Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Die Gemeinde Brüggen liegt am linken Niederrhein im Westen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist eine kreisangehörige Gemeinde des Kreises Viersen im Regierungsbezirk Düsseldorf.
Geografie
Brüggen liegt im Naturpark Maas-Schwalm-Nette.
Geschichte
Allgemein
Seine Entstehung verdankt Brüggen seiner geografischen Lage. An der einzigen passierbaren Furt über die Schwalm gelegen, bildete sich an der Kreuzung zweier Handelswege zwischen Rhein und Maas eine erste Siedlung (erstmals 897 urkundlich erwähnt [1]). Die Grafen von Kessel sicherten diesen Etappenort mit einer Burganlage (erste urkundliche Erwähnung 1289), die sie nach niederländischen Vorbildern auf eine 16 m hohe, mächtige Kiesinsel setzen ließen, die ihrerseits auf dem Moor schwimmt. Mit der Errichtung der Burg wurde Brüggen zum Zentrum des gleichnamigen Amtes. 1473 nahm der Burgunder Herzog Karl der Kühne die Burg Brüggen ein. Über drei Jahrhunderte bis 1794 war die Burg im Besitz des Herzogtums Jülich und stellte eine starke Grenzfeste des Herzogtums dar. Diese Landesburg verkauften die französischen Besatzer 1804 dann an einen Privatmann. Danach fielen drei Viertel der ehemals viertürmigen Burg wie auch das gewaltige Festungswerk Schleifung und Wiederverwendung von Baumaterialien zum Opfer.
Das Kreuzherrenkloster und die Klosterkirche
1479 gründete der Orden vom Heiligen Kreuz, dessen Kleriker wurden auch Kreuzherren genannt, in der Ortsmitte von Brüggen ein Kloster. Ein Jahr später begannen sie mit dem Bau der Klosterkirche St. Nikolaus. Nachdem diese im Jahr 1751 abbrannte, wurde sie bis 1756 als Barockkirche wieder aufgebaut. Auch die übrigen Klostergebäude brannten 1751 teilweise ab. 1756 entstand das Konventsgebäude, das heute noch erhalten ist. Der Orden unterhielt von 1630 bis 1794 im Kloster eine philosophische und theologische Fakultät zur Bildung seiner Angehörigen. Eine Lateinschule diente dem Unterricht der Kinder des Kirchspiels Brüggen. 1802 erfolgte durch die damalige französische Regierung die Säkularisierung und damit die Aufhebung des Klosters. 1840 wurde in dem ehemaligen Konventsgebäude die erste mechanische Seiden-Weberei des europäischen Festlandes gegründet. Später wurde das Gebäude als Waisenhaus, Schule, Post und Pastorat genutzt. Heute befindet sich darin die Gemeindeverwaltung.
Wappen
In Gold (Gelb) rechts die auf einer silbernen (weißen) Bank sitzende Muttergottes mit rotem Unterkleid, blauem Mantel und blauer Lilienkrone. Gesicht, Hände und Haar sind silbern (weiß). Mit der linken Hand umfasst sie auf dem Schoss das silberne (weiße), von einem rot-silbernen (weißen) Heiligenschein umgebene Jesuskind. In der rechten Hand hält sie einen Rosenzweig mit 3 roten Blüten. Links ein steigender, rot-bewehrter und -bezungter schwarzer Löwe, der einen blauen Wimpel an schwarzem Schaft mit silberner (weißer) Spitze in den Tatzen hält.
Museum
Seit 1979 beherbergt die Burg Brüggen ein regionales Jagd- und Naturkundemuseum mit einer Naturparkinformationsstelle.
Sehenswürdigkeiten
- Burg Brüggen
- Schwalmpforte, ehemaliges Stadttor
- St.-Nikolaus-Kirche
- Ehemaliges Kreuzherrenkloster
- Borner Mühle
- Brüggener Mühle
- Schloss Dilborn
- Altes Zollhaus mit Rentei
- Naturkundemuseum
Park
- Natur-und Tierpark Brüggen
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkaufsoffene Sonntage
Eine Besonderheit Brüggens ist, dass hier schon seit vielen Jahren von Anfang März bis Ende Oktober an rund 40 Sonn- und Feiertagen die Geschäfte verschiedener Straßenzüge geöffnet haben, wodurch sehr viele Touristen (und somit natürlich auch potenzielle Käufer) in das idyllische Städtchen an der Schwalm gelockt werden. Darüber hinaus finden mehrmals im Jahr Markt-Events, Altstadtfeste, Burg-Festivals und ähnlich gelagerte Veranstaltungen statt, die ebenfalls zumeist stark frequentiert werden.
Persönlichkeiten
- Leonhard Jansen (Schriftsteller)
- Heinrich Nauen (Maler)
- Simon Jentzsch (Fußballprofi)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bürgermeister HEINEN (1928): Brüggen. - in: Kreisverwaltung Kempen (Hrsg.): Heimatbuch des Landkreises Kempen, Düsseldorf (Otto Fritz)