Portal:Philosophie/Liste wichtiger philosophischer Werke

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Die Grundlage dieses "Klassiker-Kataloges" ist die Vereinigung der in den folgenden beiden Quellen enthaltenen 'Teilmengen':

Annemarie Pieper & Urs Thurnherr: Was sollen Philosophen lesen?
(Erich Schmidt 1994), ISBN 3-503-03079-4
Nigel Warburton: Philosophie - Die Klassiker
(Rowohlt 2000), ISBN 3-499-60867-7

An philosophischer Primärliteratur Interessierten soll und kann damit nur ein halbwegs neutraler Anstoß gegeben werden, für sich selbst einen eigenen Kanon zusammenzustellen.


  1. Heraklit (um 500 v. Chr.): Über die Natur
    Fragmente, zum Beispiel "Der Krieg ist der Vater aller Dinge" und "Alles fließt"
  2. Parmenides (um 500 v. Chr.): Über die Natur
    Ontologisches Lehrgedicht des Gegenspielers von Heraklit
  3. Platon (um 345 v. Chr.): Phaidon
    Sokrates über das Verhältnis von Leib und Seele aus platonischer Sicht
  4. Platon (um 345 v. Chr.): Der Staat
    Eine Theorie der Gerechtigkeit in Dialogform - mit dem berühmten Höhlengleichnis
  5. Aristoteles (um 330 v. Chr.): Metaphysik
    Grundlegung der Philosophie - mit einem Rückblick auf die Vorsokratiker
  6. Aristoteles (um 330 v. Chr.): Nikomachische Ethik
  7. Epiktet (um 100 n. Chr.): Handbüchlein
    Der Stoiker, nach dem es nicht die Dinge, sondern unsere Vorstellungen von ihnen sind, die uns Furcht einjagen
  8. Sextus Empiricus (um 240): Grundriss der pyrrhonischen Skepsis
  9. Plotin (um 240): Enneaden
    Der Neuplatoniker der bei allem nur an das Eine denkt
  10. Augustinus (um 400): Bekenntnisse
    Wie aus einem Rhethoriker, Manichäer und Neuplatoniker ein philosophierender Christ wurde
  11. Anselm von Canterbury (um 1080): Anrede
    Der Erzbischof, der den Reigen der scholastischen Gottesbeweise eröffnet
  12. Thomas von Aquin (um 1269): Erörterungen der Fragen nach der Wahrheit
    Der klassische Wahrheitsbegriff: Übereinstimmung des Gedankens mit dem Gedachten
  13. Wilhelm von Ockham (um 1325): Summe der Logik
    Der nominalistische Spätscholastiker setzt sich mit dem "Organon" des Aristoteles kritisch auseinander.
  14. Nikolaus von Kues (1440): Über die belehrte Unwissenheit
    Der Ausdruck "belehrte Unwissenheit" ist nur ein Beispiel für den "Zusammenfall" gerade der extremen Gegensätze.
  15. Thomas Morus (1516): Utopia
    Ein Insel-Abenteuer mit bereits recht modernen Vorstellungen vom idealen Staat
  16. Francis Bacon (1620): Neue Methode oder wahre Angaben zur Erklärung der Natur
    Ergänzung der syllogistischen Denkweise um eine induktive
  17. René Descartes (1637): Abhandlung über die Methode, seine Vernunft richtig zu leiten
    Belehrt durch den Fall Galilei, hält der wissenschaftliche Revolutionär ein nach außen unanstößiges Auftreten für ratsam.
  18. René Descartes (1641): Meditationen über die Erste Philosophie
    Exerzitienhafte Einstimmung auf den Grundsatz "Ich denke, also bin ich" und seine Folgerungen
  19. Thomas Hobbes (1651): Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines bürgerlichen Staates
    Politisch-philosophische Konsequenzen aus dem Befund "Der Mensch ist des Menschen Wolf"
  20. Spinoza (1677): Ethik, nach der geometrischen Methode dargestellt
    Für die spätere Leitfigur Deutscher Idealisten sind Gott und die Natur ein und dasselbe.
  21. John Locke (1690): Versuch über den menschlichen Verstand
  22. John Locke (1690): Zwei Abhandlungen über die Regierung
  23. George Berkeley (1710): Eine Abhandlung über die Prinzipien der menschlichen Erkenntnis
    "Sein ist Wahrgenommenwerdenkönnen" lautet der Grundsatz dieser empiristischen Ontologie.
  24. Gottfried Wilhelm Leibniz (um 1710): Monadologie
    Die kurze Abhandlung deduziert, wie eine geradezu göttliche Einzigkeit einer Vielzahl von Individuen zugestanden sein kann.
  25. David Hume (1740): Ein Traktat über die menschliche Natur
  26. David Hume (1748): Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand
  27. Jean-Jacques Rousseau (1762): Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechtes
    Den Gegenspieler Voltaires zog es gleichzeitig "zurück zur Natur" und vorwärts zum modernen Staat
  28. David Hume (um 1770): Dialoge über natürliche Religion
  29. Immanuel Kant (1781): Kritik der reinen Vernunft
    Die vollzogene "Kopernikanische Wende" auf dem Gebiet des philosophischen Denkens
  30. Immanuel Kant (1785): Grundlegung zur Metaphysik der Sitten
    Wie genau 'geht' eigentlich der Kategorische Imperativ? Hier steht's.
  31. Johann Gottlieb Fichte (1795): Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre
    Die "Wissenschaftslehre" war die erste, "subjektive" Gestalt des Deutschen Idealismus.
  32. Friedrich Wilhelm Joseph Schelling (1800): System des transzendentalen Idealismus
    Der Jungstar unter den Deutschen Idealisten legt schon mit 25 sein erstes Hauptwerk vor.
  33. Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1807): Phänomenologie des Geistes
  34. Arthur Schopenhauer (1819): Die Welt als Wille und Vorstellung
    Ein Hauptwerk des philosophischen Pessimismus
  35. Sören Kierkegaard (1843): Entweder-Oder
    Pseudonym veröffentlichte "ästhetische" und "ethische" Plädoyers, darunter das "Tagebuch des Verführers"
  36. Karl Marx (1844): Ökonomisch-philosophische Manuskripte
    Linkshegelianische Vorarbeiten zum politökonomiekritischen Hauptwerk "Das Kapital"
  37. Karl Marx (1845): Thesen über Feuerbach
    In der elften geht es um Weltveränderung
  38. Karl Marx & Friedrich Engels (1846): Die Deutsche Ideologie
    Eine Selbstverständigung der beiden wissenschaftlichen Sozialisten, die erst 1932 in Moskau publiziert wurde
  39. Sören Kierkegaard (1849): Die Krankheit zum Tode
    Verzweiflung als ein Lebensgefühl, dem praktisch nicht zu entkommen ist, das sich aber läutern lässt
  40. John Stuart Mill (1859): Über die Freiheit
  41. John Stuart Mill (1863): Der Utilitarismus
  42. Charles Sanders Peirce (1878): Über die Klarheit unserer Gedanken
  43. Friedrich Nietzsche (1882): Die fröhliche Wissenschaft
  44. Friedrich Nietzsche (1885): Also sprach Zarathustra
  45. Friedrich Nietzsche (1887): Zur Genealogie der Moral
  46. Gottlob Frege (1892): Über Sinn und Bedeutung
  47. Edmund Husserl (1907): Die Idee der Phänomenologie
  48. Ludwig Wittgenstein (1919): Tractatus logico-philosophicis
    Von allem, "was der Fall ist", zu dem, "worüber man schweigen muss"
  49. Martin Heidegger (1927): Sein und Zeit
    Eine hochphilosophische Interpretation des menschlichen Lebens, ohne Philosophische Anthropologie oder Lebensphilosophie zu sein
  50. Karl Jaspers (1932): Philosophie
    Etwas akzentuierender gesagt: Existenzphilosophie
  51. Alfred Jules Ayer (1936): Sprache, Wahrheit und Logik
  52. Albert Camus (1942): Der Mythos von Sisyphos
  53. Jean Paul Sartre (1943): Das Sein und das Nichts
    Das philosophische Hauptwerk des Existentialismus
  54. Max Horkheimer & Theodor W. Adorno (1944): Dialektik der Aufklärung
    Kritische Theorie unter dem Eindruck des Holocaust
  55. Jean-Paul Sartre (1947): Ist der Existentialismus ein Humanismus?
  56. Ludwig Wittgenstein (1950): Philosophische Untersuchungen
    Ein Denker gibt sich den Wahlspruch "Denk nicht, sondern schau!"
  57. John Langshaw Austin (1962): Zur Theorie der Sprechakte
  58. Michel Foucault (1966): Die Ordnung der Dinge
  59. Jacques Derrida (1967): Die Schrift und die Differenz