Aberglaube

Glaube an übernatürliche Kräfte und Wesen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. September 2003 um 11:12 Uhr durch HenrikHolke (Diskussion | Beiträge) (Heide (Glaube)). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.


Aberglaube ist ein von Kritikern verwendetes Wort für einen irrationalen Glauben. Dieser Glauben kann z.B. auf angeblichen Offenbarungen aufbauen oder aus magischem Denken aufbauen. Kritiker argumentieren, dass Aberglaube aus Angst oder Unwissenheit resultiert.

Der Begriff Aberglaube taucht in der christlichen Religion am Ende vom Mittelalter auf, es sollte Abweichungen von der geltenden Kirchenlehre anprangen und ins Abseits stellen.

Es waren einerseits immer noch die Elemente der alten Glaubensvorstellungen, die Bekehrung der Heiden ist in Europa zwar vollendet worden, lebten doch manche lokale Traditionen weiter. Zauber, Amulette, Böser Blick, heilige Bäume und heilige Haine, nichts sollte die Christen von dem wahren Glauben und Heilsbotschaft ablenken, kein anders Heil sollte der einzig gültigen Religion konkurrieren dürfen. Die Gnade, den Ablass der Sünden und die Erlösung sollte es nur innerhalb der einzig gültigen Kirche geben.

Anderseits wollte man mit der Bezeichnung Aberglaube auch all den neuen, vorreformatorischen und sektirerischen Einflüssen entgegenwirken. Alle Kirchenkritiker und Abweichler, die Ketzer, sollten damit in die gleiche Position wie die Hexen und Zauberer gebracht werde. Und auch auf sie wartete die Inqusition.

Die meisten Kulturen außerhalb Europa, besonders diejenigen, die nicht mit monotheistischen Religionen leben, die kennen auch den Begriff "Aberglaube" nicht. Da wird meistens die Vorstellung der Andersgläubingen als gleichwertig betrachtet, auch wenn man sich ihr selbst nicht anschließen möchte.

Heute sind in Europa Aberglauben eine sehr interessante Quelle von alten Sitten und Glaubensvorstellungen und Objekt zahlreicher volkskundlicher Forschungsarbeiten. Natürlich sind bis heute die eigenen Sitten und Gebräuche immer eine echte und begründete Tradition, während diejenigen Vorstellungen der Nachbarn nur Aberglauben sind - aber das war bereits auch im Mittelalter nicht viel anders.