Gurnigel
Der Gurnigel ist ein markanter Hügelzug und ein Pass im Kanton Bern in der Schweiz.
Der Hügel
Der von weitherum sichtbare Ober-Gurnigel (1548 m ü. M.) trägt einen der ältesten Namen der Region, der auf lateinisch corniculum «Hörnchen» zurückgeführt wird. Als Aussichtspunkt war der Gurnigel schon im 19. Jahrhundert bei den Kurgästen des Gurnigelbades beliebt, und verschiedene Künstler zeichneten Panoramen von dort aus. Der Ober-Gurnigel ist nur zu Fuss in rund einer halben Stunde von der Passstrasse beim Berghaus (1594 m) aus via Gurnigelberghütte (1535 m) erreichbar.
Weitere Erhebungen des Hügelzuges sind der Selibüel (1750 m) und der Zigerhubel (1620 m). Gegen Nordwesten senkt sich der Hügelzug zum Schwarzwasser, gegen Südosten zur Gürbe. Im Süden bildet die Wasserscheidi (1584 m ü. M.) den Übergang zur Stockhornkette. Der Gurnigel ist Teil der Gantrischregion.
Der Gurnigel besteht aus schiefrigem Flyschgestein.
== Der Pass ==Vorlage:Infobox Passstrasse Die über den Hügelzug führende Strasse beginnt im Weiler Dürrbach (828 m) bei Rüti bei Riggisberg. Etwa auf halber Höhe liegt das einst weitherum bekannten Hotel Gurnigelbad (1155 m). Dieser Teil der Strasse ist der älteste und wurde 1872 auf Initiative des damaligen Hotelbesitzers Johann Jakob Hauser ausgebaut.
In den 1920er-Jahren erfolgte der weitere Ausbau über Berghaus (1594 m), Stierenhütte (Passhöhe 1608 m) und die so genannte Wasserscheidi (1584 m) zur Unteren Gantrischhütte (1510 m). Etwas unterhalb der Unteren Gantrischhütte verzweigt sich die Strasse Richtung Schwefelbergbad (1389 m) und Sangernboden (977 m) einerseits und Richtung Schwarzenbühl (1491 m) andererseits. Die Strecke zum Schwarzenbühl ist eine ausgesprochene Höhenstrasse.
Der Gurnigel ist ein ganzjährig beliebtes Ausflugsziel. Der «Töfftreff» bei der unteren Gantrischhütte (jeweils dienstags in den Sommermonaten) lockt Motorradfahrende an. Einmal jährlich im September findet das Gurnigel-Bergrennen statt. Die Rennstrecke beginnt im Dürrbach und endet beim Gurnigelbad. Diese Bergrennen wurden ab 1910 bis 1938 durchgeführt. Seit 1968 wurde das Rennen reaktiviert (38. Austragung 2006).
Im Winter ist auf der Wasserscheidi ein Skilift in Betrieb. In der ganzen Region werden Langlaufloipen gespurt. Jährlich führen Amateurastronomen auf dem Pass eine oder mehrere Himmelsbeobachtungsnächte durch.
Auf der Wasserscheidi im Grenzgebiet der Gemeinden Rüti bei Riggisberg, Rüeggisberg (Exklave) und Rüschegg unterhält die Schweizer Armee verschiedene Panzerschiessplätze, was gelegentlich zu Konflikten mit dem Tourismus führt.