Grünbrücke
Eine Grünbrücke dient vornehmlich wildlebenden Tieren als Hilfsmittel, stark frequentierte Verkehrswege wie Autobahnen, Bundesstraßen, aber auch Bahnstrecken gefahrlos zu queren. Grünbrücken verbinden zudem Lebensräume des Wildes, die durch Verkehrswege zerschnitten sind.


Aufbau
Damit eine Grünbrücke ihrem Zweck entsprechend vom Wild benutzt wird, muss sie einige Voraussetzungen erfüllen. So haben Wildbrücken in der Regel eine Mindestbreite von 50 m, damit sie von größeren Tieren wie Hirschen angenommen werden. Die Breite der Brücken variiert aber und beträgt gelegentlich über 100 m. Es gibt jedoch auch Kleintierbrücken, die nur wenige Meter breit sind. Die Lage der Querungsstelle spielt ebenfalls eine besondere Rolle: Grünbrücken werden an bekannten Wildwechseln erbaut, um die Tiere möglichst unkompliziert über die Brücke zu führen.
Um die Sicht auf die zu querenden Verkehrswege abzuschirmen, werden die Seitenränder der Brücke oft heckenartig bepflanzt, wobei meistens auch die übrige Fläche der Brücke Bepflanzungen aufweisen. Im Allgemeine setzt sie sich aus Stauden, Gras und Büschen zusammen.
Nutzen
Untersuchungen zur biologischen Wirksamkeit von Grünbrücken haben gezeigt, dass sie in großem Maße zur Verbindung von Lebensräumen beitragen. Sie werden nicht nur von größeren Wildtieren zur Querung genutzt, sondern auch von wirbellosen Tieren wie Faltern, Spinnen und Käfern. Nach einer Untersuchung der Landesforstanstalt Eberswalde, die von Mai 2005 bis April 2006 durchgeführt wurde, passierten fast 2.300 Wildtiere eine Grünbrücke über die Autobahn A 11 in Brandenburg.
Bei Versuchsreihen auf einer Brücke in Kroatien über die Autobahn zwischen Karlovac und Rijeka haben Forscher mit Infrarotschranken die Tierwanderungen gemessen. Dabei wurden Tiere ab der Größe eines Fuchses erfasst. Innerhalb eines Jahres passierten rund 6000 Tiere, darunter Bären, Wölfe und Luchse diese Brücke.
Grünbrücken haben nicht nur eine verbindende Funktion, sie tragen auch zu einer Reduzierung von Wildunfällen bei, da die Tiere nicht mehr gezwungen sind, die Fahrbahnen zu queren.
Alternativen
Ebenfalls zur Querung von Verkehrswegen eignen sich Talbrücken. Diese sollten aber eine Höhe von 10 m nicht unterschreiten, da sie sonst von einigen Arten schlecht angenommen werden. Weitere Bauwerke die eine Querung ermöglichen, sind Kleintierdurchlässe in Form von Tunneln oder Röhren. Diese Röhren können von Amphibien, aber auch von kleinen Säugetieren wie Dachsen oder Ottern benutzt werden. Tunnel werden jedoch von Huftieren gemieden.
Grünbrücken in Deutschland
- B38 bei Birkenau (Odenwald) (Südhessen) kurz nach dem Saukopftunnel
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