Das Jüdische Museum Wien (vollständiger Name lt. Firmenbuch: Jüdisches Museum der Stadt Wien GmbH.) wurde 1988 gegründet.
mit Café Treitelbaum
Die Gründung wurde bereits 1986 vom damaligen Bürgermeister der Stadt Wien, Helmut Zilk, in New York anlässlich der Eröffnung der Ausstellung „Vienna 1900. Art, Architecture and Design“ angekündigt. Im Gründungskomitee finden sich unter vielen anderen die Republik Österreich, die Stadt Wien, die Israelitische Kultusgemeinde Wien (IKG), die Wiener Philharmoniker sowie Leonard Bernstein und Helmut Zilk.
Der Ausstellungsbetrieb wurde 1987 aufgenommen. Nach der Gründung im Jahre 1988 als GmbH. unter der Ägide von Direktor Christian Cap wurde das Museum mit der Verwaltung der Sammlung Max Berger sowie der Sammlung IKG betraut. 1993 hat Martin Schlaff seine Antisemitismus-Sammlung mit rund 5000 Objekten, die einen Zeitraum von 1490 bis 1946 umfassen, der Stadt Wien geschenkt, damit diese die Exponate katalogisieren und für eine Großausstellung aufbereiten [1].
1993 wurde das vom Auktionshaus Dorotheum als Stammhaus zur Verfügung gestellte Palais Eskeles in der Wiener Dorotheergasse in Betrieb genommen. Zum Direktor des Hauses wurde der Direktor des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam, Julius H. Schoeps ernannt.
Am 24. November 1994 eröffnete Paul Grosz, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, die Bibliothek des Jüdischen Museums Wien.
Im Zeitraum von 1. August 1995 bis 29. Februar 1996 wurde dem Palais Eskeles vom Wiener Architektenteam eichinger oder knechtl seine derzeitige Gestalt gewidmet. Der Umbau schuf geeignetere Ausstellungsbedingungen und mehr Lagermöglichkeiten, das Haus erhielt zudem ein eigenes, mehrfach prämiertes Kaffeehaus, das Café Teitelbaum sowie eine Fachliteraturhandlung, den Bookshop Singer. Mit der Neuinbetriebnahme des Hauses und dem Abschluss der Aufbauphase des Museums legte Schoeps sein Amt zurück und übergab die künstlerische Leitung an den langjährigen Projektkoordinator des Hauses, Karl Albrecht-Weinberger.
Am 28. September 1998 wurde der Grundstein für das zweite Haus, dem Museum Judenplatz, gelegt, das auf Initiative Simon Wiesenthals als Museum zum mittelalterlichen Judentum am 25. Oktober 2000 seinen Betrieb aufnahm.
vor dem Jüdischen Museum Wien
Das Jüdische Museum Wien versteht sich nicht als Holocaust-Museum, sondern versucht, jüdische Geschichte, Kultur und Religion begreiflich zu machen. Es hat seit seiner Gründung mittlerweile weit über hundert Ausstellungen präsentiert und vor allem dem Anschneiden von komplexen, schwierigen und teilweise auch sehr unbequemen Themen seinen international hervorragenden Ruf zu verdanken.