Lee Harvey Oswald

mutmaßlicher Mörder des amerikanischen Präsidenten John F. Kennedy
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Lee Harvey Oswald (* 18. Oktober 1939 in New Orleans, † 24. November 1963 in Dallas) wurde unter mysteriösen Umständen beschuldigt, der Mörder von US-Präsident John F. Kennedy zu sein aber kurz darauf in Polizeigewahrsam erschossen, noch bevor Anklage erhoben wurde.

Oswald war ein Angehöriger der Marines und hatte in der Luftüberwachung gearbeitet. Während seiner militärischen Ausbildung hatte er sich als Scharfschütze ausgezeichnet (Dezember 1956), erhielt jedoch die verdiente Medaille nicht. Seine Schießkünste waren ein angebliches Indiz für die Beschuldigung zum Mord an John F. Kennedy.

Nach seiner militärischen Karriere lebte Oswald zwischen 1959 bis 1962 in der Sowjetunion (in Minsk), wo er Marina Nitschilajewa heiratete. Eine zeitlang spielte er mit dem Gedanken, seine US-Staatsbürgerschaft aufzugeben, doch änderte er seine Meinung und kehrte mit Marina und der gemeinsamen Tochter in die USA zurück.

Im Sommer 1963 war Oswald Sekretär der Organisation Fair Play for Cuba Committee in New Orleans. Er verteilte Flyer gegen die Invasion Kubas und wurde daraufhin von Anti-Castro-Kräften drangsaliert. Die Polizei nahm Oswald daraufhin wegen Störung der öffentlichen Ordnung fest. Diese Vorgänge erregten die Aufmerksamkeit des lokalen Radios, welches Oswald zwei Termine zur Darlegung seiner Position einräumte (17. und 21. August).

Bereits im März 1963 erwarb Oswald unter falschem Namen ein Gewehr und eine Handfeuerwaffe, die später mit dem Mord am 22. November in Verbindung gebracht wurden.

Die vom Nachfolge-Präsidenten eingesetzte Warren-Kommission kam zu dem Ergebnis, dass Oswald als Alleintäter die tödlichen Kugeln aus dem 6. Stockwerk eines Schulbuchlagers abgab (12.30 Uhr), als die Autokolonne des Präsidenten am 22. November 1963 die Dealey Plaza in Dallas passierte. Der Gouverneur von Texas, John Connolly, wurde verwundet, Präsident Kennedy tödlich am Kopf getroffen. Nach seiner Flucht vom Tatort soll Oswald dann den Polizisten J. D. Tippit auf offener Straße erschossen haben. Oswald wurde verhaftet, als er in der Nähe ein Kino besuchte (13.50 Uhr), für das er keinen Eintritt gezahlt hatte. Er war Angestellter des Texas School Book Desposoty TSBD, aus dessen Gebäude die tödlichen Schüsse gefallen waren und in dem seine Waffe sichergestellt worden ist. Oswald war u.a. dadurch aufgefallen, das er bereits nach drei Minuten den Tatort verlassen hatte.

In der Untersuchungshaft bestritt Oswald die Schüsse mit den Worten: "Ich habe niemanden erschossen" und "Man hat mich verhaftet weil ich in der Sowiet-Union gelebt habe - Ich bin nur ein Sündenbock". Immerhin bedarf es nach Aussagen der Warren-Kommission eines Meisterschützen, um innerhalb weniger Sekunden aus der gegebenen Waffe drei Schüsse abzugeben, die die analysierten Schusskanäle verfolgt haben können. Ein Amateur-Film Zapruder-Film, der die Schüsse dokumentierte gibt jedoch aufschluß darüber, das der Schütze mehr als doppelt so viel Zeit hatte, wie von der Kommission angenommen.

Zwei Tage nach seiner Verhaftung wurde Oswald vom Nachtclub-Besitzer Jack Ruby bei einer Überführung in das Staatsgefängnis von Dallas auf offener Bühne und vor laufenden Fernsehkameras erschossen.

Spätere offizielle Untersuchungen des Parlaments kamen zu dem Schluss, dass es eine Verschwörung zur Ermordung des Präsidenten gab, die Täter jedoch nicht ermittelt werden konnten. Diese Feststellung basiert allerdings ausschließlich auf einer höchst umstrittenen Untersuchung eines Bandmitschnitts des Polizeifunks, auf dem die Schüsse zu hören sein sollen. Es trat ebenfalls zu Tage, dass die Geheimdienste der Warren-Kommission Informationen vorenthalten hatten.

Die seitdem geführte Diskussion geht in zwei Richtungen:

(1) Oswald habe allein oder im Auftrag Unbekannter gehandelt

(2) Oswald sei nur ein Spielball von Kräften im Hintergrund gewesen, die ihn als Täter aufgebaut hätten, um ihre Pläne und Maßnahmen zu verdunkeln

  • z.B. die CIA (Kennedy wechselte Ranghohe Beamte aus, bzw. beschränkte deren Macht)
  • die amerikanische Waffenindustrie (Kennedy war gegen den Vietnamkrieg)- diesem Verdacht steht allerdings entgegen, das kennedy wie kein Präsident vor ihm in Friedenszeiten in die militärische Rüstung investiert hat. Gleichzeitig ist Kennedy ein ausgewiesener Gegner des Kommunismus gewesen und es gibt keinen Hinweis darauf, das er den Krieg in Vietnam mit anderen Mitteln als einem militärischen Sieg beenden wollte.
  • kubanische Emigranten (Kennedy war gegen eine Kubainvasion - allerdings befürwortete er einen "Volksaufstand" gegen Fidel Castro und unterstützte div. Pläne der CIA zur Ermordung Castros)
  • die Mafia (Kennedy wollte das organisierte Verbrechen stärker bekämpfen)

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