum Schluss fast überhaupt niemand mehr.[25]

Cem Özgönül führt auf, dass effiziente Strukturen, straffe Hierarchien, eine ausgesprochene Organisationsfähigkeit, eindeutige Kompetenzen für einen systematischen Genozid erforderlich sind, im Bezug auf die Jungtürken allerdings Fehlanzeige sind.[26]

Diesbezüglich gibt es allerdings auch Bewegung auf Seiten der Genozidvertreter. Laut Raymond Kevorkian ist die These, der Völkermord sei durch die Jungtürken von langer Hand geplant, nicht mehr haltbar.[27]

Quellenkritik

die Historiografie wurde per Sekundärquellen geschrieben, was in der Wissenschaft ein einmaliges Phänomen ist, d.h. die Historiografie wurde nicht anhand Archive sondern anhand Literatur geschrieben, die sich nur teilweise oder gar nicht auf Archive stützt, was weltweit bzgl. eines Völkermordvorwurfs einmalig ist[28]

das folgerte eine einseitige Darstellung der Ereignisse.

Die türkische Sicht gibt folgende Quellen als Stützbeine des Völkermordvorwurfs an (Anm. für mich: der Westen schweigt sich über die Stützbeine leider aus):

  • die Andoniandokumente (Aram Andonian: The memoirs of Naim Bey) von 1920
  • die Lepsiusdokumente (Johannes Lepsius: Deutschland und Armenien 1914-1918: Sammlung diplomatischer Aktenstücke) von 1919

Die britischen Quellen

  • das Blaue Buch (James Bryce and Arnold Toynbee: The Treatment of Armenians in the Ottoman Empire, 1915–1916: Documents Presented to Viscount Grey of Fallodon by Viscount Bryce) von 1916
  • Arnold Toynbee: Armenian Atrocities: The Murder of a Nation von 1915

Die amerikanischen Quellen


Die Türkei sieht sich als Opfer von intensiver Weltkriegspropaganda hauptsächlich der Ententemächte, die bis in unsere Tage nicht nachgelassen hat und im Falle der Türkei besonders dramatisch verlaufen ist (Erich Feigl Ein Mythos des Terros S. 84-87)

Die britischen Quellen

Das Blaue Buch und The murder of a nation sowie eine Reihe weiterer britischer Bücher zum Thema wurden im Auftrag des Wellington House, einer Unterabteilung des britischen Amtes für Kriegspropaganda (War Propaganda Bureau), verfasst. Ziel der britischen Regierung war die bestmögliche Promotion britischer Kriegsinteressen. Charles Masterman, Kopf des WPB, hatte 25 namhafte Autoren eigeladen, darunter Rudyard Kipling, H.G. Wells. [29][30][31][32]

Hervorgehoben wird insbesondere, dass Toynbee in einem Brief von 1916 gestand, dass er Gewissensbisse ob des Wahrheitsgehalts seines Buches hatte und seine Informationen aus zweiter Hand stammten (Public Record Office My knowledge of the greater part of the ground is very shaky and second-hand, Özg. S.93). In einem Brief von 1966 gestand er ganz offen, dass sein Buch der Propaganda dienen sollte hat dann allerdings den Wahrheitsgehalt seines Werks verteidigt und die Zuverlässigkeit des Beweismaterials hervorgehoben.[30] (It is true that the british Government's motive in asking Lord Bryce to compile the blue book was propaganda. But Lord Bryce's motive and mine was to make the truth known and the evidence was good). Die Türkei hat sich die Entkräftung des Blauen Buchs vorgenommen.[33]

Die amerikanischen Quellen

Bzgl. der Morgenthau-Berichte wird hervorgehoben, dass Morgenthau nirgendswo Augenzeuge war (das wird eigentlich bei jeder Quelle behauptet) und seine Informationslieferanten und ständigen Begleiter bei jedem noch so sensiblen Treffen zwei osmanische Armenier (Hagop Andonian und Arshag Shmavonian) waren, die seine Meinung beeinflusst haben. (Özg., [34]) Es wird auch behauptet, dass Morgenthau und das Blaue Buch nicht voneinander unabhängige Quellen sind, was Morgenthau selbst in einem Brief von 1918 an Breckenridge Long angegeben hat. (Lowry) Morgenthau wird letztendlich vorgeworfen, er wollte durch solch ein grausames Buch die USA auf Seiten der Alliierten in den Weltkrieg ziehen.[35]

Die deutschen Quellen

Lepsius wird wiederum vorgeworfen, er hätte für sein zweites Buch Bericht über die Lage des armenischen Volkes in der Türkei von 1916 während eiens Aufenthalts in Istanbul im Sommer 1915 die Dokumente von Morgenthau abgeschrieben (Lepsius gibt im Vorwort zu Deutschland und Armenien 1914-1918 an, dass sein zweites Buch auf Quellen basiert, die ihm bei einer Reise nach Konstantinopel im Sommer 1915 zugänglich wurden).

Daraus wird geschlossen, dass diese drei Hauptquellen nicht unabhängig voneinander sind, sondern allesamt auf das gleiche Quellenmaterial basieren.

Die Andoniandokumente

Die Andoniandokumente waren bei Hodder&Stoughton erschienen (einer der Buchverläge, die im Dienst des War Propaganda Bureau standen).[32][36]

Die Istanbuler Prozesse

[37]

Opferzahlen

Gründe für die schwierige Aufarbeitung in der Türkei

Brainstorming: einfluss der Unabhängigkeitsbewegung auf Istanbul, Einmarsch der Griechen, Wahlboykott der christlichen Bevölkerung, Zusammensetzung des Parlaments, anhaltender Einfluss der ittihad ve terakki, Einflussnahme ausländischer Mächte, Unruhen in Istanbul, Nationalismus, Religion

Argumentsammlung Gezielte Auslöschung

Hans-Lukas Kieser definiert den Armeniermord als "Zusammenspiel zentraler und lokaler Kräfte" und als "Prozess kumulativer Radikalisierung vor dem Hintergrund langfristiger ideologischer Optionen".[2] Gedanken, die meine Zustimmung finden

Argumentesammlung:

  • November 1914 wurden erste Dörfer geplündert.[38]
  • Ende Februar verloren Armenier ihre Stellung in osmanischen Behörden.[38]
  • vor dem eigentlichen Beginn der Deportationen befahl Enver Pascha der Armee, die armenischen Soldaten zu entwaffnen.[39][4]
  • Die Deportationen wiesen trotz regionaler Unterschiede überall das gleiche Grundmuster auf.[4]

Militärische Notwendigkeiten - Argumentesammlung dagegen

Argumente

  • Vorkehrungen für eine mögliche Wiederansiedlung der deportierten Armenier wurden nicht getroffen.[4]
  • Bei den Zielorten handelte es sich um unwirtliche und wüstenähnliche Regionen.
  • Angebote anderer Staaten den Deportierten humanitäre Hilfe zu leisten, lehte Istanbul strikt ab.[4]
  • Es wurde eigens eine Spezialorganisation (Teşkilat-ı Mahsusa) für die Deportationen ins Leben gerufen.[40]
  • Mit persönlichen Emissären wurden zuvor erteilte Dekrete, die Deportierten gut zu behandeln, aufgehoben. [39][4]

Belegte und zum Teil verlinkte grauenhafte Funde

Die Akten des AA waren nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Sie unterlagen zum Teil der Geheimhaltung. Die Verfasser der Berichte stellten sich damit offen gegen die offizielle Politik des Kaiserreiches.

  • Juni 1916 Syrien (so viel zur Verpflegung): Auf den Wegen sah ich überall Sterbende, sie waren von Hunger und Durst erschöpft hinter dem Zuge zurückgeblieben und mussten so elend umkommen. Alle paar Minuten kommt einem Leichengeruch entgegen. Die Gendarmen schlagen solche arme zurückbleibende erst noch halb tot indem sie behaupten, sie stellten sich nur, als seien sie müde. In Dibsy sind 3000 Vertriebene, in Abuhara 6000. An beiden Orten ist die Sterblichkeit täglich 1%. Im Hamam fand ich 7000 Deportierte, davon 3000, die hungern und keinen ganzen Fetzen mehr auf dem Leibe haben. Hier gab es kein Gras mehr, da die Heuschrecken alles abgefressen hatten. Ich sah wie die Leute sich die Heuschrecken sammelten, um sie roh oder gekocht zu verzehren. Andere wieder graben sich die Graswurzeln aus. Sie fangen sich Strassenhunde, sie stürzen sich wie die Wilden auf gefallene Tiere, deren Fleisch sie meist roh mit Heisshunger essen. Man zeigte mir, wie man die Toten dicht um die Zelte her nur leicht eingräbt. In Rakka selbst und dem dicht anstossenden Zeltlager hausen ca 15000 Vertriebene. Das Lager liegt am Ufer des Flusses und es ist den dort wohnenden verboten, in die Stadt zu kommen. Reichere Leute erkaufen sich um 30 - 40 Ltq. bei den Beamten die Erlaubnis, eine zeitlang in der Stadt zu wohnen. Ueberall das gleiche Bild des Jammers. In Sepka gelang es mit genügendem Geldaufwand etwa 1500 Personen, sich dort niederzulassen. Die anderen ca 6000 Personen sind draussen im Lager am Ufer des Euphrat. Hier ist grosse Not. Manche stürzen sich aus Verzweiflung in den Strom. Auf jedem Transport von einem Ort zum andern erliegen wenigstens 5 - 6 Menschen den rohen Misshandlungen der sie begleitenden Gendarmen. Diese suchen von den Armen Geld zu erpressen und rächen sich mit wütenden Hieben, wenn sie es nicht bekommen. In Tibne fand ich 5000 Vertriebene. Ueberall treffen wir Züge von Weggeführten, auch in Kähnen werden ganze Züge auf dem Euphrat transportiert. In jedem arabischen Dorf finden sich einzelne Familien, in jedem Araberhaus Mädchen und junge Frauen. Endlich kam ich in Der Zor an und fand ca 15000 Deportirte. Dort bekamen die Notleidenden täglich 150 Gramm Brot von der Regierung. Kinder und Erwachsene suchen die Kehrichthaufen nach Essbarem durch – was sich irgend kauen lässt, wird verspeist. [6]
  • Botschafter Metternicht Dez. 1915: Ich habe die Armeniergreuel im Laufe der letzten Woche mit Enver Pascha, mit Halil Bey und heute mit Djemal Pascha ernstlich besprochen und darauf hingewiesen, dass Unruhe und Empörung auch im befreundeten Ausland und in Deutschland weite Kreise ergriffen habe und der türkischen Regierung schliesslich alle Sympathien entziehen würde, wenn nicht Einhalt geschehe. Enver Pascha und Halil Bey behaupten, dass keine ferneren Deportationen - insbesondere nicht aus Konstantinopel - beabsichtigt seien. Sie verschanzen sich hinter Kriegsnotwendigkeiten, dass Aufrührer bestraft werden müssten, und gehen der Anklage aus dem Wege, dass Hunderttausende von Frauen, Kindern und Greisen ins Elend gestossen werden und umkommen. [...] Ich habe eine äusserst scharfe Sprache geführt. Proteste nützen nichts, und türkische Ableugnungen, dass keine Deportationen mehr vorgenommen werden sollen, sind wertlos. Von vertrauenswürdiger Seite erfahre ich, dass nach Auskunft des hiesigen Polizeipräsidenten, die ich bitte geheim zu halten, auch aus Konstantinopel neuerdings etwa 4000 Armenier nach Anatolien abgeführt worden sind, und dass mit den 80000 noch in Constantinopel lebenden Armeniern allmählich aufgeräumt werden soll, nachdem schon im Sommer etwa 30000 aus Konstantinopel verschickt und andere 30000 geflohen sind. Soll Einhalt geschehen, so sind schärfere Mittel notwendig. Ich schlage daher folgende Veröffentlichung in der ”Norddeutschen Allgemeinen Zeitung” vor, mit der Weisung an mich, dass sie im Auftrage der Kaiserlichen Regierung erfolgt sei: [7]
  • Aleppo Sept. 1915 Rößler: 1) Einzelne Scenen, wie sie sich sonst wohl nur unbeobachtet abgespielt haben, rollten sich kürzlich vor den Augen der Bevölkerung in Aleppo selbst ab. Die Regierung hat seitdem ihre Massnahmen so getroffen, dass die Scharen der Verschickten Aleppo grösstenteils nicht mehr berühren sollen. Am 10. und am 12. d.M. kamen je ein Zug von etwa 2000 verbannten Frauen und Kindern über Ras ul Ain zu Fuss in völlig erschöpftem Zustande hier an, ein Zug der nur durch den Pinsel eines Wereschtschagin in seiner Grauenhaftigkeit hätte wiedergegeben werden können. Die Gendarmen trieben die elenden abgemagerten Geschöpfe, denen vielfach der Tod auf dem Gesicht geschrieben stand, mit Peitschenhieben vor sich her durch die Strassen Aleppos zum Bahnhof, ohne dass sie hier in der Stadt einen Schluck Wasser hätten trinken dürfen oder ein Stück Brot erhalten hätten. Die Einwohner der Stadt die Wasser und Brot verteilen wollten, wurden daran verhindert. Zwei Frauen fielen zu ihrer Niederkunft nieder und wurden nur durch hinzueilende Stadtbewohner davor bewahrt, von den Gendarmen mit der Peitsche bearbeitet zu werden. Zwei deutsche Borromäusschwestern waren Zeuge, wie eine erschöpfte Frau von einem Gendarmen an den Haaren weitergezogen wurde.[8]
  • Vollständig von Armeniern geräumt und der Schauplatz gewesen von regelrechten Massacres, Greueltaten aller Art, Schändungen, gewaltsamen Bekehrungen etc., sind: Die Wilajets Erserum und Trapezunt (hier ein Teil zum Islam bekehrt) sowie die Städte Siwas, Kharput, Kaisarije, Josgat, Amasia, Mersifan, Marasch. Die Deportierten werden nach Urfa, Biredschik, Sor, usw. geschickt, also in weitentlegene, zumteil arabische Gegenden, wo sie herausgerissen aus ihrer Umgebung, sicher halb zugrunde gehen müssen. In gewissen Städten werden die Männer in Haft behalten, die Frauen und Kinder ohne Aufsicht und ohne jede Fürsorge und in Elend allein verschickt. [9]
  • Für die Zufuhr von Lebensmitteln ist bei den Transporten - obwohl Moeglichkeit vorhanden waere - nicht gesorgt. [...] Hauptsiedelungsplatz ist Der Zor. Schon die Einfahrt zeigte sofort die Hauptbeschaeftigung der Ansiedler: Totenbegraben [...] [10]
  • ein grosser Armeniertransport war hinter Sabha an mir vorbeigekommen, von der Gendarmeriebedeckung zu immer grösserer Eile angetrieben, und nun entrollte sich mir in leibhaftiger Gestalt das Trauerspiel der Nachzügler. Ich sah am Wege Hungernde, Dürstende, Kranke, Sterbende, soeben Verstorbene, Trauernde neben den frischen Leichen; und wer sich nicht schnell von der Leiche des Angehörigen trennen konnte, setzte sein Leben aufs Spiel, denn die nächste Station oder Oase liegt für den Fussgänger drei Tagemärsche entfernt. Von Hunger, Krankheit, Schmerz entkräftet taumeln sie weiter, stürzen, bleiben liegen. [11]
  • Als Beerdigungsstaette dienen Massengraeber, die etwa 100 Meter von der Mitte des Lagers gerechnet, geoeffnet werden. Bei meinem ersten Besuche sah ich zwei offene Gruben; die eine enthielt 16 bis 20 nackte Leichen durcheinander geworfen (z.B. ragten von einer weiblichen Leiche beide Beine in die Hoehe, waehrend der unsichtbare Oberkoerper zwischen andren Leichen eingekeilt steckte), in der zweiten erst halb voll 8 ebenfalls nackte Leichen, saemtliche so abgemagert, dass man kaum noch das Geschlecht erkennen konnte. Sobald eine Grube bis zum Rand voll ist, was manchmal 24 Stunden dauert, wird sie mit einer schwachen Schicht Erde gedeckt, in folgedessen steigt aus diesen Gruben ein pestartiger Geruch auf [12]
  • Um das aus meinen Informationen gewonnene Urteil nachzuprüfen, besuchte ich alle Plätze in der Stadt, wo Armenier lagen, die von den Transporten zurückgeblieben waren. In verfallenen Karawansereien (Chans) fand ich Haufen von Toten und Halbverwesten und noch Lebende darunter, die bald ihren letzten Seufzer aushauchen mussten. In anderen Höfen fand ich Haufen von Kranken und Hungernden, nach denen niemand sah. [13]
  • Dort warfen sich die Tscherkessen zum zweiten Mal auf ihre Opfer, mit Beilen, Säbeln, Dolchen hieben sie in die Menge hinein, bis das Blut wie ein Strom floss und die ganze Ebene mit verstümmelten Leichen bedeckt war. [14]
  • Die Soldaten erzählten, das es das 86. Kavallerieregiment gewesen sei, dass unter Führung sämtlicher Offiziere die Untat vollbracht habe. Sie hätten 4 Stunden nötig gehabt, um alles zu töten. Dann hätten Ochsenwagen bereitgestanden, um die Leichen in den Fluss zu schaffen. [15]
  • Das berichtete Vorbeitreiben von Leichen auf dem Euphrat, das in Rumkaleh, Biredjik und Djerabulus beobachtet worden ist, hatte, wie mir am 17. d.M. berichtet wurde, 25 Tage lang gedauert. Die Leichen waren alle in der gleichen Weise, zwei und zwei Rücken auf Rücken gebunden. Diese Gleichmässigkeit deutet darauf hin, dass es sich nicht um Metzeleien, sondern um Tötung durch die Behörden handelt [16]
  • offizielles Communiqué russischer Regierung vom 2. Mai: Während letzten Monats veranstalteten Kurden Türken unter offenkundiger Nachricht bisweilen sogar direkter Mitwirkung ottomanischer Behörden Armenier-Massaker [17]
  • ...dass Talaat in der Tat einer derjenigen türkischen Staatmänner ist, welche die Vernichtung der Armenier gewollt und planmäßig durchgeführt haben [18]
  • In anderen Provinzen ist die armenische Bevölkerung völlig vernichtet worden. Die Felder und die großen Straßen sind bedeckt mit Leichen, die Flüsse haben viele von ihnen fortgespült. Es gibt keine Grausamkeit und kein Vernichtungsmittel, das nicht angewandt worden ist [19]
  • Wenn die Armenier sich und ihre Frauen verteidigten, kam es zu Ueberfällen mit Massenmorden und Vernichtung ganzer Dörfer [20]
  • Im Nov. 1914 wurde es amtlich zugegeben, daß sie nur auf einen Anlaß zum Massaker warteten, sobald sie einen finden würden, würden sie nicht einen Armenier am Leben lassen. [21]
  • The indictment quoted another document in which a high-ranking deportation official, Abdulahad Nuri, relates how Talât Pasha told him that "the purpose of the deportation was destruction." Aus: Dadrian, "World War I Armenian Massacres," p. 558. Zitiert nach Guenter Lewy
  • Augenzeugenbericht eines Konsulatsmitarbeiters zum Lager Tell Abiad bei Aleppo Oktober 1915 (Anlage 3) [22]
  • Leslie A. Davis kommentiert den Abtransport der Armenier aus Mamuret ul-Aziz: "Ein Massaker [...] wäre im Vergleich dazu human." [39] (S. 19)
  • Hüseyin Kazım Kadri, osmanischer Repräsentant im Libanon: "grausame Vernichtungspolitik". [4] Er geht für den Libanon allein für 200.000 Opfer der Regierungsverbrechen (hükümetin suikasti) aus [41]
  • Talat zu Morgenthau zur Armenierfrage August 1915: "Wir sind zu dieser unwiderruflichen Entscheidung gekommen, dass wir sie unschädlich ("powerless") machen, bevor der Krieg vorbei ist." [42]
  • Aktennotiz der deutschen Botschaft Talat Pascha am 31. August 1915: "La question arménienne n'existe plus." [39] (S. 68) [23]
  • Martin Niepages, Lehrer an der deutschen Schule in Aleppo (Ende 1915): "Von Transporten, die, als sie ihre Heimat in Hocharmenien verließen, gegen zwei- bis dreitausend Männer, Frauen und Kinder zählten, kommen hier im Süden nur noch drei- bis zweihundert an." [24]
  • Beglaubigte Kopie der schriftliche Aussage von General Vehip Pascha, Oberkommandierender der 3. Armee (war in Anatolien stationiert):
"Die Deportationen der Armenier wurden im völligen Widerspruch zur Menschlichkeit, Zivilisation und behördlichen Ehre durchgeführt. Die Massaker und die Ausrottung der Armenier, der Raub und die Plünderung ihres Eigentums waren das Resultat von Entscheidungen, die vom Zentralkomitee des Komitees für Einheit und Fortschritt ausgingen."[1]
  • Telegramm des Gendarmeriekommandanten in Boğazlıyan als Beweismittel im sogenannten Yozgat-Verfahren:
sevkiyat, yani mahv manasına[1]
  • Elkus, US-Botschafter in Istanbul, Nachfolger von Morgenthau:
"Turkish officials have now adopted and are executing the unchecked policy of extermination trough starvation, exhaustion, and brutality of treatment hardly surpassed even in turkish historiy" [43]
  • amerikanischer Konsul aus Harput: "unbegrenztes Abschlachten" [38]
  • amerikanischer Konsul in Aleppo am 3. August 1915: "...etwas anderes als die Auslöschung ("Extermination" ist dies nicht." [38]
  • deutscher Vizekonsul Hoffmann 8.11.1915 zur Weiterverschickung von Aleppo: "...der zu Fuß oder mit Tieren zurückzulegende Weg ist derart, dass ein weiteres Wegsterben der Verschickten unvermeidliche ist.[38]
  • Botschafter Wangenheim am 7. Juni: "....die Art, wie die Umsiedlung durchgeführt wird, zeigt, dass die Regierung tatsächlich den Zweck verfolgt, die armenische Rasse zu vernichten. [25]
  • Ernst Jäck (Mitte Oktober 1915), Leiter der "Zentralstelle für Auslandsdienste" im AA: "Talaat freilich machte keinen Hehl daraus, dass er die Vernichtung des armenischen Volkes als eine politische Erleichterung begrüße." [39] (S. 69)
  • Scheubner-Richter (Vizekonsul Erzurum): "...wird uebrigens unumwunden zugegeben, dass das Endziel ihres Vorgehens gegen die Armenier die gaenzliche Ausrottung derselben in der Türkei ist." [39] (S. 66) [26]
  • Vizekonsul Hoffmann zitiert den für die Deportationen zuständigen Beamten in Aleppo: "...wir wollen den armenischen Namen austilgen." und den "Verschickungskommissar" aus Konstantinopel: "Vous ne comprenez pas ce que nous voulons. Nous voulons une Arménie sans Arméniens." [39] (S. 67) [27]
  • Armenienspezialist Mordtmann (Botschaft Konstantinopel): "Es handelt sich vielmehr, wie mir Talaat Bej vor einigen Wochen sagte, darum die Armenier zu vernichten." [39] (S. 67) [28]
  • Bergfeld, Konsul in Trapezunt (Trabzon) im Juni 1915: "Ich teile die Ansicht meiner sämtlichen Kollegen, daß der Transport der Frauen und Kinder an Massenmord grenzt." [39] (S. 20)
  • Kuckhoff, Wahlkonsul in Samsun: "Es handelt sich um nichts weniger als um die Vernichtung oder gewaltsame Islamisierung eines ganzen Volkes [...] Es ist selbstverständlich, daß kein christlicher Armenier dieses Ziel [Urfa]erreicht. [39] (S. 20)

Hunderte weiterer Quellen, die alle dasselbe sagen

Quellen

  1. a b c Raymond Kévorkian: Le Génocide des Arméniens. Paris 2006
  2. a b c Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Hans-Lukas Kieser.
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Guenter Lewy.
  4. a b c d e f g h Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Taner Akçam.
  5. Justin McCarthy: Death and Exile - The Ethnic Cleansing of Ottoman Muslims 1821–1922. Princeton 1995
  6. Justin McCarthy, Esat Arslan, Ömer Turan et. al.: The Armenian Rebellion at Van. Utah 2006
  7. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Kreiser und Neumann.
  8. Klaus Kreiser: Der osmanische Staat 1300-1922. München 2001, S. 137f.
  9. Nicolae Jorga Geschichte des Osmanischen Reiches Bd. V., S.1, Gotha 1908-1913
  10. Josef Matuz Das Osmanische Reich, S.203ff., Darmstadt 1985
  11. Cem Özgönül Der Mythos eines Völkermordes, 2.Edition, S.244f., Köln 2006
  12. a b Cem Özgönül Der Mythos eines Völkermordes, 2. Edition, S.245, Köln 2006
  13. Durham University
  14. [1] [...] Bis vor Kurzem, Anfangs dieses Jahres, galt das armenische Element als das zuverlaessigste, ja das allein zuverlaessige von den christlichen Elementen in der Tuerkei. Man las es in allen Zeitungen und die tuerkischen Grosswuerdentraeger bestaetigten es bei allen sich bietenden Gelegenheiten.Seit dem Maerz hat sich die Aenderung vollzogen, so allgemein, so bestimmt, als ob die Tuerken bisher nicht gewusst haetten, wie gefaehrliche Nattern sie am Busen gewaermt haetten. [...]
  15. [2] Kemal Çiçek Tarihi tarihçiler sorguluyor
  16. Leo Trotzki Die Balkankriege 1912-13, S. 512, Moskau 1926
  17. Cem Özgönül Der Mythos eines Völkermordes, 2.Edition, S. 258ff., Köln 2006
  18. Vergleich zwischen Artikel 16 des Friedens von San Stefano und Artikel 61 des Berliner Vertrags (Abschnitt Appendix)
  19. Cem Özgönül Der Mythos eines Völkermordes, 2.Edition, S. 260, Köln 2006
  20. a b Salahi R. Sonyel Turco-armenian relationships and British propaganda during the First World War
  21. Beispielhaft zur Entstehungsgeschichte mancher Gräuelberichte aus späteren Jahren: der frühere Erzurumer Vizekonsul Edgar Anders, 10.4.1918, R14099, MF7175, Özgönül Seite 204f.: [...]Im Dezember v.J. erfuhr ich von dem in der Zitadelle in Tiflis wegen Spionageverdachts gefangenen belgischen Journalisten Ernest Simais, Kriegsberichterstatter des Figaro folgendes: Im Juli 1916 sei der französische Journalist Henry Barby (Verfasser des aufsehenerregenden Buches "Dans les pays des horreurs") mit dem Ansuchen an ihn herangetreten, im Figaro einen Artikel über die an den Armeniern verübten Greueltaten zu schreiben. Simais entgegnete ihm, dass er nirgends solche Greuel beobachtet habe, dagegen sei er Augenzeuge, dass die armenischen Drujinen seinerzeit bei dem Vormarsch der Russen auf Bitlis und Soutsch-Bulak hinter der russischen Front die wehrlosen Einwohner der islamitischen Dörfer erbarmungslos niedergemacht hätten. Barby versuchte nochmals Simais zu dem gewünschten Artikel mit dem Hinweis zu veranlassen, dass ein Honorar von 40000 Frank für einen kurzen Artikel doch nicht zu verachten sei, worauf Simais erklärte, dass seine Feder nicht käuflich sei. Bald darauf wurde er infolge armenischer Intrigen wegen Spionageverdachts verhaftet und unschädlich gemacht. Wie Simais authentisch feststellte, hat Barby niemals einen Fuß aus Tiflis gesetzt. Sein ganzes Buch basiert lediglich auf den Angaben des Portiers vom Hotel d'Orient Tiflis[...]
  22. Leo Trotzki Die Balkankriege 1912-13, S.504ff., Moskau 1926
  23. Cem Özgönül Der Mythos eines Völkermordes, S. 228f., 2. Edition, Köln 2006
  24. Niyazi Berkes Türkiye'de Çağdaşlaşma, S. 394, Istanbul 1978
  25. Leo Trotzki Die Balkankriege 1912-13, S. 508, Moskau 1926
  26. Cem Özgönül Der Mythos eines Völkermordes, S. 240, 2. Edition, Köln 2006
  27. [3] - Einen Überblick zum Ablauf des blutigen Geschehens von 1915/16 lieferte Raymond Kévorkian, der Kustos der armenischen Nubar-Bibliothek in Paris. Er betonte, die These, wonach das Sultanat in Konstantinopel und die Jungtürken den Völkermord von langer Hand geplant hätten, sei nicht mehr haltbar. Man müsse vielmehr von einem Prozess der fortschreitenden Radikalisierung der jungtürkischen Bewegung ausgehen. Der zunehmende Extremismus sei begünstigt worden durch äußere Umstände, beispielsweise die verschärfte militärische Lage an der Kaukasus-Front im Ersten Weltkrieg. Während ursprünglich sogar gewisse Berührungspunkte zwischen den jungtürkischen Aktivisten und armenischen Revolutionären bestanden hatten, wurden nun die Armenier pauschal der Kollaboration mit dem russischen Feind bezichtigt. Im Zuge dieser Entwicklung geschahen die Deportationen und Massentötungen. Allerdings wies Kévorkian darauf hin, dass die jungtürkische Ideologie bereits von Anfang an gewisse Aspekte beinhaltete, die der späteren Radikalisierung den Weg ebneten.
  28. [4]
  29. War Propaganda Bureau
  30. a b Hikmet Özdemir: Toynbee'nin Ermeni Sorununa Bakışı
  31. Justin McCarthy
  32. a b World War I Document Archive der Brigham Young University
  33. FAZ-Artikel
  34. Heath Lowry The story behind Ambassador Morgenthau's Story, Ankara 1991
  35. EATA- Zusammenfassung türkische Sicht
  36. Armenian Genocide Bibliography
  37. [5] - Der famose Scherif Pascha ist, wie ich richtig vermutete, die Seele der Pro-Armenia-Bewegung, deren Hauptorgan das Journal de Genève ist. Dieses Blatt ist durch einen eklatanten Sieg in einer lokalen Angelegenheit (erfolgreiche Bekämpfung eines Seepromenade-Projekts) mächtiger als zuvor geworden. Die Kantonalbehörden wagen darum nicht, die den Neutralitätsgrundätzen hohnsprechende Pro-Armenia-Bewegung einzudämmen, die in Wahrheit auf den Sturz des Regimes Enver Pascha abzielt und humanitäre Beweggründe nur vorschützt.
  38. a b c d e f Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Berlin und Klenner.
  39. a b c d e f g h i j k Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Gust (Hrsg.).
  40. Kemal Kutay: Birinci Dünya Harbinde Teşkilat-ı Mahsusa ve Hayber'de Türk Cengi. Istanbul 1964, S. 10
  41. Hüseyin Kazım Kadri: Türkiye'nin Çöküşü. Istanbul 1992, S. 205
  42. Henry Morgenthau: Ambassador Morgenthau's Story. New York 1926
  43. Abram I. Elkus: The Memoirs of Abram Elkus. Lawyer, Ambassador, Statesman. With a critical commentary by Hilmar Kaiser. Princetown-London 2004