Płock [Polen in der Woiwodschaft Masowien etwa 100 km nordwestlich von Warschau an der Weichsel.
] ( , deutsch Plotzk, Plozk, 1939–41: Plock, 1941–45: Schröttersburg) ist eine Stadt inPłock | |
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Basisdaten | |
Staat: | ![]()
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Woiwodschaft: | Masowien |
Powiat: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 88,1 km² |
Geographische Lage: | |
Einwohner: | |
Postleitzahl: | 09-400 bis 09-410 |
Telefonvorwahl: | (+48) 24 |
Kfz-Kennzeichen: | WP |
Verwaltung (Stand: 2007) | |
Stadtpräsident: | Mirosław Milewski |
Adresse: | Stary Rynek 1 09-400 Płock |
Webpräsenz: | www.plock-um.plock.pl |
Geschichte
Die ersten Erwähnungen der Stadt stammen aus dem 9. Jahrhundert. Mitte des 11. Jahrhunderts wurde die Stadtkapelle errichtet. 1075 wurde die Stadt Sitz eines Bistums. 1144 wurde eine Kathedrale fertiggestellt und 1180 öffnete in dem Ort die erste Schule. Etwa 1226, unter Umständen sogar früher, war Płock bereits eine Stadt.
1237 wurde eine Urkunde ausgestellt, die das Stadtrecht bestätigt. Dabei wurde die Altstadt durch einen neuen Teil zwischen Burg und Stadt erweitert, welcher zuvor im Besitz der Kirche war. 1351 wurde Płock wie ganz Masowien Lehen des polnischen Staates und die Stadtrechte wurden durch Kasimir den Großen bestätigt. Zwei Jahre später begann die Errichtung einer Stadtmauer. 1405 öffnete das Krankenhaus, das von Aleksandra (Schwester von Wladyslaw II. Jagiello und Frau des Płocker Fürsten Ziemowit IV.) gestiftet wurde. 1435 wurde das Stadtrecht durch Wladyslaw I. in Kulmer Recht geändert bzw. bestätigt. 1526 brachen Seuchen in der Stadt aus und töteten etwa 30 Prozent der Einwohner, also etwa 1.100 Menschen. 1545 wütete ein Brand in der Stadt. 1657 zerstörten die Schweden Płock inklusive des Schlosses und des Krankenhauses. 1731 kam es zu einem Erdrutsch an der Weichsel und Teile der Stadt wurden vom Fluss weggeschwemmt.
Nach der Zweiten polnischen Teilung fiel Plozk in der Zeit von 1793 bis 1807 an Preußen und kam dann zum Großherzogtum Warschau. 1911 wurde die Trinitatiskirche in ein Theater umgewandelt. Ab 1815 war die Stadt ein Teil des Königreiches Polen.
Am 23. September 1831 findet die letzte Sitzung der Sejm der Aufständischen des polnischen Königreiches im Rathaus der Stadt statt. Am 15. Mai 1863 wurde General Zygmunt Padlewski auf dem Płocker Kasernenplatz als ein Anführer des Aufstandes hingerichtet. 1911 bis 1913 wurde ein Kloster errichtet. Während des Krieges mit der Sowjetunion wurde die Stadt am 18. und 19. August 1920 angegriffen und konnte erfolgreich verteidigt werden. Am 10. April 1921 wurde Marschall Józef Piłsudski dafür mit der Tapferkeitsmedaille geehrt.
1938 wurde der Bau einer Eisenbahnbrücke über die Weichsel beendet. 1939 wurde die Stadt unter dem Namen Plock Teil des Deutschen Reiches und 1941 nach dem früheren Oberpräsidenten von Ostpreußen und Westpreußen, Friedrich Leopold von Schrötter in Schröttersburg umbenannt. Sie war Sitz des Landkreises Schröttersburg. Im März 1941 werden von den Nazis die Juden des Ortes in Konzentrationslager deportiert. Die Juden stellten bis dahin etwa ein Viertel der Einwohner. Seit dem Ende des 2. Weltkrieges gehört Płock wieder zu Polen. 1975 wurde die Stadt durch eine Gebietsreform Sitz einer Woiwodschaft, verlor diesen Status aber 1998 wieder. Am 7. und 8. Juni 1991 weilte Papst Johannes Paul II. in Płock. 1999 schließen sich die „Petrochemia Płock S.A.“ und CPN zum polnischen Erdölkonzern ORLEN S.A. zusammen.
Partnerstädte
- Darmstadt (Deutschland)
- Fort Wayne (USA)
- Forlì (Italien)
- Mažeikiai (Litauen)
- Nawapolazk (Weißrussland)
- Auxerre (Frankreich)
- Bălţi (Moldawien)
Literatur
- Walter Kuhn: Die Entstehung der deutschrechtlichen Stadt Płock. 1964 in „Zeitschrift für Ostforschung“ S. 1–30